Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du unter 50 Jahre bist. Und du hast eine hochaktive, schubförmige MS? Wenn das auch noch zutrifft und du ja erst seit kurzem mit MS diagnostiziert wurdest und du zusätzlich für Medikamente noch tief in die Tasche greifen müsstest. Ja dann ist aHSCT fast schon ein no-brainer. Da sie im Normalfall nur einmal im Leben durchgeführt wird, hast du die Kosten für Medikamente in ein paar Jahren wieder herin. Mach dich damit mal vertraut und entscheide dann, ob aHSCT oder Medikamente, wenn du dich nämlich für ersteres entscheidest, ist es wahrscheinlich besser wenn du zuvor noch gar keine immunmodulierende Therapie begonnen hast. Wenn meine oben getroffenen Annahmen stimmen, dann scheinst du ein guter Kandidat für aHSCT zu sein. Ich selbst wurde schon vor 15 Jahren diagnostiziert und bin auch schon seit langem SPMS, beides nicht die besten Voraussetzungen für aHSC (immerhin bin ich noch weit unter 50). Ich habe aHSCT schließlich trotzdem in Moskau gemacht … und es war eine gute Entscheidung. Eigentlich ist in meinem Fall das Ziel nur mehr ein temporärer Stopp der Progression, jegliche Verbesserung wäre nur ein unerwarteter Bonus. Tja, unverhofft kommt oft und ich habe tatsächlich schon kleine Verbesserungen gesehen, die sich nicht nur auf den Placebo-Effekt zurückführen lassen.
Noch was: Lies das Buch “Overcoming multiple sclerosis” von G. Jelinek (nein, ist kein Wunderheilungsbuch wie man am Titel fälschlich annehmen könnte). Ist ein wunderbar inspirierendes Buch wie man seinen Lebensstil auf die neuen Gegebenheiten einstellen kann (ohne dass es zu asketisch wird), da dieser mindestens so wichtig ist wie die richtige medikamentöse Behandlung.