Seit ein paar Tagen verspüre ich ab und zu ein leicht kribbeliges Gefühl auf meinen Handrücken, besonders bei der linken Hand (links hatte ich auch meine SNE). Manchmal auch kurz eine Art leichtes Brennen auf den Handrücken, verstärkt, wenn die Hände etwas berühren (z. B. wenn sie beim Sitzen auf einem Polster oder meinem Oberschenkel liegen). Das hielt bisher immer nur für wenige Minuten an, gestern Abend aber dann für ein bis zwei Stunden und gerade vorhin “prickelten” die Fingerspitzen meiner linken Hand für wenige Minuten. Vor meiner MS-Diagnose vor zwei Monaten hätte ich mir nichts dabei gedacht, nun aber denke ich, dass das MS-Symptome sein könnten.

Wenn man derartige MS-Symptome hat, ist das ein Zeichen, dass ein neuer Schub bevorsteht oder dass sich gerade neue Läsionen bilden bzw. bestehende Läsionen vergrößern? Oder ist das einfach “normal” bei MS und kein Grund zur Sorge?

Wenn ich solche Symptome hätte, wäre das für mich kein Grund zur Sorge, ich würde nicht weiter darauf achten.

Im Laufe der Jahre bzw. Jahrzehnte habe ich gelernt, meine Symptome einzuschätzen, und ich weiß auch, wie ich gegensteuern kann - für mich ist Ruhe wichtig, ein ruhiger Alltag, nicht ständig irgendwelche Aufgaben erledigen müssen.

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Prickelndes Gefühl, Ameisenlaufen, es brennt leicht. Solche Sachen sind mir seit meinem letzten Schub geblieben. Die kommen und gehen. Manchmal unangenehm, da man an die Krankheit erinnert wird. Ob es jedes Mal ein Zeichen für eine neue Läsion ist, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall ein Zeichen für MS. Für einen Schub müssen die Symptome ja 24 Stunden anhalten.

Ein Zeichen für neue Läsionen ist es zum Glück nicht. Bei mir ist es auch ein auf und ab mit den MS-Symptomen. Symptomfrei war ich seit 2 Jahren keinen einzigen Tag. Manchmal kommen auch neue Symptome dazu und gehen dann wieder weg nach ein paar Tagen oder auch Wochen. Einige andere Symptome sind einfach immer da. Wiederrum andere kommen neu dazu und bleiben bestehen. Bisher hat aber keines meiner Kontroll-MRTs neue Läsionen angezeigt.

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Ja. Mit der Zeit lernt man, solche Missempfindungen nicht besonders zu beachten und wenn möglich ganz auszublenden. Die ersten Jahre habe ich wegen jedem bisschen Kribbeln oder Brennen Angst bekommen. Heute achte ich möglichst wenig darauf. Mit Schüben oder einem veränderten MRT (Läsionen) ging das bei mir noch nie einher.

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Hört sich für mich nicht nach Schub an. Um von einem Schub sprechen zu können, müssten die Missempfindungen durchgehend für mindestens 24h vorhanden sein.

Hast du denn überhaupt Herde in HWS oder BWS?

Aja und Herde die zentral im Hirn liegen und periphere Symptome auslösen sind immer kontralateral, weil sich die entsprechenden Nervenbahnen noch kreuzen. Sprich Schäden im Hirn rechts, lösen Symtome in der linken Körperhälfte aus.

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Vielleicht hast du dich ja in letzter Zeit einfach ein bissel viel mit MS beschäftigt und achtest daher auf jedes Kribbelkrabbel?

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Angeblich nicht, zumindest im Oktober (HWS) und November (BWS) waren im MRT keine Läsionen nachweisbar. Wobei ich nicht weiß, wie gut die Qualität der MRT-Bilder ist.

MRT Schädel mit Kontrastmittel:
T2 FLAIR transversal, PD und T2-TSE transversal, T2 TSE sagittal, T2-TSE fs transversal, T1 fl2D transversal nativ und post KM, Diffusions-Sequenzen transversal, T1 MPRAGE sagittal, koronar und transversal post KM (10 ml Gadovist).

Befund Schädel:
Symmetrische Mittellinienstrukturen, altersgemäße Weite der inneren und äußeren Liquorräume. Im unmittelbar periventrikulären Marklager zeigen sich mehrere ovalär konfigurierte, teils hahnenkammartig-angeordnete T2w-/FLAIR-Läsionen, sowie darüberhinaus auch flächige Areale mit Signalanhebung, ohne Nachweis einer Kontrastaufnahme. Symmetrische, normalkalibrige Nervi optici beidseits ohne betontes Ödem und ohne Kontrastaufnahme. Regelrechtes Flow void der intrakraniellen Blutleiter, post KM mit normaler Kontrastierung. Regelrechter kraniozervikaler Übergang. Hypophyse und Glandula pinealis nicht vergrößert. NNH und Mastoidzellen frei.

MRT HWS mit Kontrastmittel:
T2-TSE sagittal und transversal, T1-TSE fs Dixon sagittal.

Befund HWS:
Normale Konfiguration des zervikalen Myelons mit regelrechtem Signal. Keine fokalen oder flächigen T2-Signalanhebungen, keine Kontrastanreicherungen im Myelon oder epidural.

Beurteilung Schädel und HWS:
Mehrere, teils hahnenkammartig-angeordnete T2w-/FLAIR Läsionen, aufgrund der Konfiguration und vom Verteilungsmuster her gut vereinbar mit entzündlichen Läsionen bei einer MS. Keine Schrankenstörung. Zervikales Myelon unauffällig, keine Myelitis. MR-morphologisch kein Nachweis einer Optikusneuritis.

MRT BWS mit Kontrastmittel:
Sagittal T2-TSE, sagittale T1-TSE, transversale T2-TSE, transversale T1-TSE

Befund BWS:
Das thorakale Myelon stellt sich insbesondere im mittleren und distalen Abschnitt stellenweise inhomogen signalgebend in der T2-Wichtung dar, jedoch keine eindeutig suspekte intramedulläre Signalanhebung nachweisbar. Nach Kontrastmittelapplikation das Myelon auch ohne pathologisch wertbares Enhancement. Keine Bandscheibenextrusion. Neuroforamina und Spinalkanal adäquat weit.

Beurteilung BWS:
Kein Hinweis auf einen thorakalen Demyelinisierungsherd, keine Schrankenstörung.

@NamedRose Warum fragst du speziell nach Läsionen in HWS und BWS? Treten bestimmte Symptome nur bei Läsionen dort auf?

Zwei Punkte irritieren mich ein wenig:

  1. Wenn das MRT meine Sehnervenzündung nicht darstellen konnte, was konnte es womöglich weiteres nicht darstellen?

  2. …flächige Areale mit Signalanhebung, ohne Nachweis einer Kontrastaufnahme.” Was ist davon zu halten? Was kann das bedeuten?

Habe mich viel mit MS beschäftigt, mir fiel seit Diagnose vor gut zwei Monaten aber nie Derartiges auf. Erst die letzten Tage, besonders gestern und heute. Besonders auffällig war das Prickeln in den Fingerspitzen. So etwas habe ich mein ganzes Leben noch nicht gefühlt, jedenfalls war mir sowas noch nie aufgefallen. Leichtes Brennen der Handrückenflächen kann man auch mal fühlen, wenn man draußen bei Kälte unterwegs war und in die geheizte Wohnung kommt. Allerdings war ich gestern ausnahmsweise mal gar nicht draußen, hab mir einen faulen Urlaubstag zu Hause gemacht, nach dem ganzen Weihnachtsstress mit der Verwandtschaft.

Meiner Meinung nach sollte man neu aufgetretene Symptome (entweder unbekannte neue Symptome oder auch bekannte alte Symptome, die wieder zurückkommen) durchaus ernst nehmen. Ich mache das auch und vertraue dabei meiner eigenen Wahrnehmung.

Wichtig ist aber, sich dabei nicht verrückt zu machen und möglichst gelassen zu beobachten. Sollte die Symptomatik sich ausweiten oder voranschreiten, könnte es auch ein Schub sein. Manchmal schreiten die Symptome auch nicht voran, bleiben konstant und verschwinden irgendwann von selbst wieder. Dann ist es (mMn) nicht unbedingt ein Schub.

Im Laufe der Zeit gewinnt man in diesen Dingen Erfahrung und kann daher gelassener reagieren.

Und selbst wenn es ein Schub sein sollte: einige “alte Hasen” wissen, daß nicht jeder Schub mit Kortison behandelt werden muss. Man kann das auch einfach “aussitzen” und den Körper dabei mit Ruhe und guter Ernährung unterstützen. Auch das muss man ausprobieren und sammelt dann im Laufe der Zeit so seine wertvollen Erfahrungen.

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Das habe ich auch immer wieder. In meinen Augen ist das ein typisches MS Zeichen. Meine Diagnose ist auch frisch. Im Unterschied zu dir habe ich jedoch leider auch was im Rückenmark. Zwar nicht viel…
Alles in den Händen oder Füßen (Kribbeln) Schiebe ich darauf.

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Meine Frage wäre halt, wie deine SNE diagnostiziert wurde… mit nem post-it?

Heute brennen die Handrücken schon seit Stunden und seit etwa 15 Minuten hab ich zum ersten Mal das viel beschriebene Ameisenlaufen in den Beinen. Aber wie! Und wechselt auch noch munter die Stellen, mal weiter oben, dann plötzlich wieder weiter unten. Das kann nur die MS sein. Kribbeln am Körper hatte ich so vorher definitiv noch nie im Leben gespürt. Nicht so intensiv und nicht so wechselhaft. Das ist nach meiner SNE vor zwei Monaten nun das zweite Mal, dass sich meine MS bemerkbar macht. Die Symptome scheinen zuzunehmen, ich hoffe, es wird kein zweiter Schub innerhalb weniger Wochen daraus. Dann könnte man wohl kaum noch von einer “voraussichtlich milden Prognose” sprechen, nur weil meine Läsionen im Oktober noch klein waren. Nächste Woche bekomm ich endlich zum ersten Mal Kesimpta. Hätte ja am liebsten vor 6 Wochen schon angefangen. Wenigstens wirken Anti-CD20-Antikörper schneller als Basismedikation, trotzdem ärgert mich die in meinen Augen durchaus verlorene Zeit. Aber kann man jetzt nicht mehr ändern. Immerhin spielt die MS-Ambulanz bei meinem Therapiewunsch mit, das ist positiv.

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Das könnte auch ein Schub sein, die Entzündung ist aktiv… Eventuell wäre auch Cortison angebracht, aber musst du wissen.
Ich wünsche dir, dass es unter Kesimpta alles besser wird.

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Ich würde mir da nicht allzu viele Gedanken machen, normalerweise wütet die MS schon ein paar Jahre vor der eigentlichen Diagnose.

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Hallo Cosmo,

Ich hab das schon manchmal hier verlinkt: 10 Dinge, die Du zur MRT bei MS wissen solltest mit Prof. Wattjes

Bei Minute 22 sagt er, warum Rückenmarksbilder so schwer zu machen und so schwer zu interpretieren sind. Wahrscheinlich bedeutet die von dir zitierte Stelle deines Befunds nur: Nichts genaues weiß man nicht.

Solange es nur Kribbeln und keine motorischen Ausfälle sind, kann man sicher auch auf Kortison verzichten. Ich habe meine letzten beiden Schübe (da hab ich fast ein Jahr bzw noch länger mit Empfindungsstörungen in den Beinen bzw. teilweise dem linken Arm zugebracht) auch einfach ausgesessen.

Wenn dann unter Kesimpta keine Ruhe einkehrt, kannst du ja nochmal weiter überlegen.

Ich drücke die Daumen, dass das Kribbeln sich bald wieder verzieht!

Viele Grüße

Jana

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Tatsache ist, dass man nicht alle Veränderungen / Umbauprozesse / Demyelinisierungen / Herde oder wie auch immer man es bezeichnen mag im MRT darstellen kann.

Grundsätzlich sollte man aber schon davon ausgehen, dass größere Defekte und vor allem die, die wirklich Probleme machen sichtbar sind.

Parästhesien / Dysästhesien in Armen oder Beinen werden allermeistens durch Herde in der HWS oder BWS ausgelöst. Daher meine Frage nach eben diesen.
Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass durch einen Schub Symptome ausgelöst werden die gleichzeitig alle 4 Extremitäten betreffen (du schreibst von beiden Händen und beiden Beinen) - das müssten dann schon viele aktive Herde bzw sehr große sein, die beide Körperhälften oben und unten beeinträchtigen.

Versuche dennoch ruhig zu bleiben. Es scheint als würdest du dich aktuell sehr viel mit dem Thema MS beschäftigen und viel nachlesen. Das ist natürlich verständlich, kann einen aber auch etwas “irre” machen. Versuche dich doch etwas mehr auf dein “normales Leben” zu konzentrieren und ein bissl Alltag einkehren zu lassen.

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Und man glaubt kaum, was das Hirn einem mitunter auch für Streiche spielen kann, wenn man Muffensausen hat und sich irgendwo reinsteigert.
Nicht dass das die Ursache sein muss, aber man solle es auch nicht außer Acht lassen.

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Sehr sehr Guter Link, Danke,
wieder ein paar offene Fragen geklärt.
z.B.
es sollte soweit möglich immer das selbe MRT gewählen zwecks Auflösung der Spule und Bildgebung.
Kontrastmittel…
nicht bei jeder Untersuchung muss Kontrastmittel gespritzt werden.
Der Neroradiologe entscheidet letzendlich.
Das RM ist extrem schwierig zu scannen durch die pulsierenden Nachbarstränge und Organe. Das Gehirn ist prinzipiell ruhiger und hat geringere Pulsation.
Das Nervenwasser pulsiert ebenfalls und die Nervenstränge werden permanent umspült.
LG

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Was bei mir bei den 1. und 2. Untersuchungen vor 5 Jahren noch gemacht wurden.

  1. Es wurde mir eine grössere Menge Blut abgenommen, ich glaube das waren so 3 x 200ml. Ich musste unterschreiben dass das Blut eingefroren und gelagert wird für spätere Tests.
  2. Musste ich Kopfrechnen rückwärts und vorwärts.
  3. Musste ich auf einen Holzbrett Stifte reinsetzen, die Zeit wurde gestoppt.

Das finde ich Gut und zeigt dem Patienten dass wirklich lokale Forschung betrieben wird.

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