Hallo Jac,
Dein Beitrag ist schon eine Weile her und ich hoffe sehr, es geht Dir mittlerweile besser.
Ich hatte leider erst vor wenigen Monaten die exakt selbe Situation. Ich hatte einen akuten Schub und wurde das erste Mal mit 5 x 1.000mg Kortison behandelt. Während dem Aufenthalt in der Neuro war alles okay, als ich dann aber entlassen wurde ging der Horror los: Wahrnehmungsstörungen, keine Auffassungsgabe mehr, konzentrieren war plötzlich ein Fremdwort und wenn sich mehr als zwei Menschen in einem Raum miteinander Unterhalten haben, wurde das sofort zu viel und ich musste weg. Einige Tage nach meinem Aufenthalt bin ich dann bei einer Nachkontrolle bei meiner Neurologin zusammengebrochen und habe ihr - weinend wie ein kleines Mädchen - alles anvertraut. Ich hab damals gedacht ich bin kurz vor dem Durchdrehen oder verrückt werden. Nachdem wir gemeinsam mein Auto wieder gefunden haben, (ich wusste weder was von der 40-minütigen Hinfahrt noch wo ich mein Auto geparkt hatte) bin ich sofort in die neuropsychiatrische Abteilung des nächsten Krankenhaus geschickt worden, wo mir dann eine “Steroidpsychose” diagnostiziert wurde. Aufgrund meiner eh schon extrem wahrnehmungsgetrübten Lage, wurde es dort nicht für sinnvoll erachtet, mich medikamentös zu behandeln, da dies das evtl. verschlimmert hätte. Ich musste es einfach aussitzen, und auf die Zuversicht der Ärzte vertrauen, dass das die nächsten Tage / Wochen von allein besser wird. Naja, was soll ich sagen? Das Ganze ist nun einige Monate her und ja, mir geht es etwas besser, allerdings bin ich wohl trotzdem auf dem Kortison etwas “hängen geblieben”, wie man bei Drogen bedingten Psychosen oft sagt.
Allerdings habe ich aufgrund des ganzen Dramas gemeinsam mit meiner Neurologin auf stärkere Medis umgestellt, da wir der Meinung sind, dass ein paar Nebenwirkungen und die geringere Chance einen Schub zu haben und wieder auf das Kortison angewiesen zu sein deutlich dem Risiko einer erneuten Psychose überwiegt.
Ich kann nur empfehlen, in so einer Situation auf jeden Fall Hilfe zu holen und sich nicht zu schämen das Alles anzusprechen. Mir hat es auch geholfen, danach erstmal für ein paar Wochen zu meinen Eltern zu ziehen - man sollte in so einer Situation unter gar keinen Umständen allein bleiben.
Ich wünsche Dir alles Gute und wenn Du Dich mal austauschen magst, darfst Du mir auch gerne eine DM schreiben. :slight_smile:

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Mir geht es tatsächlich genauso.
Hatte 2018 meine ersten Anzeichen von MS. Gesichtslähmung, Doppelbilder und extremer Schwindel.

Hab mich letzte Woche im BKH wegen einem Taubheitsgefühl im Gesicht gemeldet.
Musste gleich dableiben.
Mir ging es super, als hätte ich einfach nen Pickel im Gesicht. Nach der drei Tägigen Stoßtherapie ging’s wieder los wie 2018 als ich dachte ich muss sterben. Was für ein Höllentrip.
Damals 5Tage 1000mg.
Ich versteh dich zu gut. Ich Probier es jetzt mit CBD 2500mg und Bananen und viel Wasser
Beim CBD kann ich sagen das mir das Abends sehr gut hilft runter zu kommen. Nimmt mir die Angst und die Panik.

Ich hoffe das mittlerweile wieder alles gut ist.
Wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr bleibt alle schön gesund :fireworks::balloon:

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Ich wünsche dir nur das Beste, das Gelöschte ließt sich hart. Denke auch nicht, das die Neurologin verkehrt gehandelt, bzw entschieden hat.

Alles weitere ließt sich für mich schon etwas wie Entzugserscheinungen, bei denen nichts weiter hilft als beim entsprechenden Absetzen zu bleiben. Nach drei Tagen ist das Schlimmste weg.

Kann nur selbst davon berichten, das es enorm aufputscht und bisher immer für heftige Schlafstörungen sorgte.(Schlaf 1-3h maximal) Und Aggressivität.

Dazu kam dann noch die eigene Erkenntnis mit Ocrevus(ähnlich gleich zu Rituximab), das Curcumin+Cortison meiner Leber dann wiederum sehr schnell zu viel ist(sonst normal), und stark gestiegene Infektanfälligkeit für bis zu sieben Tage danach(Ocrelizumab(B-Zellen)+Cortison(T-Zellen))… Bronchitis als Folge, das war bei der Initialdosis/Infusion und nach der dritten Infusion. Aber was mich persönlich bis heute abschreckt, zumindestens gedanklich es besser nur als Letzte Option zu verwenden, bei der Verwendung kommt bei mir heftiger Tremor/Zittrigkeit zum Vorschein. - Da wo ich zuletzt froh war, das auch das MS bedingt wieder komplett ruhig wurde.

Lg

Ist bei mir letzte Woche leider nicht anders gewesen. Ich hab schon gemerkt, es verändert sich minimal was hin und her…aber ob da nicht eher die Hoffnung als Fakten dabei waren?
Aber @Doxi mach dir keinen Stress und Druck. Warte ab. Mir wurde im Forum gesagt es kann auch ein Jahr dauern, bis die Wirkung eines Schubs weg sind.
Das Kortison verwandelt mich zum Zombie, Schlaflosigkeit, Kalium runter, Zucker und Blutdruck rauf, Puls runter, GI Probleme…komme mir vor wie auf Drogen.
Kann dich gut verstehen - es ist einfach hart, wenn der Körper sagt so nicht und du rennst gegen die Wand.
Kopf hoch🌻

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