Quelle: https://www.merckgroup.com/en/news/evobrutinib-phase-lll.html

GG hat dieses Ergebnis hier kommentiert: https://gavingiovannoni.substack.com/p/evobrutinib-is-no-better-than-teriflunomide?r=1s46fv&utm_campaign=post&utm_medium=web

Interessant finde ich seine Ausführungen zur Verwendung von Teriflunomid (Aubagio) als “Maintenance-Medikation” nach oder während einer B-Zellen depletierenden Therapie: “I have little doubt that teriflunomide after induction with a depletion therapy (alemtuzumab, mitoxantrone, cladribine, AHSCT or anti-CD20) will revolutionise the management and outcome of pwMS.

Teriflunomid (Aubagio) ist in D noch patentgeschützt und entsprechend teuer, aber wenn die Ausführungen von GG korrekt sind, gibt es eine preiswerte Alternative: "In countries where teriflunomide is still on-patent or not available, you can use leflunomide instead; 20 mg or 10 mg of leflunomide is metabolised into the equivalent of 14 mg or 7 mg of teriflunomide, respectively. "

Allerdings warnte 2001 Europäische Arzneimittelagentur (EMA) vor dem Auftreten von Leberkomplikationen unter der Behandlung mit Leflunomid und es ist natürlich für die Behandlung von MS nicht zugelassen.

Evtl. macht es trotzdem Sinn, das Thema beim nächsten Arztbesuch anzusprechen.

Viel Erfolg, SWR

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Ein weiteres Kapitel aus der Abteilung „Bad Studies kill good Science“…man sollte mal einen separaten Thread dazu aufmachen…

Diesmal hat‘s wohl Merck erwischt…damit mußten also schon zwei der fünf BTK Kandidaten bisher das Haus verlassen…

Wen trifft es als nächstes? Tolbrutinib?
Dann kann Sanofi ihre komische smolderingms.com Webseite wieder einpacken weil ohne Schubreduktion von 90% keiner sich interessiert ob das Medikament nebenbei eine prigrediente Komponente auch addressiert…

Die Messlatte von den CD20 Therapien ist mittlerweile wohl so hoch dass es schwerfällt zu glauben, dass noch Platz für einen weiteren Blockbuster für die MS ist.

Wenn also nicht demnächst aus der BTK Ecke eine der verbliebenen Phase III Studien gute Ergebnisse produziert, kann man mal sehen wie schnell sich manche der globalen Pharmafirmen aus der MS Forschung verabschieden werden…

…jedenfalls keine guten Weihnachten für Pharmareferenten in Darmstadt.,

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Es sieht im Moment nicht gut aus - die Phase 3 Studie für Fenebrutinib ist gestern, zumindest vorläufig, in den US gestoppt worden:

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So sieht es die „Wirtschaft“: Aus dem aktuellen Handelsblatt "Evobrutinib war die Perle in der Pipeline von Merck“, sagt Markus Manns, Fondsmanager bei Union Investment. „Es sieht so aus, als könnte Merck im Pharmabereich nach 2027 nicht mehr wachsen“

Ich habe so die Hoffnung auf BTKi gesetzt, auch wenn das auch keine Wundermittel sind, aber es sah und sieht doch immer noch vielversprechend aus, insbesondere weil diese GAB überwinden können. So wie ich aber verstehe, gibt es bei einigen Teilnehmern der klinischen Studien Leberschäden als NW?

Sind nunmal anscheinend keine „Eierlegende Wollmilchsau“…was eigentlich nicht weiter schlimm wäre wenn die finanziellen Erwartungen nicht so hoch wären…

Wenn Tolbrutinib also sowohl auf B-Zellen als auch auf Mikroglia wirkten sollte, tatsächlich aber nicht so gut auf B-Zellen wirkt, dann kann man ja weitere Studien mit Progredienten Verläufen machen wenn der Business Case es hergibt. Stattdessen sitzt man mit den bisherigen BTK Studien in der Klemme…

Daher: „Bad Studies kill good Science“…

Wie dem auch sei, die Forschungspipeline geht immer weiter…
…aktuell gibts z.B.

  • CAR-T CD19 Therapien, die aktuell für Lupus eingesetzt werden: sollen noch besser als die bisherigen CD20 Therapien sein
  • Frexalimab CD40: Soll genauso gut wie CD20 Therapien wirken ohne die B-Zellen zu unterdrücken
  • Neuronale Stammzellen zur Wiederherstellung von Defiziten. Wenn das klappen sollte wird man wahrscheinlich auf mesenchymale Stammzellen umsteigen.

Ideen sind also da. Man muss halt nur sehen, wieviel Geld dahinter steckt um sie umzusetzen…

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Danke dir für die Antwort. Das sind schon Mal sehr interessante Ansätze. Auch wenn man nicht weiß, ob irgendwas davon je marktreif sein wird.

Sehr enttäuschend. In der Studie ist aber die Schubrate (ARR) für Teriflunomid auch ungewöhnlich niedrig mit 0.11. das ist wohl kaum zu schlagen und ist eher die erwartbare bei B-Zell-Depletion. Warum auch immer…

Es laufen aber auch noch BTKi Studien die auf Progredienz statt auf Schubrate abzielen. Also noch nicht alles hoffnungslos.

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Zumal bei Roche nur ein hold on ist. Und die Fälle mit Leberschäden wohl asymptomatic und reversibel waren. Eventuell geht es da ja doch weiter. Bleibt abzuwarten.

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Ja das ist merkwürdig
Entweder wirkt es doch besser, oder… Only time will tell.

Wie treffen diese Nachrichten euren Humor-Nerv? :smile: