Hallo Zusammen

Zuerst einmal möchte ich mich vorstellen und ein paar Informationen zu mir geben.

Ich bin 47 Jahre alt und erhielt meine MS Diagnose vor ~6 Monaten. Eine kleine taube Stelle an der Oberlippe führte zu einem MRI, dann einer Lumbalpunktion (don’t do that) und schliesslich zur Diagnose. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich zwar als alternd (fast 50!) aber gesund und fit empfunden (Schwarzgurt Karate, Handstandtraining ua).
Einschränkungen oder Probleme durch die MS hatte ich keine. Trotzdem hat das MRI ca 15 - 20 Läsionen angezeigt. Die räumliche und zeitliche Dissemination war gegeben (ein Event in meiner Jugend, der ggf, als Schub gedeutet werden könnte) und zusammen mit den oligoklonalen Banden war die Diagnose klar. Es schien sich um eine sehr gutmütige, nicht sehr aktive Verlaufsform zu handeln und wir haben sogar diskutiert, ob überhaupt behandelt werden sollte.

Im Sommer 2022 habe ich eine Therapie mit Tysabri angefangen (JC negativ) und es gut vertragen. Kurz nach der vierten Injektion (Subkutan) habe ich einen weiteren Schub bekommen. Ab Höhe Schultern ist mein sensorisches Empfinden… “verwirrt”. Es begann vor etwa einer Woche mit den Füssen und wanderte bis zum Hals. Im MRI wurde auch eine neue Läsion gefunden, die zu den Symptomen passt.

Aus der ganzen Sache ergeben sich für mich nun ein paar Fragen: (Und ja, es ist mir bewusst, dass ich Luxusfragen stelle. Bitte nehmt es mir nicht böse, ich habe recht Mühe mich daran zu gewöhnen nicht “gesund” zu sein und eine progressive Krankheit zu haben.)

1 Es erscheint mir ungewöhnlich, dass eine vorher sehr gutmütige MS sich so verändert, dass es zu zwei Schüben innerhalb von 6 Monaten kommt, insbesondere da meine Therapie mit Tysabri bereits seit 4 Monaten läuft. Jetzt mache ich mir allerlei Sorgen, dass die Einschätzung der Krankheit falsch war oder das Tysabri nicht das richtige Medikament ist.

Ich denke, der erste Teil der Frage ist nicht zu beantworten. Da sind zu viele Unwägbarkeiten. Beim Tysabri weiss ich, dass ich grade in der Übergangsphase bin und Tysabri schon wirken kann aber noch nicht wirken muss.
Das weitere Vorgehen ist dementsprechend auch: Häufige Bildgebung um den Therapieverlauf beurteilen zu können (Am Ende bin ich mit dem MRI per Du) :slight_smile:

2 Schubtherapie: Ich bin funktional (ich kann Handstand machen:) ) aber die sensorischen Veränderungen sind mühsam. So konnte ich die ersten paar Tage nur unschön laufen (meine Füsse fühlten sich täublich an) und jetzt habe ich das Problem in den Händen. Mein Klavierspiel leidet und ich muss in diesem Text viele Tippfehler korrigieren. Aber all das sind keine (grossen) Einschränkungen. Trotzdem hat mir mein Arzt Cortison zur oralen Stosstherapie verschrieben. 5 Tage 500mg Methylprednisolon. Das ist nicht, was ich erwartet habe.
Nein, ich habe kein Problem mit Cortison oder Arzneimitteln aber ich weiss nicht, ob es nötig ist, 5 Tage je 500 mg einzunehmen oder ob auch andere Dosierungen ausreichen würden (z.b. 600 mg 300 mg, 100 mg, 50 mg)

Hat irgendjemand eine verlässliche Information zu alternativen Dosierungen? Da meine Symptome in den Beinen schon am abnehmen sind (glaube ich, hoffe ich, bete ich, die Psyche ist hier etwas schwierig) bin ich mir insgesamt nicht sicher, ob die Cortisontherapie wirklich angezeigt ist.

Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich über Informationen, Gedanken und Tips.

Lharas

Sorry ich hab nicht alles gelesen, ich hab Kopfschmerzen heute.
Aber so viel, Cortison bekommt man eigentlich immer mit 1000 mg… Über drei oder fünf Tage, wenn das nicht wirkt, auch gerne mal 2 g über drei Tage.

Ach und: ich bekam auch Tysabri über sechs Monate, hatte auch zwei MRTs, dort Gott sei Dank keine neuen Läsionen. Aber subjektiv betrachtet ist mein Zustand trotzdem nicht besser, eher schlechter. Plus eine schlimmere Form der fatigue.

Hallo Lharas!

Bei mir ist es ähnlich wie bei dir! Habe seit 8 Monaten die Diagnose! Bin 52!
Hatte im MRT Kopf und Total Spine viele Läsionen und deutliche abgeheilte! Aber vorher keine Einschränkungen und von der MS nie was bemerkt!

Ich hatte als BT Tecfidera dann Vumerity!

Nach einem heftigen zweiten Schub im Juni haben wir jetzt auf Kesimpta umgestellt!

Ich habe nach meinem beiden Schüben direkt 5x 1000mg Cortison Infusionen bekommen um die heftigen Entzündungen einzudämmen!

Hab immer noch Taubheit in den Händen und Füßen aber schon viel besser!

Ich hoffe es geht dir auch bald besser!
Issi

Das stimmt nicht ganz:

Die Dosierung ist abhängig von deinem Gewicht und der schwere deines Schubes.

LG

Okay, ICH bekam immer 1000 - 2000 mg.
Bin leicht untergewichtig. Weniger zu dosieren macht irgendwie keinen Sinn mMn.

Seit wann das??? Ich kenne das von meiner Chemo her. … könnenoberfläche. Ich hab zu meinem Neuro gesagt, ich will drei Mal und nicht fünfmal wie der Prof in der MS-Ambulanz meinte. Ich soll als Spargeltatzan dieselbe Menge Menge bekommen wie jmd der1,5x soviel wirkt wie ich….
Ich fände das schon lange für sinnig. Ich würde auch gerner 500 mg bekommen als 1000.
Ideflitz

Also in meiner MS-Ambulanz ist es Gang und Gäbe, zierlichen Frauen zb nur 500mg zu geben.

Ja klingt irgendwie logisch, aber wenn man trotzdem die Cortison Nebenwirkungen hat, warum denn nicht gleich volle Pulle?

Wofür überdosieren, wenn es vlt nicht notwendig ist. Es hängt auch von der Schwere des Schubs ab.

Naja ist ja auch egal, ich bin sowieso kein Fan vom Cortison, manchmal hat es aber gut geholfen!

Es hat seine Existenzberechtigung als Therapie!

Ich bin froh an meinem Corti:. Wenn ich mir die NW‘s der anderen Geschichte en anschaue Danke, aber nein Danke….
Bei Interferonen hab ich keine bock auf erneute Depris und das Herunterspielen der NW Krebs find ich peinlich, dazu sehe ich zu regelmäßig Krebspatienten und weis wie unterschiedlich dieser verlaufen kann… ich habe zu oft Leute kennengelernt, bei denen der Krebsvetlauf eawsy eingeschätzt wurde und deren Aktten ganz schnell im Keller landeten….
Bei Corti kennt man seit langemdie NW‘s und weiß ziemlich viel darüber als über die „Weiterentwicklungen“ MSler sind einfach zu lukrativ… Siehe Rituxi und Ocrevus bzw. die Lemtrafastory… was sind da ein paar läppische Krebspatiebten denen die billige Chemo geholfen hat… war eben nur ein seltener Krebs….
Sorry ich kenne leider Zuviels Storys, da ist Corti zu lächerlich dagegen….
Idefix

Die einschränkungen sind ja noch moderat . Solange man noch ohne stöcke laufen kann ist ja noch alles fast normal . Zumindest aus sicht eines rollstuhlfahrers wie mir . Stell dich auf die zukunft ein mit zunehmenden einschränkungen . Die ms schlägt immer zu wenn man es am wenigsten brauch . Die ms ist ein starker gegner der dir immer die richtung vorgibt . Egal was du machst . Die ms ist immer stärker als du. Je eher du du damit deinen frieden machst je schneller geht es dir mental besser . Ich verstehe das mit dem sport . Ich habe auch 10 jahre leistungssport gemacht und sitze jetzt im rollstuhl . Kann so gut wie nichts mehr selbst machen . Das ist alles schwer zu verarbeiten . Deshalb mach dir nicht zu viele gedanken . Versuche so viel wie möglich selbst zu machen . Den umständen entsprechend . Manche sachen muss man einfach anderst machen . Viele sachen gehen gar nicht mehr . Außer ms bin ich kerngesund . Es werden alle 3 monate bei mir blut abgenommen und ca 40 werte getestet. Alles sehr gut . Es nützt aber nichts . Ich kann fast nichts mehr alleine machen . Brauche überall hilfe . Habe pflegegrad 3 . Das leben geht weiter . Anderst als ich es mir erhofft habe . Aber es kommt im leben immer anderst als erhofft . Du musst lernen die ms als deinen partner zu akzeptieren sonst zerbricht man daran . Also denk an was schönes . Versuch so viel spass im leben zu haben wie es geht . Alles andere ergibt sich . Kopf nicht hängen lassen . An ms stirbt man nicht . Ich bin 53 jahre und habe mindestens noch 35 vor mir . Ich falle auch manchmal in ein loch wenn mal wieder nichts mehr geht . Aber irgendwie finde ich da immer wieder raus . Bleib stark . Lass dich von der ms nicht unterkriegen . Ich denke du wirst deinen weg finden . So wie jeder von uns seinen eigenen weg gefunden hat den wir jeden tag bestreiten .

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@all danke fürs antworten:)

Zum Cortison; mein Schub scheint nicht "schwer " zu sein (nur leichte sensorische Symptome). Deshalb war ich neugierig ob es da noch andere Dosierungschemata gibt.
Schlussendlich habe ich mir aber entschieden kein Cortison zu nehmen, da der Schub schon am Abheilen zu sein scheint.

@Issi246 Dann bist Du auch eine Spätdiagnostizierte mit all den freundlichen Folgen… Ich versuche mich immer damit aufzubauen, dass ich bis jetzt ein gutes unbeschwertes Leben hatte. Nicht Wissen kann auch ein Segen sein:)

Es tut mir leid, dass Du unter BT einen zweiten heftigen Schub hattest. Hat den die BT zu dem Zeitpunkt schon hinreichend gewirkt? Wie fühlst Du Dich damit?

Ich hoffe die Taubheit in Händen und Füssen wird besser. Die sensorischen Sachen brauche wohl etwas Zeit, werden aber nach dem was ich gelesen habe, fast immer wieder gut. daumendrück

Lharas

Danke für deine liebe Antwort!
Von dem zweiten Schub ist noch viel zurückgeblieben aber auch schon einiges wieder besser geworden!
Ich kann wieder ziemlich normal laufen, noch ein wenig schwankender Gang!
Und ganz wichtig ich kann wieder arbeiten.

Und ja auch ich sehe das so! Ich durfte fast 52 Jahre leben ohne Krankenhaus Aufenthalte oder irgendwelche Beeinträchtigungen!

Ich bin ein lebensfroher Mensch und schaff das schon. Irgendwie gehts immer weiter!

Viele Grüße Issi

Ja Issi, irgendwie geht’s weiter. Es wird schon.

Arbeiten ist mir auch sehr wichtig, das zu verlieren kann ich mir gar nicht vorstellen (wie Klavier und die Violine und mein Handstandtraining,). Aber das ist eigentlich bei allem was man so gewöhnt ist so. Die Vorstellung, dass etwas nicht mehr möglich ist, ist bedrohlich:( Also hoffen wir mal, dass die die richtige Medikation finden und stabil und lebensfroh weitermachen können.

Grüssli
Lharas

Liebe Issy,
einerseitd hab ich nen anderen Verlauf und habe meine MS schon lange.
Manche Denkkrn ich habe mir eine Micky Maus MS. Ich laufe nach 22 Jahren immeernoch. Ich bin für meinen Verlauf dankbar, aber ich habe viele unsichtbare Sympiome, die hauptsächlich ich wahrnehme…Ich bekomme dann zu hören, Du kannst ja nicht schwer krank sein Du siehst doch gut aus.
Ich leide massiv unter Fatigue. Ne Freundin von mir zu hause, Du hast Dich aber gut gehalten :star_struck:… Aber sicher doch, ich muß ja auch viel schlafen, besser als sämtliche Antifaltenmittel und billiger :rofl::rofl::rofl:
Klar hat MS viele Träume und Pläne zerstört, aber was soll ich machen?… Mit dem Strick um den Hyals aus dem EG hüpfen oder wie Minifratze meinen Frieden machen und mein Leben an veränderte Umstände anpassen ??? Neue schöne Dinge entdecken, für den ich früher nicht den Blick hatte.
Jeder Mensch, ob gesund oder krank hat gute und schlechte Tage, …. Humor ist, wenn man trotzdem lacht… :star_struck::star_struck::star_struck:. Eine Nacharin sagte mal zu mir, sie siht man immer lächel, da fühlte ich mich bemüßigt ihr den Zahn zu ziehen, … wollen Sie mich sehen, wenn ich auf der Couuch sitze und heule??? Hey das ist keine Schwäche sondern manchmal einfach Luft holen, dann gehts weiter….
Kopf hoch Izzy,
Verliere nicht Deine Lebenslust schon gar nicht wegen MS

Idefix

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Dankeschön!

Ja bei mir sagen auch immer alle man sieht dir gar nichts an! Ich sah auch immer jünger aus als ich bin das hat sich mit MS nicht geändert! Wenigstens etwas!:sweat_smile:

Müde bin ich auch ständig ich teile mir den Tag jetzt etwas anders ein!

Ich bin von Grundauf ein sehr fröhlicher und positiver Mensch das soll auch trotz MS so lange so bleiben wie es geht!

Ich kann zwar keine langen Strecken mehr gehen aber mich mit Freunden treffen und Spaß haben geht noch immer und das mache ich auch!

Hallo,

Ich habe seit Juni 2021 meine Diagnose.
Diese wurde beim 2 Schub im Juni 22 von einer PPMS auf eine schubförmige remittierende Verlaufsform geändert und ich nehme seit September Ozanimod als Basistherapie. Zudem Pregabalin gegen die Krampfanfälle, welche seit August 21 auch nicht mehr aufgetreten sind.
Ein Kortison Schubtherapie habe ich nur beim 2 Schub (Sehnerventzündung) bekommen.
Seit Juni 21 bekomme ich alle 10 Wochen eine intrathekale Kortison Injektion ins Rückenmark mit 60mg. Das hilft mir sehr gut und hält mich stabil.

Gruß
Johannes