Ichh habe vorr einigen Wochen das Kortison beendet. Die zugenommenen Kilos bleiben hartnäckig… jetzt war es aber so das dieses aufgescwemmt sein deutlichst besser war. Seit vorgestern habe ich aber wieder ein Doppelkinn (Wasser? ) und es zieht die Wangen hoch, sprich wird anscheinend mehr. Kennt Ihr das? ann das vom Kortison noch kommen?

Hallo Lillyfee,

durch Cortison kann es aus zwei Gründen zur Gewichtszunahme kommen. Einmal führt Cortison, vor allem Prednisolon, dazu, dass weniger Natrium und mehr Kalium ausgeschieden wird. “Das Wasser folgt dem Natrium”, d.h. je mehr Natrium im Körper, desto mehr Wassereinlagerung.

Ich habe z.B. in den Tagen vor der Menstruation immer Wasser eingelagert, 2 kg zugenommen, Unterschenkelödeme, geschwollene Finger und ein aufgedunsenes Gesicht bekommen, wenn ich nicht kochsalzarm gegessen habe. (Ich musste in den “Tagen vor den Tagen” immer die Ringe von den Fingern nehmen, sonst kriegte ich sie nicht mehr ab.)

Auch unter der Behandlung mit einem Cortison mit ausgeprägten mineralocorticoiden Nebenwirkungen wie Prednisolon (es gibt auch Cortisone, bei denen diese Nebenwirkungen weniger stark sind) sollte man sich salzlos, oder wenigstens -arm ernähren.

Ein zweiter Grund für die Gewichtszunahme ist, dass Cortison (jedes, egal ob Prednisolon oder Dexamethason) den Blutzuckerspiegel erhöht. Es ist ja ein Stresshormon, das diejenigen Körperfunktionen steigert, die überlebenswichtig sind (darum verursacht es z.B. auch Schlaflosigkeit). Höherer Blutzucker = mehr Energie und Kraft für den Überlebenskampf. (Weshalb Cortisone im Leistungssport als Dopingdrogen missbraucht wurden.)

Um den Zucker zu verstoffwechseln, muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschütten. Wenn die Bauchspeicheldrüse es nicht schafft, genügend Insulin zur Verstoffwechselung des Blutzuckers zu produzieren, wird der Zucker über die Nieren ausgeschieden, was man mit Urin-Teststreifen testen kann. Bekanntlich kann Cortison die Symptome eines Diabetes Typ 2 hervorrufen (Nüchternblutzucker zu hoch, Zucker im Urin), es kann sogar einen latenten Diabetes Typ 2 auslösen.

Wenn die Bauchspeicheldrüse normal funktioniert, schüttet sie bei mehr Zucker im Blut auch mehr Insulin aus. Dadurch kommt es zum einen zu den berüchtigten “Fressattacken” und Süßigkeitengier (weil die Bauchspeicheldrüse signalisiert, dass Nachschub benötigt wird). Zum anderen fördert Insulin den Aufbau von Körperfettdepots, um Energiereserven zu bilden, d.h. man nimmt davon zu. Insulin macht dick.

Ich weiß da nur ein Gegenmittel: Wenig essen. Wenig Kohlenhydrate, wenig Kochsalz. Zur Entwässerung geeignete Tees trinken, z.B. Brennessel, oder harntreibende Sachen essen, z.B. Spargel. Oft kommen die genannten Nebenwirkungen durch das berüchtigte “Ausschleichen”, auf das man nach einer kurzzeitigen Stoßtherapie von 3 bis 5 Tagen heutzutage verzichtet. Der “kalte Cortisonentzug” ist zwar etwas unangenehm, reduziert aber das Risiko von Folgeschäden wie Osteoporose und Diabetes.

Liebe Grüße
Renate