Die gesamte Situation ist grausam, quälend, eine beständige Zumutung und all diese Fragen haben mich schon viel zu oft und viel zu lange beschäftigt. Alleine, ich finde so einfach keinen Ausweg, als mich dem zu stellen.

Stell Dir vor, eine große Versicherung bietet Dir an, gegen Zahlung von 50.000€ eine lebenslange Pflegeversicherung für Dich abzuschließen.

Wirst Du zum Pflegefall, kommst also nicht alleine aus dem Bett, kannst Dich nicht alleine umziehen, waschen, essen, bist also schon deutlich bedürftig, dann bekommst Du monatlich 750€ bis 1500€,und zwar lebenslang von der Versicherung. Ggf sogar das Doppelte, wennn du weitere 5 Jahre durchhältst…

Macht das für Dich auf den ersten Blick Sinn?

Das Angebot gab/gibt es mit 12 jähriger Wartezeit, es gibt keine Gesundheitsprüfung… (man darf nur zu Beginn der 12 Jahre nicht schon Pflegefall sein), und damals,als ich dachte, meine Familie somit gegen meine Pflegebedürftigkeit teilweise finanziell abzusichern fand ich das sinnvoll.

Heute 12 Jahre später hab ich diese Familie nicht mehr, bin soweit unabhängig und halte es trotzdem noch für ein interessantes Angebot.

Geld wird oft überbewertet, aber zu gering schätzen ist in so einem kapitalistischem System wohl auch oft nicht angemessen.

50.000€ - oder analog entsprechende Monatszahlungen (dann aber lebenslang) die muss man erstmal besitzen, und sie abzugeben, das tut meist weh. Alleine, man kann diese Versicherung auch wieder “kündigen”, und dann bekommt man erstmal ca 90% (eben abzüglich Vertrieb, Gebühren) wieder zurück.

Ich finde es angemessen, Euch über solch eine Möglichkeit zu informieren. Es wird sehr unterschiedlich sein, für wen sowas Sinn macht, und oder ob nicht vielfach eher damit Vater Staat versichert wird, der ansonsten eh im entsprechenden Pflegefall einspringt.

Es ist eher wohl eine Versicherung für den grausamen Notfall, und wenn es heftig kommt, aber auch oder gerade dann mag Geld in gewissen Bereichen eben hilfreich sein.

Das Ganze ist eine private Pflegeversicherung, die staatliche hat andere Einschätzungen und andere Regeln, und die zahlt ggf zusätzlich natürlich eh auch.

Eine Versicherung ist in gewisser Weise eine Art “Wette” gegen sich selbst, und wäre ich die Versicherungsgesellschaft, ich würde mich nun auf keinem Fall gerne versichern wollen. Analog ist es für mich sehr verführerisch, dieses Angebot anzunehmen, auch wenn es schnell dazu führt, dass staatliche Rente, Pflegegeld und ggf diese Versicherung zusammen meine jetztigen Einkünfte aus meiner Vollzeitstelle deutlich übertreffen könnten.

Die gesamte Situation ist grausam, quälend, eine beständige Zumutung und all diese Fragen haben mich schon viel zu oft und viel zu lange beschäftigt. Alleine, ich finde so einfach keinen Ausweg, als mich dem zu stellen. So nun eben auch hier, eher um es “loszuwerden”.

Der Name vom Produkt:

Generali 3-D Pflegeversicherung mit der Pflegerentenversicherung ohne Gesundheitsprüfung oder Gesundheitsfragen.

Ggf gibt es auch weitere Alternativen. Ich kenne keine dazu außer JETZT zu leben.

Es gibt doch überall Pflege-Bahr…

Echt schön gemachter Text für Werbung. Aber wär schön das auch als solche zu kennzeichnen.

Hi Lena,

ich wüsste keinen Grund, warum ich nun Werbung für dieses Produkt machen sollte, und mich beschäftigen nunmal entsprechende Fragen.

Ich bin schon seit ca 18 Jahren in solchen MS Foren “gefangen”.

Der Pflegebahr, der hat meines Wissens ohne Gesundheitsfragen eine recht niedrige Obergrenze und vergleichsweise somit wenig attraktive Bedingungen leider.

Monatlich bis zu 2000€ (im meinem Fall 1500€) und nach weiteren 5 Jahren bis zu das Doppelte, als 3000€ als Schwerstpflegefall, ich glaube, das gibt es ohne Gesundheitsfragen bei Pflegebahr nicht.

das ist schön Stefan! Schön für dich und diejenigen die an Geld glauben.

Bei höherem Pflegegrad wird Geld zunehmend abstrakt.

Es spielt schlicht und ergreifend keine Rolle mehr.

Aber es beruhigt sicherlich vorher noch.

Stefan, du bist ein Glückspilz !

Mach’s, oder gib mir das Geld, da wäre es bestimmt sinnvoller untergebracht.

An Dich und was das wohl für Dich bedeuten würde, daran habe ich auch gedacht, und ob und welche Unterschiede es ggf bei Dir machen könnte. Auch wenn ich da sehr wenig weiß.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt phantasiere ich mich als Option weiterhin als Art Teil eines Netzwerks, (Mittel)Punkt einer Pflege-WG oder so, und da spielt es vielleicht dann doch eine Rolle, wenn dies oder das auf einfache Art finanziert werden kann.

Aber auch das mag aktuell vor allem eine beruhigende Erzählung und Phantasie sein und wer kann schon wissen, was morgen ist, und ob nicht der Plan reift, eine Kreuzfahrt zu buchen, oder wie Hansemann inmitten seiner Frauen einen Abgang zu machen, natürlich nur, um woanders nochmal aufzutreten…

Zuletzt ereilte mich neulich auch die Phantasie ich gehe eines Tages zurück in meinen Heimatort und in ein Pflegezentrum dort, so als bescheidener, (gescheiteter?!) Heimkehrer aus der weiten Welt…, aber auch dabei sind Gedanken von Beziehungen und Netzwerken, davon kann und will ich gerade nicht lassen.

Ich erlebe Deine Beschreibungen und Erzählungen da auffallend autarker. Das mag mit einem höheren Pflegegrad zu tun haben und Spekulationen verbieten sich.

Bei Pflege Bahr gibt es maximal 2.100 Euro. Aber dafür sind die Beiträge nicht so hoch und werden gefördert. Ich zahle dafür aktuell ca 16 Euro pro Monat.

Ich bin mir bei den nicht staatlichen Produkten immer unsicher seit ich einen Vertrag sah der “ohne Gesundheitsprüfung” war aber Krankheiten vor Vertragsabschluss ausschloss.

Verkaufst du jetzt nebenbei Versicherungen Voodoo? :wink:

Vertrauen, Mitgefühl, Liebe, Freundschaft etc., sind m.E. unbezahlbar und auch nicht per Vertrag käuflich zu erwerben.

Dies zu diesem Satz von dir:

Geld wird oft überbewertet, aber zu gering schätzen ist in so einem kapitalistischem System wohl auch oft nicht angemessen.

Spekulation verbietet sich? Lass dich überraschen, die MS ist unendlich groß und weit bis zum Schluss.

Autarkie? Der Mensch denkt (träumt und erzählt) und Gott lenkt.

Geld? Hat nichts mit Leben zu tun.

Sicherheit? …

Heimkehrer? Ich bin angekommen, gestrandet, gelandet, verendet und wie ein Stück Treibholz werd ich eben getrieben und ankommen.

hey Stefan, ich habe vor 1 Monat für 50‘000.- einen neuen
Mercedes Vito gekauft, ich bin mit dem Scheiss durch.
lg
Philipp

“Heimkehrer? Ich bin angekommen, gestrandet, gelandet, verendet und wie ein Stück Treibholz werd ich eben getrieben und ankommen.”

Mich berührt das, DubisteinPoet, durch und durch, – eine Flamme, die (immer noch) flackert, aufscheint, brennt.

Ich hatte Dich eigentlich schon verabschiedet, beerdigt, meinen Nachruf in der inneren Prärie in mir auf Dich verhallen lassen - hatte ich mal gedacht, mir vorgenommen, und gestern dann, heute, a c h.

Das alles unwichtig, doch, mehr bin ich nicht.

Es ist alles schonmal gesagt worden, (gefühlt, gelebt)
ich schreibe weiter,
es mag keinen Unterschied machen, egal sein,
manchmal dringt der Schmerz zu mir durch,
ich spüre diese tiefe Sehnsucht nach mehr. (frei nach Sm)

Du bist wichtig!?

(q.e.d. - kein r.i.p.) ?!

Stefan

dann geb doch der MS nicht das Recht, dich zu zerstören.

Herr;

laß mich geduldig bleiben, großmütig,

hindere mich daran, zu fluchen, mich nicht über jene zu erheben,
deren emotionale Einfühlungsgabe, Mitschwingen unterhalb jedem Meerschweinchen,

hilf mir, jenen unreflektierten, zutiefst krawallsüchtigen oder hammerwerfenden Nüssen weiter mit innerer Freundlichkeit in mir zu begegnen.

Auch ich bin nur ein ganz kleiner Wicht
in Deinem unendlichen Universum,
in dem mir jeglicher Sinn verborgen ist,
außer dem, sich zu begegnen.

Laß mich mithelfen, Gräben möglichst zuzuschütten jetzt, bis mein eigenes Grab eingeebnet.

Hier und da einen Hügel, eine Erhebung , menschlichr Impuls mag mir indes auch noch bleiben, gestattet sein.

Amen!

https://www.youtube.com/watch?v=pMXz6K5D8v8

Wie du schon schreibst

» Wette gegen sich selbst

Das ist für mich der führende Aspekt.

Privat im stillen Kämmerlein mag da auch individuell verschieden ein Hauch von Weitsichtigkeit mitschwingen.
Aber unterm Strich ist es pervers!

Wir wollen uns versöhnen.

So soll es sein.

Dann ist es so.

> Bei Pflege Bahr gibt es maximal 2.100 Euro.

Bei Pflege Bahr gibt’s eigentlich nur minimal 600€ bei Pflegestufe V. "Maximal 2.100€ wird schwer erreichbar sein bei den geringen monatlichen Beiträgen…

Hallo Stefan,

Ich muß gestehen, dass ich gar nicht weiß ob ich in der Lage wäre, pauschal zu sagen ob eine private Pflegeversicherung ohne Gesundheitsprüfung sich generell rechnet. Das grundsätzliche Gefühl bei der Versicherungswirtschaft ist ja, dass eigentlich jedes Produkt auf einer aktuariellen Berechnung beruht und jedes Risiko - auch das einer sich verschlechternden MS - in die Kosten mit einbepreist wurde.

Eine freiwillige Versicherung abzuschließen ist eigentlich immer fast so wie wenn man ins Casino geht und möglichst wenig Geld verlieren will. Wobei Spieler ja recht schnell ausrechnen können, dass ein einfaches Spiel wie Blackjack - wo man ja nur eine Zahl braucht, die besser ist als die vom Croupier und zugleich weniger als 21 ist und man ja schon bei jeder Zuteilung fast 50% Gewinnwahrscheinlichkeit hat - sich eher rechnet als z.B. Texas hold 'em Poker wo idR. allein die Furcht vor der direkten Konkurrenz am Tisch, den Veteranen im Kaputzenpulli, schon zu kostspieligen Fehlern führt…

Übertragen auf eine private Pflegeversicherungpolice kann man ja überlegen, wie man sich risikotechnisch (und somit langfristig kostentechnisch) im Vergleich zu einer fiktiven Referenzgruppe von chronisch Kranken verhält. Da ist man mit einer MS schon deutlich teurer als andere Diagnosen wie ALS, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Diabetes, Leberzirrhose, … die ja ebenfalls zu einer sofortigen Ablehnung führen. Wir erkranken schliesslich idR. früher, leben länger, und sind schneller mobilitätseingeschränkt: Also potentiell teurer für die Versicherung. Und das ist ja ein guter Grund für einen Abschluß.

Dann müßte man wohl noch Alternativen wie staatlich geförderte Pflegeversicherungen mit Pflege-Bahr-Zulage in Betracht ziehen. Sind zwar sicherlich günstiger von den monatlichen Beiträgen her, die Einschränkung dort wäre aber wohl, dass die Höhe des ausgezahlten Pflegegeldes können nicht frei wählbar ist und idR. einen geringeren Leistungsumfang hat.

Da gibt’s meines Wissens nur eine Richtlinie, dass das “Minimum ausgezahlte Pflegetagegeld von Pflegestufe V mindestens 600 Euro pro Monat” betragen soll. Will heißen, dass das Geld aus der gesetzlichen Pflegeversicherung und der privaten Pflegezusatzversicherung höchstwahrscheinlich im Pflegefall nicht ausreichen wird wenn keine andere Geldquelle da ist. Das hat die Stiftung Warentest schon bei der Pflege Bahr Einführung in 2013 ausgerechnet…

Was tun? Ist wohl letzendlich eine individuelle Entscheidung die von den persönlischen Umständen und der Gesundheitssituation abhängt. Gibt einem aber sicherlich ein gutes Gefühl “was gemacht zu haben”. Manche spritzen Betaferon, andere gehen in die Generali Filiale…

Ich bin jedenfalls dafür, dass Du umgehend ein Forenreffen veranstaltest sobald Du in deiner neuen Pflege-WG eingezogen bist!

Grüße,
Marc

Hallo Marc,

nach weiterer intensiver Betrachtung und neuen Infos stellt sich mir das Produkt nun nicht mehr derart großartig dar, aber immer noch für mich lohnend. Wie beim Roulette oder Poker und meinen stochastischen Erwartungswert auf einen finanziellen Gewinn (bei gleichzeitig ggf nicht zu verhinderndem körperlichen Totalschaden) erachte ich dies eben als lohnend. Zudem kann ich die Beiträge nun monatlich entrichten und ja auch wieder aussteigen, falls sich meine Pläne ändern, ich geheilt werde, oder doch die Kreuzfahrt …

Pflege Bahr, das hatte ich früher mal verworfen aber ggf. lohnt sich das heute analog trotzdem noch. Es gibt eben eine 5 jährige Wartezeit, aber aktuell erhoffe ich, noch ein paar Jahre länger zu dichten oder Party zu machen, dann. Im Vergleich sind dort die Werte aber eben doch deutlich geringer.

Ein “Forentreffen”, das ist bei mir eine traditionell sehr private Veranstaltung, getarnt als “Geburtstagsfeier”. Zähle ich mich als Geburtstagskind dabei auch zur Kinderfraktion, dann ergibt eine nachträgliche Zählung,dass dieses Jahr mich eingerechnet dabei insgesamt 4 Kinder (4, 7, 8, 47 Jahre alt) und erstaunlicherweise auch mit mir 4 Personen mit jener weiter unerklärlichen Diagnose anwesend waren.

Kinder gab es außer mir dabei schon öfter. “MS”-Diagnostizierte bislang bei dieser seit ca. 23 Jahren regelmässig jährlich stattfindenen Veranstaltung noch nie, und diesmal gleich weitere drei; mein Freundeskreis scheint sich zu verändern, oder ich werde einfach noch “entspannter” und hab eben diesmal alle zusammen eingeladen…

Wer weiß schon, was noch kommt…

Liebe Grüße

Stefan

Stefan : “… oder doch die Kreuzfahrt …”

Kreuzfahrt ist gut ! Da ist neulich ein Platz frei geworden.

Wie du siehst, mußt du nicht mal singen können …