Guten Morgen,

ich bin neu hier - und auf der Suche nach jemandem, der Erfahrung mit dem Thema MS und Magen hat oder jemanden kennt, der dazu was sagen kann. Falls es da einen Zusammenhang gibt. Mein Neurologe hat noch nie davon gehört. Aber da meine Beschwerden schubweise auftreten (und schlimmer und andauernder werden) und sich seit Jahren keine Ursache dafür finden lässt, frage ich mich, ob ein Zusammenhang mit MS bestehen kann (ich habe sonst keine Beschwerden).
Vielleicht weiß da jemand mehr als ich. Das wäre super.

Martina

welche Beschwerden…?

Ich habe Luft im und Druck auf dem Magen, der immer von derselben Stelle ausgeht, die sich auch manchmal wie krampfartig zusammenzieht. Zudem habe ich dann das Gefühl, mein Magen arbeitet nicht richtig. Ich habe das Problem seit Jahren. Als es das erste Mal aufgetreten ist, hat mein Hausarzt auf Magenschleimhautentzündung getippt. Da das Problem aber immer wieder und völlig unvermittelt auftritt, wird es das kaum sein. Zudem hat es sich verschlimmert: Hatte ich meinen Magen früher nach zwei, drei Tagen wieder im Griff, bin ich im aktuellen Fall seit drei Wochen damit beschäftigt. Keine Magen- oder Darmspiegelung, kein CT und Ultraschall haben was ergeben. Auch Helicobacter und Darmflora sind nicht das Problem.

Luft im Bauch verringerte sich bei mir deutlich als zuerst auf Zucker und später weitgehend auf Weizen verzichtet habe. Wenn ich industriell verarbeitete Lebensmittel wie z.B. Mayonnaise esse, habe ich mehr Luft.

Allgemein nehme ich ziemlich viele Mittel ein, manche davon sind schlecht für meinen Magen. Seit ich Sanddornöl 2x täglich nehme, ist es deutlich besser.

Vielleicht hilft es dir etwas.

Nee, das kenne ich so nicht.
Was sagen die Bauchhautreflexe?
Hast du taube Stellen?

Ich habe heftiges Sodbrennen und dabei auch sehr viel Luft im Magen. Das alte Hausmittel Bullrich hilft bei mir. Nach zirka 20 Minuten löst sich die Luft und die Magensäure frisst sich nicht mehr durch die Magenwände. Verursacht wird es bei mir hauptsächlich von Weizen und Zucker.

Danke allenthalben. Das mit dem Bauchhaut-Reflex ist ein guter Tipp - genau an der Stelle, wo sich mein Magen zusammenzieht, spüre ich auf der Haut kaum was.
Zucker und Weizen kommen in meinem Speiseplan kaum noch vor, verarbeitete Lebensmittel ebenso. Wie ist Eure Einschätzung: Sind das bei Euch eher Unverträglichkeiten, oder besteht ein Zusammenhang mit MS? Sanddornöl probiere ich aus (Leinöl kriege ich nicht runter…).

HALLO,

anstatt Leinöl vielleicht geschroteten Leinsamen im Joghurt/Müsli verwenden, er ist geschmacksneutral, am besten frisch geschrotet in einer Kaffeeemühle. Beruhigt den Darm, indem sein Schleim die Magen- und Darmschleimhaut vor reizenden Nahrungsbestandteilen schützt und wirkt zugleich mild einer Verstopfung entgegen.

Viel Erfolg

Ich hatte das selbe März 2017. bis 2020. Nichts hat geholfen. Alle Test gemacht was Sie beschrieben haben. Hab mich 3 wochen nur von suppe ernährt. Das half bis ich wieder was festes gegessen habe. Nahm Tabletten und nicht hat geholfen. Allergie Test usw. Dann ging ich November 2018 zu einen Heilpraktiker. Versuch ist es wert dachte ich. Er machte einen Bluttest auf Unverträglichkeiten. Alles testete er was es gibt. Ich hab mich ohne Ausnahmen daran gehalten. Kein Getreide, milch, knoblauch zucker auch keinenEs war viel oben auf der liste. 2 jahre machte ich das und es wurde besser. Er gab mir auch globuli. Nach 3 jahren war es weg.Hin und wieder brauchte ich die globuli weil der druck wieder anfing im Magen. Jetzt kann ich wieder alles essen. Ich weiß was viele von globuli halten aber mir hat es geholfen.

Magenprobleme und viel Luft im Bauch habe ich schon lange. Sodbrennen ist auch dabei.
Generell ist das Problem bei einer MS, dass die Verdauung der Speisen nicht so schnell vonstatten geht, wie bei einem gesunden Menschen, der auch genügend Bewegung hat.
Die Motorik ist sehr langsam, manche haben deshalb Verstopfung. Bei mir müffelt es ziemlich und mein Mann betritt das Bad nach mir einige Zeit nicht, obwohl ich gleich lüfte
Am schlimmsten sind meine Magenschmerzen, in der Regel im Oberbauch im Liegen. Wenn ich aufgestanden bin, wird es besser. Ich habe deshalb schon mehrere Gastroskopien machen lassen. In der Regel ist es meistens eine Magenschleimhautentzündung. Die anderen Organe im Bauchraum sind in Ordnung, war gerade Freitag zum Ultraschall.
Da sich die Probleme mit dem Magen häufig wiederholen, habe ich nur einen Tipp, der mir hilft. Das ist Pantoprazol, ein Protonenpumpen-Hemmer. Nach Rat des Gasroenterologen soll man hoch einsteigen, mit 40 mg. Bei einer Magenschleimhautentzündung nehme ich die Tabletten ca. 7 Tage, dann ist es besser. Danach muss man nicht ausschleichen.
Was zu der MS dazukommt sind Medikamente, die den Magen schädigen z. B. u. a. gegen Diabetis. Es ist also ein Zusammenspiel von einer reduzierten Motorik im Magen und Darm, von Medikamenten und natürlich die Ernährung. Wenn der Magen zickt, esse ich leichte Kost. Grüße Jakobine (hatte auch schon vor der MS Magenprobleme)

Ich habe immer wieder Magenprobleme. Die Magenschmerzen kommen und gehen, aber wenn sie da sind, dann richtig.
Das mit der Gastroskopie ist so eine Sache: Beim letzten Mal fand sie 6 Monate nach den akuten Beschwerden statt (durch Corona wurde sie immer wieder verschoben). Der Befund war relativ normal, aber dennoch einige Proben aus punktförmigen Rötungen entnommen die eine Gastritis bescheinigte, obwohl ich zu dem Zeitpunkt beschwerdefrei war.
Fand die Gastro bei dir im akuten Beschwerdezeitraum statt? Ohne Pantoprazol bekomme ich von meiner Regelmedikation Magenprobleme. Bei Cortison wird es ganz schlimm, auch wenn ich das Pantoprazol hoch setzte.
Luft reduziert sich bei mir durch das Weglassen von Industriezucker und Weizen. Erst gerade jetzt im Urlaub, wo es nicht so die Auswahl gab (französisches Baguette), habe ich wieder gemerkt, wie stark der Unterschied ist.
Hast du schon einmal Simeticon/Lefax probiert? Das ist das Antipubs was sogar die Babys schon bekommen. Es reduziert die Luft im Bauch und ist unschädlich.
Gruß Anne

Hallo Martina, vielleicht trägst du mal in ein Tagebuch ein was du isst.
Ich habe seit über 10 Jahren keine Galle und Gallenblase mehr.
Koliken und einen großen Gallenstein. Inzwischen geht es mir besser,
muss natürlich schauen was ich esse.
Aber es gibt diesen Peperoni Tag und dann natürlich die Quittung,
Sodbrennen, Magendrücken. Liebe Grüße :smiling_face_with_three_hearts:

Mal ne Stuhlgangs Analyse machen lassen? Der Darm ist ja gerne mal im Argen bei uns MSlern. Hatte sowas auch nachdem ich eine Antibiotika Kur machen musste, mega Darm Probleme, ständig Flatulenzien. Weiss zwar nicht ob du sowas meinst, aber lohnt sich. Hab ne Zeit lang dann auf Fodmap geachtet und diverse NEMs genommen und es ist wieder besser geworden (Schleimhaut des Darmes war nicht mehr da, musste erst wieder aufgebaut werden )
Gruss Jens

Ich habe schon jahrelang Magenprobleme. Da wusste ich noch nichts von der MS. Pantoprazol nehme ich. Vieles was meinen Magen reizt, esse ich nicht mehr, z.B. einen Apfel oder Schwarzbrot geht auch nicht. Ich kann nichts mehr mit Koffein trinken, auch keinen schwarzen, grünen Tee. Wenn es ganz schlimm wird, trinke ich zusätzlich Kamillentee. Schmeckt eklig, aber hilft.

Das Schlimme ist, dass sich die Magenschmerzen ab einem Punkt sehr aufbauen. Ich habe mir schon oft gedacht, dass ich ins Krankenhaus muss, um mich wieder normal zu fühlen. Hatte ich auch schon ein- oder zweimal gemacht. Da hatten mich die Ärzte in der Regel auf Pantoprazol 40 mg abens und 40 mg morgens gesetzt. Das finde ich im Nachhinein doch etwas zuviel. Ich hatte gelesen, dass man bei einer Gastroskopie ca. 1 1/2 Tag bzw. 2 Tage kein Pantoprazol genommen haben soll, das verfälscht den Befund.
Mein Befund ist eine chronische Gastritis, Typ C. Also die kommt immer wieder, ziemlich Sch`. Lefax habe ich schon oft genommen, das reduziert die Luft im Bauch, aber natürlich nicht das Sodbrennen und die Schmerzen. Nach Antibiotika hatte ich Kijimea Advance (Probiotika) genommen. Habe ich leider nicht vertragen. Also mein Mikrobiom ist im Positiven nicht gut zu beeinflussen. Bei einer Langzeittherapie mit Protonenpumpenhemmer soll man B 12 sublimieren. Liebe Grüße Jakobine

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Es ist echt verblüffend: Dafür, dass mein Neurologe noch nie von Magenproblemen bei MS gehört hat, gibt es inzwischen ganz schön viele Reaktionen. Viele Erfahrungen decken sich mit meinen. Ich habe in der letzten Akutphase ein paar Tage lang 80 mg Pantoprazol genommen, außerdem literweise Kamillentee, Iberogast Advance (hilft mir auch ganz gut), Haferbrei, keine Vollkornsachen, kein Obst, kein Salat usw.
Gegen Globuli habe ich nix, @RolandM Im Gegenteil: Bei mir helfen, abgesehen von Pantoprazol, die homöopathischen und pflanzlichen Sachen oft besser, habe ich das Gefühl. Und sie sind mir vom Grundgedanken her auch lieber.
@Sternenwanderin Das mit der Magenspiegelung ist genau das Problem: Ich habe sie nie in der Akutphase machen können, weil ich immer ein halbes Jahr auf einen Termin gewartet habe. Sprich: Ich weiß immer noch nicht, was in der Akutphase in/mit meinem Magen los ist.
Darmflora- und Helicobacter-Untersuchung haben auch nicht weitergeführt.
Danke auf jeden Fall für Eure vielen Tipps.
Viele Grüße
Martina

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EinenTipp habe ich noch. Ich esse morgens zum Frühstück einen Porridge Brei mit Leinsamen und Flohsamen, den ich mit Joghurt, Bananen und anderes Obst anmache. Tut mir gut und ist gut für die Verdauung. Liebe Grüße Jakobine

Die meisten Neuros wollen sich nicht damit befassen und sehen wahrscheinlich auch keinen Sinn dahinter. MS hat durchaus auf die Verdauung einen Einfluss - sei es durch das gestörte Microbiom oder auch durch die entsprechende Nervenschädigung! Auch die Medis tun ihr übriges.
Ich bin bisher davon verschont geblieben, jedenfalls habe ich Nichts gravierendes bemerkt.

Gruß

Ich habe geantwortet, weil ich rezidivierend Magenprobleme habe, ich würde es bei mir aber nicht auf die MS projizieren.
Cortison im Schub und Magenschmerzen, dass hängt eindeutig zusammen.
Bei den immer mal wieder auftretenden Beschwerden gehe ich nicht von einem Zusammenhang auf, sondern von einer Empfindlichkeit, Stress, Reaktionen auf das Gesamtpaket Medikamente…
Z.B. hat meinen chronischen Blinddarm lange niemand erkannt, weil ich Oberbauchschmerzen hatte, nicht aber rechtsseitige Unterbauchschmerzen. Die rezidivierenden Gastritieden von Zeit zu Zeit… Keine Ahnung?
Anne

Hallo Anne,
ich bin viele Jahre auch davon ausgegangen, dass meine Magenprobleme nichts mit MS zu tun haben - schon deshalb, weil ich sie bereits viel länger als meine Diagnose habe. Es ist eher so das Ausschlussprinzip: Könnte es angesichts dessen, dass in all der Zeit keine Ursache gefunden wurde, sein, dass ein Zusammenhang mit MS besteht? Ich weiß es nicht. Vielleicht reagieren manche tatsächlich auf das “MS-Gesamtpaket” mit zusätzlichen Magenproblemen. Auf jeden Fall scheint es die bei einigen MS-Leuten zu geben, was auch immer der konkrete Auslöser sein mag. Aber der Blinddarm wurde in der Tat bei mir noch nicht untersucht :slight_smile:
Viele Grüße
Martina