Gibt es denn schon MS Kranke mit Erfahrungen zu Impfung?
Wie habt ihr es vertragen?
und kann man eigentlich Tamiflu bekenkenlos bei MS nehmen oder
auch nicht?
Hallo Julia,
ich würde Tamiflu auch ohne MS nicht “bedenkenlos” nehmen. Ich würde es nicht mit Gummihandschuhen anfassen! Die Liste der Nebenwirkungen reicht von “Erbrechen, Übelkeit und Durchfall” über “Schwindel, Benommenheit, Abgeschlagenh. Stör. d. Nervensyst.: Kopfschm., Schlaflosigk. Erkr. der Atemwege: Asthma (inkl. Verschlecht.), Nasenblut.” bis hin zu “tödl. verlaufender fulminanter Hepatitis/Leberversagen”.
Damit behandelt man die Pest wohl mit der Cholera. Das würde ich lieber lassen. Ich lasse mich jedes Jahr gegen die saisonale Influenza impfen, danach habe ich ein paar Stunden lang Fieber und Kopfschmerzen, aber das war’s auch schon. Bei der Schweinegrippeimpfung werde ich warten, bis der Spaltvirus-Impfstoff für Schwangere ohne Wirkverstärker und Thiomersal auf den Markt kommt (wahrscheinlich Panenza® von Sanofi Pasteur).
Liebe Grüße
Renate
Ich habe mich gestern impfen lassen und habe keinerlei Nebenwirkungen. Jeder muß es aber für sich selber entscheiden!! Ich war auch erst sehr kritisch. Aber da ich mal nach einem normalen grippalen Infekt einen Schub hatte, erschien mir das Risiko zu hoch.
Ich habe auch noch COPD.
Zu Renate:
Wie kannst du hier immer die Nebenwirkungen der Medikamente nennen? Spritzt du was gegen die MS? Bei den vielen möglichen Nebenwirkungen hoffentlich nicht!!
Hast du mal die Nebenwirkungen der normalen Grippeimpfung durchgelesen? Und übrigens in Fluad ist auch Squalen drin! In den anderen ist Formaldehyd enthalten, was bekanntlich krebserregend ist. Das ist reine Panikmache. Dann darf mann keine Medikamente einnehmen. Jeder muß die Entscheidung selber tragen.
LG Stephi
Also ich war bis vor einiger Zeit absoluter Gegner der Schweinegrippeimpfung. Jetzt hab ich mich gerade impfen lassen. Warum??? Tja wir fliegen im Dez für einige Tage nach London… In England ist wohl ziemlich heftig Schweinegrippe. Ich hab mich mit viel natürl Vit C eingedeckt und habe von vornherein die Einstellung, daß mir das ganze gut bekommen wird.
Mich nur mit den NW´s zu beschäftigen hab ich abgeschafft. Wer eine Hammerchemo GUT hinter sich gebracht hat läßt sich nicht ständig davon schocken.
Mein Neuro war bei mir auch absolut gegen eine Impfung aber in Anbetracht der veränderten Umstände fand er, daß eine Impfung nicht so schlimm ist wie eine wirkliche Grippe (Risikoabwägung Impfung contra England + Flug) Zwei Patientinnen meines Neuros haben sich impfen lassen und es gut vertragen. Also ich würde mich mit den behandelnden Ärzten besprechen. Die können einen am besten beraten und kennen einen idR am besten.
Das aktuelle Problem ist die Erfahrungslage und die Informationspolitik.
LG Idefix
“Zu Renate:
Wie kannst du hier immer die Nebenwirkungen der Medikamente nennen?”
Hallo Stephi,
ich schlage sie in den mir zugänglichen Arzneimittelinformationen nach, darum kann ich sie hier nennen. Dass ich das “hier immer” mache, ist mir noch gar nicht aufgefallen. Könnte es sein, dass deine Wahrnehmung etwas selektiv ist?
Julia hat nur gefragt, ob “man eigentlich Tamiflu bedenkenlos bei MS nehmen” könne. Genau diese Frage habe ich nach eigenem Ermessen beantwortet: ich würde Tamiflu auch ohne MS nicht “bedenkenlos” nehmen. (Ich würde übrigens auch ohne MS nicht “bedenkenlos” Alkohol trinken.)
Ich würde mich lieber impfen lassen, als Tamiflu zu schlucken, da ich das erstere für eine geringere Belastung für den Organismus halte als das Medikament. Leider ist es im Geltungsbereich des deutschen Heilmittelwerbegesetzes kaum möglich, sich als Laie über ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel schon zu informieren, bevor man es zu Hause auspackt und die Packungsbeilage lesen darf.
Ich halte dieses Verbot für absolut kontraproduktiv - Medikamente für geschätzte fünf Milliarden Euro landen jährlich im Müll, weil die Kunden nicht die Möglichkeit bekommen, sich vorher über Nebenwirkungen zu informieren und zu entscheiden, ob sie sich ein Medikament überhaupt verschreiben lassen und einnehmen wollen - oder ob ihnen vor den Nebenwirkungen gruselt und sie das Rezept gar nicht erst verlangt hätten, wenn sie davon schon vorher gewusst hätten.
Aber welcher Arzt hat schon so viel Zeit, dem Patienten den Beipackzettel vorzulesen und ihn dann zu fragen und überlegen zu lassen, ob er das betreffende Medikament verschrieben haben will, wenn an normalen Tagen das Wartezimmer so voll ist, dass es schier aus allen Nähten platzt?
“Spritzt du was gegen die MS? Bei den vielen möglichen Nebenwirkungen hoffentlich nicht!!”
Jeder Medikamenteneinnahme geht eine Risiko-Nutzen-Abwägung voraus. Da meine MS in den zwei Jahren vor der Diagnose sehr aktiv war, und mich in dieser kurzen Zeit von EDSS 1 auf fast 6 gebracht hat, habe ich schon vor dem Anlaufen der Diagnosemühle beschlossen, eine Basistherapie mit Betaferon zu starten, sobald die Diagnose gesichert ist. Ich habe es mir gleich verschreiben lassen und ruckzuck damit angefangen, 2 Tage nach der Diagnose. Ich spritze es immer noch. Es müsste heute etwa Spritze Nr. 840 gewesen sein.
Gelegentliche Kopf- und Gliederschmerzen, gegen die ich selten mal eine Ibuprofen nehme, beeinträchtigen mich kaum. Meine MS ist seit Therapiebeginn ziemlich stabil, und meine Leberwerte lasse ich alle 10 bis 12 Wochen kontrollieren - die sind untadelig. Im übrigen erschienen mir die BT-Nebenwirkungs-Horrorstories, die man als BT-Newbie allenthalben liest, mindestens in Bezug auf Betaferon maßlos übertrieben. Als ich damit anfing, steckte ich zu meiner Verwunderung die ersten Spritzen fast ohne Nebenwirkungen weg.
“Hast du mal die Nebenwirkungen der normalen Grippeimpfung durchgelesen?”
Aber ja, habe ich, keine Sorge! Ich bin erwachsen und informiere mich vorher, was ich mir verschreiben und injizieren lasse. Ich habe keine Angst vor dem (äußerst seltenen) Guillain-Barré-Symdrom, ich habe schon viele Influenza-Impfungen überlebt, ohne am GBS zu erkranken, die erste muss etwa 1972 gewesen sein. Auf eine Million Impfungen kommt eine GBS-Erkrankung.
Da meine Schwester (überzeugte Impfgegnerin) durch eine Influenza fast an einer Myokarditis gestorben wäre, halte ich das GBS-Risiko in Relation zu einer lebensbedrohlichen Influenza-Komplikation wie dieser für vernachlässigbar.
“Und übrigens in Fluad ist auch Squalen drin!”
Ja doch, ich weiß, ich weiß. Ich lasse mich darum auch nicht mit Fluad impfen, eben wegen des Wirkverstärkers MF59, von dem mein Hausarzt mir abrät, sondern lasse mir einen wirkverstärker- und thiomersalfreien Impfstoff geben (Begrivac), den nimmt auch meine Apothekerin für sich selbst und ihren Mann.
“In den anderen ist Formaldehyd enthalten, was bekanntlich krebserregend ist.”
Formaldehyd ist in Begrivac drin, das ist zutreffend - aber nicht nur da. Wer Formaldehyd nicht haben will, kann sich die meisten Impfungen abschminken, z.B. auch die gegen Tetanus. Aber nicht nur das, sondern er sollte am besten gleich das Atmen einstellen.
Formaldehyd, so haben wir es im Bio-Unterricht gelernt, ist zwar in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich, aber es ist auch ein Stoffwechselprodukt beim Säugetier. Wir bilden und verstoffwechseln selbst tagtäglich Formaledehyd, auch ohne Impfungen. Unser Blut enthält pro Liter ständig 2 - 3 Milligramm Formaldehyd, das unser Körper selbst produziert.
Da interessiert ihn das bisschen Formaldehyd 1-mal pro Jahr in der Grippespritze wohl nicht die Bohne. Krebserregend ist es in hohen Konzentrationen, das bestreite ich nicht. Aber wieder mal macht die Dosis das Gift. Auch in Obst ist Formaldehyd drin. Da ich gerne Äpfel esse, esse ich damit auch Formaldehyd. Kriegt man von Äpfeln Krebs? Früher war das Zeug in Spanplatten und Shampoo. Ich lebe trotzdem noch.
Ich wollte hier nicht Angst vor Nebenwirkungen machen, im Gegenteil. Nichts ist mir suspekter als Leute, die Horrorstories von Höllenqualen durch Lumbalpunktionen, Cortisone, Basistherapien und Impfungen daherplappern, obwohl sie damit nicht mal Erfahrungen am eigenen Leibe gesammelt haben, sondern nur einen Nocebo-Effekt erzeugen wollen, um mal wieder zu beweisen, wie böse die Pharmaindustrie ist. Gähn!
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich Roches Blockbuster Tamiflu, der die Grippe nicht verhindern, sondern nur abmildern kann, für problematischer halte als eine normale Influenza-Impfung, bei der das Immunsystem Viren bzw. Teile davon in entschärfter Version abbekommt, damit es relativ gefahrlos Antikörper dagegen bilden kann. Wenn man sich ansteckt, bekommt man sie wild und unentschärft ab, und dann wird’s hart. Das musste meine Generation noch bei vielen schweren Viruserkrankungen durchmachen, gegen die man Kinder heutzutage standardmäßig impfen lässt. Gesünder bin ich durchs “Durchmachen” nicht geworden, eher im Gegenteil.
Liebe Grüße
Renate
Ich habe mich am Dienstag auf Anraten meines Neurologen impfen lassen nachdem ich mich vor 4 Wochen gegen die normale Grippe habe impfen lassen und sie gut vertragen habe. Habe auch die Schweinegrippeimpfung bisher sehr gut vertragen bis auf leichte Schwellung an der Einstichstelle. Jeder muss selbst wissen was er macht,. Ich fühle mich jetzt gut mit der Impfung. Ich hoffe es bleibt so.
LG sbeck
Ich habe mich zusätzlich mit Kinder Ibuzäpfchen gedopt und habe gleich einen Liter frischen Osaft getrunken (Vit C zur Ausleitung von Quecksilber) und mein geliebtes Ingwer Wasser. hab leichte Schmerzen an der Einstichstelle und leichte Kopfschmerzen, die sich mit Eukalyptusöl im Zaum halten lassen. Ich bin etwas müde aber im Vergleich zu den Horrorszenarien ist das nix. Klar muß jeder die Entscheidung selbst treffen aber die galaktische Infopolitik hat einen eher zur Annahme von Horrorstorys kommen lassen. Ok das hing natürlich auch mit dem kaum vorhandenen Erfahrungsschatz zusammen. In der Zwischenzeit outen sich auch immer mehr Leute, daß sie sich haben impfen lassen. Ich hab auch gedacht es wäre schlimmer, ich habe schon mit dem Gedanken gespielt wenn es schlimmer wäre ins KH zu gehen. Ich bin heute Schkapp hat den Hut verloren
aber ich denke es wird noch besser :-)))
LG Idefix
Hallo Renate,
ich beneide Dich immer um Dein Wissen, ich gebe zu, daß ich viele Artikel lese aber bei den Fachbegriffen meist auf Durchzug schalte. Ich eigne mir den großen Zusammenhang an laß aber die Details oft. Früher hab ich beim Lernen genau andersherum gearbeitet.
Das Problem was bei Deinem ersten Beitrag nicht klar wurde, war das was Du nun geschrieben hast. Kommunikationsmistverständnis. Gut fand ich Deine Reaktion in der Du Dich erklärt hast. So wird man Deine inforeichen Beiträge nochmal anders lesen.
Ich habe mich in den letzten Jahren mehr auf meine Stärken verlegt. Möglichst einfach etwas erklären ohne Fremdworte. Berufsgeschädigt (ich war ua als EDV-Trainerin tätig und hab gelernt meinen Schülern ua den Compi so bildhaft zu erklären wie bei der Sendung mit der Maus. Wenn Du z.B. einem Hausmeister die abstrakte Ordnerstruktur unter Windows erklären sollst… Lager, Regale, Kisten, Ordner…)
Liebe Grüße
Idefix
Hallo Idefix,
das hast du schön ausgedrückt: “zu erklären wie bei der Sendung mit der Maus”. Das ist eine meiner Lieblingssendungen, ein Höhepunkt der Fernsehgeschichte! Filme über die Herstellung von Gummibärchen oder die Antwort auf die Frage: “Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta” werden nie langweilig! [werbung]Ein paar “Sachgeschichten” auf DVD sind ein wunderbares Geschenk für Groß und Klein. Schon jetzt an Weihnachten denken! [/werbung] http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_der_Sachgeschichten
Liebe Grüße!
Renate
Hallo Renate,
die Sendung mit der Maus ist genial, ebenso wie Wissen vor Acht oder die Quarcks und Co :-))
Mein Nachhilfeschüler bekommt einen Zeitplaner, demit er lernt seine Zeit besser einzuteilen :-)))
Er denkt gerade sowas ist unnötig, und beschwert sich daß er keine Zeit zum Spielen hat :-)))
Liebe Grüße
Idefix