Nochmal zu der Führerschein und Cannabis Diskussion…
Normalerweise ist es so, dass bei einer bestimmungsgemäßen Einnahme von Medikamenten unter ärztl. Aufsicht einem keiner verbieten kann ein Fahrzeug zu führen, auch unter dem Einfluss des Medikaments, wenn der Arzt dies befürwortet.
Das heißt Theoretisch darf man auch unter der Wirkung von med. Cannabis ein Fahrzeug führen, wenn der behandelnde Arzt keine Einwände hat. Das Cannabis wird ja eingeschlichen, um eine Rauschwirkung zu vermeiden, bis man die wirkungsvolle Dosis gefunden hat.
Also darf man in diesem Sinne auch mit aktivem THC im Blut ein Fahrzeug bewegen, da ja keine Rauschwirkung durch die dauerhafte Einnahme zu erwarten ist. Soweit die Theorie…
Allerdings ist es gängige Praxis der Fahrerlaubsnisbehörden dies zu ignorieren bzw. sogar zu negieren und Patienten die zwar unter THC Einfluss aber nicht berauscht fahren trotzdem die Fahrerlaubnis zu entziehen, und meist noch eine MPU anzuordnen. Es gibt mittlerweile viele Klagen gegen diese Praxis von betroffenen Cannabispatienten, die z.B. im Beruf auf das führen eines Fahrzeugs angewiesen sind.
Es ist also keinesfalls richtig, zu behaupten, man dürfe unter Cannabiseinfluss kein Fahrzeug führen, wie hier einige fälschlicherweise behauptet haben. Es gibt nur leider keine außerordentliche Regelung für Menschen, die Cannabis nicht zu Genusszwecken konsumieren.
Aber seit der Gesetztesänderung 2017 ist Cannabis eben für die einen Droge für die anderen Medikament. Hier muss gesetzlich dringend nachgebessert werden, da es sich um eine Grauzone handelt, und man somit staatlicher Willkür ausgeliefert ist.