Ich mache gerade den Motorradführerschein, hab aber Merkzeichen G.
Bei der Anmeldung im Amt hat der Bearbeiter aber gesagt, dass nichts dagegen spricht.
Jetzt hab ich aber Post von denen bekommen, mit der Aufforderung meinen Anerkennungsbescheid vorzulegen. Jetzt hab ich ein bißchen Bammel, dass die mich vielleicht ablehnen (was echt doof wäre, weil ich schon ziemlich viel Geld investiert habe und ich meine Liebe zum Motorradfahren endeckt habe).
Kann mir jemand helfen???
Lisa

Hallo Lisa,

kann absolut verstehen, dass dir das Motorradfahren Spass macht. Allerdings hast du das Merkzeichen G ja nicht umsonst bekommen.

“Die Voraussetzungen für das Merkzeichen “G” infolge einer Einschränkung des Gehvermögens sind als erfüllt anzusehen, wenn auf die Gehfähigkeit sich auswirkende Funktionsstörungen der unteren Gliedmaßen und/oder der Lendenwirbelsäule bestehen, die für sich einen GdB von wenigstens 50 bedingen. Ein GdB unter 50 bei Behinderungen an den unteren Gliedmaßen genügt, wenn, diese Behinderungen sich auf die Gehfähigkeit besonders schwerwiegend auswirken.”

Du solltest das schwere Ding ohne Einschränkungen beherrschen und vor allem im Stand ja auch halten und dabei sicher stehen bleiben können…

Spreche aus Erfahrung, hab irgendwann den Helm an den Nagel gehängt. Nicht nur wegen mir, auch weil ich andere hätte gefährden können. Herz hat zwar geblutet, aber ich kann ja nicht aus Trotz oder Nicht-wahr-haben-wollen Sachen machen, die für mich oder vor allem für andere eine Gefahr werden könnten.

Ist eben auch eine Seite der MS: akzeptieren, wenn was nicht (mehr) geht. Hat nichts mit Selbstaufgabe oder Jammerlappen sein zu tun. Gibt soviel andere Möglichkeiten sich zu beschäftigen.

Sorry, das hast du so wahrscheinlich nicht hören wollen.

Grüsse
Ronald

@Ronald:Find ich super, dass jemand so einen ehrlichen und vernünftigen Kommentar schreibt.
@Lisa: guck doch erst mal, ob sie Dir den Führerschein nicht doch geben. Wenn nicht: Es gibt wirklich viele andere Möglichkeiten, Spaß zu haben. Letztendlich tust Du Dir keinen Gefallen, wenn Du mit dem Motorrad irgendwann umkippst, weil Du es nicht mehr halten kannst. Aber mir würds natürlich auch nicht passen, wenn man mir meiin Lieblingshobby verbieten würde.

Grüße

Lisa,

war auch ein Traum von mir. Habe mit 42 Jahren Führerschein gemacht, mein Mann hat mir ein Motorrad geschenkt und dann erhielt ich mit 43 Jahren diese Diagnose. Mir ging es echt “dreckig”, konnte nicht mehr fahren usw, habe aber das Motorrad behalten. Nur wenn ich am Motorrad vorbeiging, war ich schon glücklich. Man kann es niemanden erklären. Na ja, nach 3 Jahren, sagte mein Mann, das Motorrad setzt wohl Rost an und man muss es bewegen usw. Leider hat er keinen 1-er, also habe ich es schweren Herzen’s verkauft. Recht hat er ja, ich weiss…

Es kommt darauf an, was DU Dir zutraust.

Sabine
SW

Hallo Lisa,

ich habe meinen M-Schein ein Jahr nach der Diagnose gemacht, jedoch: kein G, Laufleistung ca. 5 km, Wahrnehmung, Reaktion, Augen, Gleichgewicht (sehr wichtig bei M.-fahren !!!) VOLL DA !

Aber ich habe trotzdem bei der der Fahrschule und der Führerscheinstelle meine MS verschwiegen, denn - und da sehe ich das Problem bei dir: die MS ist eine Nervenerkrankung, und ich kann mich an einen Fragebogen erinnern, in dem solche Krankheiten abgefragt wurden, also, genaugenommen, ist man mit solch einer Krankheit zum Führen eines Motorrads “nicht geeignet”.

Aber das ist Bürokratie, aber würd mich doch mal interessieren, ob die Behörde nicht evtl. etwas schriftliches von deinem Arzt sehen möchte, vielleicht dich auch zur MPU schickt ?

Gruß X´i