Hallo, ich bin ganz neu hier :slight_smile:
Ich heiße Cathi und bin fast 17 Jahre alt. Ich habe lange überlegt ob ich mir so ein Forum suchen soll und habe mich dann dafür entschieden.
Mein Vater hat MS, es fing bei ihm an als ich 2 war. Ich kann mich also nicht erinnern wie mein Vater “gesund” war.
Seit 3 Jahren sitzt er im Rollstuhl.
Als ich klein war, war es für mich normal dass ich mit einem Vater nicht Fußball oder irgendwas spielen konnte.
Ich bin mit meinem Vater aufgewachsen, meine Mutter ist arbeiten gegangen da mein Vater seinen Laden wegen seiner Krankheit aufgegeben hat.

Ich bin nicht wütend auf irgendwas weil mein Vater krank ist, ich beneide niemand für seinen gesunden Vater. Mein Vater war mir immer ein guter Vater. Wir lieben & wir hassen uns im selben Atemzug, eine ganz normale, gesunde Vater-Tochter Beziehung. :slight_smile:
Ich habe leider keine Geschwister mit denen ich mich austauschen könnte. (Bin ein verzogenenes Einzelkind grins)

Aber wenn ich an mein Abiball denke wird mir irgendwie schon komisch zu Mute. Bei uns ist es Tradition dass die Töchter mit ihren Vätern zur Eröffnung tanzen.

Einmal waren Freunde von mir zu Besuch und wir haben gefrühstückt, auf einmal hatte mein Vater wieder Zuckungen und hat sein rechtes Knie von unten gegen die Tischplatte gehauen.
Meine Freunde waren ganz erschreckt & entsetzt, für mich war es völlig normal.

Ganz ehrlich könnte ich mir ein Leben mit einem gesunden Vater nicht vorstellen. Ich könnte mir nicht vorstellen jeden Tag mit meiner Mutter zusammen zu sein und das mein Vater jeden Abend gegen 6 oder so kommt.

Hallo Cathi,

ich finde es super, das du dich so für die Krankheit deines Vaters interessierst.
Ich selbst bin 41 Jahre und habe "meine " Diagnose seit 2000.
Deine Mail hat mich aus folgendem Grund interessiert:
Bei uns ist es genau umgekehrt. Ich habe MS und wir haben auch “nur ein verzogenes Einzelkind”. Es wäre bestimmt lehrreich für beide Seiten, zu wissen wie das Leben als Kind eines MS Kranken und als betroffener Elternteil ist.
Denn auch ich kann mit unserer Tochter kaum noch sportliche Aktivitäten unternehmen, und das tut manchmal schon weh!
Doch ich bin auf der anderen Seite immer wieder erstaunt wie gut sie ( mit 9,5 Jahren) damit umgeht.
Wenn ich deine Mail so lese, möchte ich am liebsten deinem Vater sagen, das er echt stolz auf seine Tochter sein kann!!!

Liebe Grüße Kerstin

Hallo Cathi

Ganz toll finde ich das was Du da geschrieben hast. Ich habe meine Diagnose seit 2 1/2 Jahren und meine Tochter ist 9. Auch ein Einzelkind und ihr Vater zeigt wenig Interesse an ihr. Es hängt alles an mir der Mutter. Es ist schon für den Betroffenen schlimm wenn man mit seinem Kind nicht so kann wie man will. Ich ich wollte gerne. Schwimmen und Radfahren das kann ich noch mit ihr aber mehr geht nicht. Sie will aber mehr und fordert. Für sie ist es schwer, weil alles Mütter die sie kennt sind aktiver. Mit tut es weh, aber Dein Vater kann echt stolz sein so eine Tochter zu haben.

Viele Grüße Melanie

tja, kathi

als mein ms “anschnaubte” war ich 35 (jetzt bin ich schoooon 56) und meine 4 kids 5, 7, 9 und 11 jahre alt…o.k. echt happig wurde es bei mir “erst” in den 90ern…ab 95 fuhr ich mit dem e-rolli rum…hab aber trotzdem recht viel mit “den meinigen” unternommen…n rollstuhl iss doch auch kein hinderungsgrund, oder…

günni

hallo Kathi dein einsatz ist echt toll und dein vater kann echt stolz sein für so eine Tochter,ich hab meine diagnose seit okt 05 und meine eltern interresieren sich gar nicht dafür wollen es nicht war haben und ob sich bei mir jemals kinder einstellen ist echt fraglich da ich nicht weis wie lange es mir noch so gut geht .probier doch mit deinem vater den rollstuhltanz und nehm ihn einfach zu deiner abi feier es würde mich mit ganz viel stolz erfüllen wenn der vater mit gehen würde auserdem ganz du stolz daruaf sein das er so aktiv ist es könnte auch schlimmer kommen oder ,melde dich wieder will wissen wie die abifeier war.gruss

hallo cathi

zunächst möchte ich mich meinen vorschreibern anschließen und bemerken,daß du ein sehr gutes menschenkind bist,alle achtung.
aber…ich vernehme in deiner mail eine frage,die da lautet:
wie soll ich mit meinem papa auf dem abschlussball tanzen? ist das möglich? alles andere würde mich traurig machen…
nun cathi,
was hälst du davon diese thema mit deinem vater anzusprechen und die zeit bis zum abiball zu nutzen,um tanzen zu lernen. das geht auch, wenn ein partner im rollstuhl sitzt. es ist etwas anders als bei den anderen,dafür aber auch gaaaaaaaaaaanz besonders,zwinker.

hast du deinen freunden erklärt,daß dein vater eine klonie hatte,als sein bein unter die tischplatte schnellte?
erkläre es deinen freunden.sprich offen darüber und sie werden es verstehen,100%ig. das schweigen führt zu missverständnissen, nicht das reden darüber.

dir alles gute
verena

Hallo Cathi,
ich bin eine Mama (49) und habe seit 3 1/2 Jahren die Diagnose MS. Seit damals hat meine Familie die Begründung für meine “Aussetzer beim Laufen”, “Müdigkeit” usw. - und sie geht ganz gut damit um. Auch für uns ist meine MS Alltag geworden (soweit das möglich ist) und wir gehen “normal” miteinander um - das ist auch für mich die allerbeste “Therapie”. Zum Glück geht’s mir überwiegend gut und Außenstehende kriegen nicht viel mit von meiner Krankheit.
Am meisten hilft es uns MSlern, wenn unser Umfeld hinter uns steht - und das liebe Cathi tust Du in außerordentlichem Maße - Hut ab!. Dein Papa hat Glück mit Dir!! (und ich mit meiner family auch).
Liebe Grüße von einer Mama - wir sind stolz auf Euch

Bin Vater von zwei Töchtern (2 und 4) und selbst MS Betroffener. Dieser Beitrag hat mir viel Mut gegeben. Danke

Hallo Cathi!

Ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst.
Mein Vater hat die Diagnose 1982 bekommen, da war ich 2 Jahre alt. Am Anfang wusste ich gar nicht, wie ich mich verhalten soll, da jegliche körperliche Aktivitäten mit meinem Paps nicht möglich waren. Aber als Kind versteht man das noch nicht so…
Ich war eigentlich immer so der Bezugspunkt für meinen Vater, da meine Mutter es nicht für nötig hielt, meinen Vater und ihre 2 Kinder zu unterstützen. Sie meinte, dass könne man ihr nicht antun, und nu iss se seit 10 Jahren weg… ich finds einfach nur erbärmlich
Bin mittlerweile 25 und mein Paps hat seit gut 1 Jahr einen E-Rolli. Wir sind mindestens 1x die Woche irgenddwo unterwegs; er mit Rolli - ich mit Rad. Ich finds echt schön, dass das noch klappt…
Wegen dem Abschlussball empfehle ich dir mit deinem Vater zu reden, hatte bei mir auch erst bedenken, aber hat bei uns alles super geklappt! Und selbst die Lehrer haben mit angepackt und den Rolli die Treppen hoch getragen in die Aula! War ein sehr schöner Tag!
Wünsche dir noch viel Glück und viel Spaß auf der Feier

hallo du !hallo Cathi!
ich hoffe euch geht es gut !
ich find es einfach klasse wieviel mut hier herüber kommt ,super ihr seit spitze und cathi rede mit deinem Dad und berichte dann wie es war bin wie alle anderen auch total neugierig und will wissen wie es war!macht weiter so !und lasst euch nicht unterkriegen!

Vielen Dank Leute!
Es ist schön zu wissen dass es ähnliche Schicksale gibt!!
Mit meinen Freunden rede ich sehr offen, ich verschweige eigentlich nix.
Mein Vater ist ja kein Schwerverbrecher, nur krank lach

Der Abschlußball ist mir eigentlich nicht sooo wichtig,
mit sowas wird mir nur manchmal klar wie sehr sich mein Leben von anderen unterscheidet.
Noch mal vielen Dank an alle die hier geantwortet haben! Eure Beiträge sind mir sehr wichtig & teilweise sehr ans Herz gegangen!
DANKE!

Hallo da bin ich wieder.
Als erstes, wenn mir jemand eine email geschikt hat tuts mir leid dass ich nicht geantwortet habe, hab mein Passwort vergessen grml

Naja es gibt Neuigkeiten …
Heute sollte mein Vater etwas unterschreiben und konnte zu erst gar nicht.
(Vllt lags auch an Kulli, der is ziemlich komisch, oder Nervosität, war ein wichtiges Dokument)
AUf jeden Fall ging es 2 min später wieder.
Habe tierische Angst dass es ein Schub war …
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hoffe auf antwort.

Hallo Cathi,
sorry, bin leider erst jetzt zufällig auf Deinen Beitrag gestoßen. Nein, mit dem Schreiben hab ich solche Erfahrungen noch nicht gemacht. Aber mit was Festhalten oder Aufschrauben von Gläsern und Flaschen ist mir ähnliches schon passiert. Besonders, wenn ich diese mysteriösen Muskelschmerzen habe fehlt mir oft auch die Kraft in Händen und Fingern. Glaub aber nicht, dass es mit einem Schub zutun hat, da sich diese Kraftlosigkeit meist schnell wieder gibt.
Nun aber mal zu Dir Cathi, wie geht es Dir und was macht das Abi? Was hast Du nach dem Abi vor? Interessiert mich wirklich! Freu mich mal wieder was von Dir zu hören.
LG Gerlinde

Hier bin ich wieder!
Momentan ist alles gut, vllt so gar ein bisschen besser als sonst!
Meinem Abi bin ich jetzt wieder ein Stück näher mit dem geschafften Schuljahr :slight_smile:
Ich denke ich gehe erst nal ein halbes Jahr ins Ausland, Quebec oder Südamerika (spanisch sprachig)
Und studieren will ich Anglistik ^^
Übersetzung oder auf Lehramt, mal gucken :slight_smile: