“Beispiele für Medikamente mit neurotoxischen Nebenwirkungen sind z.B. das Antidiabetikum Metformin, das Antiarrhythmikum Amiodaron, die Antibiotika Metronidazol und Linezolid, das Malariamedikament Chloroquin, das Immunsuppressivum Tacrolimus, die stimmungsstabilisierende Substanz Lithium sowie verschiedene Chemotherapeutika (s.o.). Cholesterinsenkend wirksame Statine sind bezüglich ihrer Neurotoxizität umstritten und sollten in Zweifelsfällen nur bei strenger Indikation (z.B. nach Schlaganfall oder Herzinfarkt) eingesetzt werden.”

2 „Gefällt mir“

Die meisten Medikamente haben eine neurotoxische Wirkung, natürlich mit unterschiedlicher Potenz.
Unser geschädigtes Nervensystem kann den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Medikamenten negativ beeinflussen. MS kann zu Veränderungen in der Blutzirkulation und im Stoffwechsel führen, was die Art und Weise beeinflusst, wie der Körper Medikamente aufnimmt, metabolisiert und ausscheidet. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Nebenwirkungen führen, da Medikamente möglicherweise langsamer oder schneller als bei Menschen ohne MS abgebaut werden.
Zusätzlich kann die Beeinträchtigung der autonomen Kontrolle des Darms dazu beitragen, dass wir empfindlicher auf die Wirkungen von Medikamenten reagieren.
Natürlich kann in einem Umfeld mit geschädigter Myelinschicht oder einer veränderten Blut-Hirn-Schranke die Anfälligkeit für neurotoxische Effekte von Medikamenten erhöht sein.
Und eine Atrophie, welche die strukturelle Integrität des Gehirns beeinträchtigt macht das Ganze nicht unbedingt besser.

3 „Gefällt mir“