Hallo Mia,
ich habe Deinen Beitrag gerade erst entdeckt.
Bei mir wurde die MS 1996 diagnostiziert. Die Krankheit war immer sehr aktiv und ich habe unzählige Therapien hinter mir, zuletzt auch Ocrevus. Leider wirkt es bei mir nicht. Letztes Jahr hatte ich trotz Ocrevus vier Schübe. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, es abzusetzen.
Das mit dem Absetzen ist leider nicht so einfach. Bevor ich eine neue Therapie beginnen kann, müssen sich meine CD20 positiven B-Lymphos wieder im Normbereich befinden. Selbst acht Monate nach der letzten Infusion sind in meinem Blut noch keine CD20 positiven und auch keine CD19 positiven Lymphos nachweisbar, absolut gar keine.
Ich halte Idefix’ 1,5 Jahre Therapiepause für durchaus realitisch.
Wenn Ocrevus Deine MS bremst oder gar stoppt, würde ich die dabei bleiben.
Unter Ocrevus hatte ich persönlich nicht vermehrt depressive Stimmungen oder psychische Probleme und habe bislang auch noch nicht davon gehört. Ocrevus ist ein sehr potentes Medikament und ich habe einige Leute getroffen, die damit sehr zufrieden sind.
Sprich mit Deinen Ärzte über Deine Depressionen und mache ggf. eine Therapie. Die MS kann einen ganz heftig runter ziehen. Ich weiß ganz genau, wovon ich da schreibe. Aber auch Medikamente können Depris verursachen. Ich hatte am Tag nach Avonex - Injektionen öfter Suizidgedanken. Das war echt heftig und hat mir große Angst gemacht. Ich kannte sowas vorher gar nicht.
Fazit: Sprich mit Deinen Ärzten und versuche die Ursache für Deine Depressionen heraus zu finden. Ich würde Ocrevus nicht leichtfertig absetzen. Es schient bei vielen Ms-lern wirklich gut zu wirken. Sollte Ocrevus tatsächlich der Grund für Deine psychische Misere sein, dann musst Du abwägen, ob Du mit dieser Nebenwirkung leben kannst / willst.
Gruß
Ralf