Ein bekannter hatte 2 defekte Nieren und musste immer zur Dialyse, er musste 5 Jahre warten bis er ein Spenderorgan bekam.
Lieber Medikamente einnehmen gegen den Abstoss, als das Leben aufzugeben wäre meine Entscheidung.
Sicher ist Trauer wichtig und auch vernünftig, Sie sollte meiner Meinung nach nur nicht direkt in den Vordergrund gerückt werden, denn dann ensteht schnell der Eindruck, dem Trauernden geht es nur um den eigenen Schmerz, den sollte man in meinen Augen aber gepflegt hinten anstellen
Trauer darf nicht verborgen werden, weil man meint, es sei egoistisch und man müsse sich schämen dafür und stattdessen glücklich sein. Es ist einfach ein Gefühl, das man kaum verhindern kann. Mir graust derzeit vor dem Tod von meinem Hund, der mich jahrelang immer (immer und überall hin!) treu begleitet hat. Wir gingen zusammen durch Dick und Dünn, erlebten Abenteuer zusammen und hatte auch viele steinige Zeiten. Jetzt hat er einige Erkrankungen, darunter auch Cushing und starke Niereninsuffizienz. Die aktuellen tragischen Werte habe ich seit 2 Tagen. Sie fordern eine Entscheidung für die weitere Vorgehensweise. Täglich selbst Infusionen einflößen? Astronautenfraß vorsetzen? Das will ich ihm beides ersparen und stattdessen für ein schönes Restleben und rechtzeitig dafür sorgen, dass er zu einem Zeitpunkt gehen darf, wenn er mir zeigt, dass es so weit ist. Dann kann ich mich für eine würdevolle Sterbehilfe einsetzen. Aber ich werde mit Sicherheit heulen wie ein Schlosshund. Das lässt sich nicht verhindern.
Ich wahrscheinlich auch. Und genau an diesem Punkt käme bei mir wieder der Punkt Sterbehilfe mit ins Spiel, damit das ganze nicht doch wieder auf der Intensivstation enden muss, sondern ein würdevoller Abgang möglich wird.
Das sind beachtliche Zahlen, ja. Dazu kann ich nix sagen. Vielleicht sähe es in Germany auch so aus? Vielleicht täusche ich mich und die Widerspruchslösung wäre der Bringer.
Für mich gesprochen wäre es ein Mehraufwand und würde nichts an meiner Entscheidung ändern.
Ich kenne genau so einen Fall mit Dialyse. Der hat aber Gott sei Dank innerhalb eines Jahres eine Niere bekommen, nach ein paar Jahren brauchte er unglücklicherweise eine neue. Hat dann deutlich länger gedauert, aber nach meinem letzten Kenntnisstand geht es ihm heute noch gut mit der neuen.
Und deswegen bin ich so vehementer Befürworter der Widerspruchslösung. Könnte das nicht ertragen, wenn er Jahrzehnte um ein lebenswertes Leben kämpfen müsste, während ev. passende Organe überall unter der Erde verfaulen.
Kann ich gut verstehen, ich meine auch nicht, dass man trauer verstecken sollte, aber eine andere Auffassung von “gehen lassen” kann auch ein wenig die Intensität der gefühlten Trauer mindern in meinen Augen.
Ich bin aber der Meinung, dass man vermeiden sollte, seinen eigenen Schmerz in den Vordergrund zu rücken, wenn es doch nicht primär um den eigenen Schmerz, sondern um das ableben eines geliebten Weggefährten geht.
OK, ich spreche von der echten Trauer, jenseits von egoistischem Theater. Trauer ist Trauer. Also ich kann da weder was verbergen, noch umdenken. Sie ist einfach da und bricht sich Bahn. Das soll auch keiner sehen, lässt sich aber leider nicht immer verhindern. Dieses Gefühl kommt auch nach Jahren noch immer wieder hoch wenn ich an bestimmte Personen, Tiere, etc. bloß denke. Jenachdem wie nahe sie mir standen und wie tragisch ihr Ende war.
Ich habe auch schon mehrere Tiere und auch Menschen gehen sehen, an denen mir sehr viel lag… Mir hat es nur sehr viel geholfen meine Trauer dadurch zu minimieren, dass ich mich darauf fokussiert habe, den Verstorbenen Alles Gute zu wünschen und ihnen positive Gedanken anstatt Verzweiflung zu senden (die ich sicherlich auch empfunden habe).
Jeder so wie er kann und mag…
Das Thema geht nun sehr in Richtung Trauer… ich denke da muss jeder seinen Weg finden.
Bei meinen Großeltern, war ich zwar traurig, aber sie hatten alle ein langes Leben und zum Schluss war der Tod mit Option auf ein danach für mich in Ordnung.
Die Taktrate der Berichterstattung hinsichtlich einer Widerspruchslösung erhöht sich, daher gehe ich davon aus, dass sie alsbald kommt.
Was in der Debatte hier noch nicht bedacht wurde ist: wir reden nicht von den Organen von Oma Erna, die mit 90 Jahren nach einem erfüllten Leben einem anderen Menschen das weiterleben ermöglicht.
Im Laufe unseres Lebens akkumulieren seneszente Zellen (teilungsunfähige Zellen, welche die Organfunktion nicht mehr oder unzureichend erfüllen) in unseren Organen. Am Ende unseres Lebens versagt dann schlussendlich ein Organ nach dem anderen. Das ist auch der Grund, weshalb viele vor ihrem Tod schon eine Woche oder einige Tage lang nicht mehr essen usw.
D.h. wir sprechen hier von Organen von Menschen die verunglücken, Selbstmord begehen oder Opfer von Gewaltverbrechen werden. Da ist dann die Frage, wann rechtzeitiges Kümmern anfängt…
Als ich noch aktive Motorradfahrerin war stand für mich fest - wenn ich verunglücke und mir nicht mehr zu helfen ist - spende ich meine Organe. Durch meine MS hat sich auch nichts an meiner Meinung geändert - wenn die Ärzte sagen da ist noch ein Organ zu gebrauchen - dann soll es genutzt werden.
Wenn ich nun Krebs habe - wie @Herz schreibt - mh dann kann ich nicht mehr durch den Krebs spenden.
Würde ich sehr schade finden - hätte gerne meine Organe im Ableben gespendet und anderen Menschen die ein Organ haben ( nicht benötigen) wollen / möchten sehr gerne gegeben. Meine Schwägerin hat eine Niere bekommen 2008 und konnte super damit weiter Leben - beide Nieren waren am Versagen - und einige Probleme hat sie jetzt nach 16 Jahren. Aber all die Jahre bereut sie nicht. Auch das ist ein Grund wenn man sieht das ein Leben erhalten wird. Wer nicht spenden möchte - finde ich auch okay - jeder soll bitte selbst entscheiden.
Hab aber im Organspenderausweis vermerkt - MS und andere Gebrechen. Ehrlich muss man sein. Krebs müsste ich noch vermerken nach der Diagnose.
LG Sonnenblume
Das zum Trauerfall:
Meine Meinung/ Empfinden war als im November 2023 meine Mama verstarb:
- tiefe Verbeugung vor dem Sarg / hier Urne und sich für alles Bedanken und die liebsten und besten Gedanken auf den letzten Weg mitschicken.
Mit Blumen verabschieden - aber welche
die /der /sie wirklich liebten.
Sind die sterblichen Überreste dem Erdreich übergeben ein erneutes Verbeugen und gute Reise in den letzten Abschnitt wünschen usw.
Und dann …… heulen was das Zeug hergibt und die Mama vermissen und niemals vergessen! Das ist mein Ding - so mag ich das.
LG Sonnenblume
Mir wird grad übel. Echt jetzt? Wusste ich nicht.
Die Definition, dass ein Mensch tot ist, wenn der Hirntod eingetreten ist, ist umstritten. Der Hirntod ist Teil des Sterbeprozess, aber auch danach kann das Herz noch schlagen, Patient*innen regen sich manchmal noch. In anderen
Ländern wird zur Sicherheit bei der Organentnahme nach dem Hirntod
Narkose eingesetzt, um auszuschließen, dass der Spender oder die Spenderin
Schmerzen erleidet
Jein, ich hatte einen Spenderausweis und habe ihn irgendwann vernichtet, weil ich wo las, dass man mit MS kein Organspender sein kann. Thema hatte sich also aufgrund einer Fehlinfo erledigt. Ich las da auch von einer Altersgrenze.
Sicherlich ist das nicht häufig der Fall, eben so wenig wie Organklau bei Entführungen von Touristen in Napoli - auch diese Schlagzeile war mal ein Grund, vor ner Italienreise den Spenderausweis zu vernichten. Und Napoli meiden.
Im reiferen Alter denke ich nun anders. Für mich gilt: Spender sein. Ich glaube nicht an irgendwelche Wesen sondern an die Wissenschaft und profitiere auch tagtäglich davon. Und wenn es helfen sollte, das Leid eines anderen zu nehmen, immer gerne. Tot bleibt tot, bischen tot gibt’s nicht. Maschine aus, vorbei wäre es, also kann man auch noch zuvor nehmen, was gebraucht wird. Und wenn die Seelengäubigen da draussen Bedenken haben… von mir gibt es die gute Seele samt Humor bei der Spende gratis dazu
Also MS Erkrankte können eh keine Organspender sein, daher verstehe ich diese ganze Diskussion nicht. Ansonsten ist man fast immer an jungen, vitalen Organen interessiert, wenn jemand ein bestimmtes Alter erreicht hat, wird eine mögliche Spende unrealistisch.
Grundsätzlich ausgeschlossen ist eine Organspende, im Gegensatz zu Blut- und Knochenmarkspenden bei einer MS-Erkrankung nicht, s. Beiträge weiter oben.
Natürlich werden Organspenden von jungen gesunden Unfallopfern bevorzugt, aber wenn die nicht zur Verfügung stehen und ein Patienten dringend auf eine Organspende wartet?
Wahrscheinlich kommt es auch auf das Alter des Empfängers an.
Vor kurzem habe ich in einer Reportage einen 81-jährigen Dialyse-pflichtigen Mann gesehen, der auf eine Spenderniere wartet. Wieso sollte der nicht meine nehmen?
Für mich selbst kann ich mir im Moment nicht vorstellen, mit 81 ein Spenderorgan zu wollen, da ich denke, irgendwann ist das Leben nun mal zu Ende und mit über 80 muss es nicht um jeden Preis verlängert werden. Vielleicht denke ich aber anders, wenn ich selbst so alt bin.
Na ja dieser 81 jährige wartet dann nicht auf ein Organ von einem, sagen wir Mal, ü50 jährigen. Das ist etwas harsch formuliert, aber die Wahrheit. Wenn man dann mit MS ein bestimmtes Alter erreicht hat, sollte man also dieses Thema einfach abhacken für sich. Ich bin in meinen 20-ern übrigens Blutspender gewesen, da hatte ich noch keine MS.
Im Moment steht für ein Organspender Ausweis nicht zu Debatte.
Du hast das für dich so entschieden und für dich ist es richtig so.
Bei Formulierungen ‘sollte man …’ bin ich automatisch auf Contra.
Sollte man benutze ich natürlich für mich - ja MEINER Meinung nach - sollte man dieses Thema als MS Erkrankte(r) ab einem bestimmten Alter abhacken. Ansonsten möchte ich mich an der Diskussion nicht weiter beteiligen. Wenn man der Gesellschaft etwas Gutes tun will - gibt es andere Wege. Es geht ja hier um die Meinungsäußerungen, ich darf also meine Meinung breit treten, wie jede(r) Person. Sonst kann man ja einfach sagen, jeder wie er will bla.
Mir geht das gegen den Strich. In dieser Frage sage ich, Jeder wie er will. Ich meine nicht, dass man irgendetwas sollte.
Ich habe mich so oder anders oder (noch) gar nicht entschieden, weil …