Hallo,

ich bin ein wenig verunsichert. Auf allen Infoseiten lese ich, dass ein Pseudoschub sich von einem richtigen Schub dadurch unterscheidet, dass sich Symtome innerhalb von 24 h bzw. innerhalb kürzerer Zeit wieder zurückbilden, es sich also um eine kurzzeitige Verschlechterung bestehender Symtome handelt.

Vor zwei Wochen hatten sich die Schwierigkeiten meiner linken Körperhälfte (Koordination, Sensibilität) über Tage verschlechtert. Freitag Nachmittag entschied ich mich dann zum Arzt zu gehen. Mein Neuro hatte schon zu, also ab ins KH. Die sprachen dann auch von einem Schub, ich bekam Kortison, meine Symtome verschlechterten sich in dieser Zeit soweit, dass ich ohne Gehhilfe nicht mehr laufen konnte - also ins KH mit voller Gehfähigkeit, aus dem KH mit Gehhilfe. Ich bekam 5 Tage Kortison, ab Tag 5 keine Verschlechterung mehr, der Stand blieb. Von da an dann langsame Verbesserung. Das MRT wurde leider erst nach Kortisongabe gemacht, es zeigte aber die Vergrößerung eines alten Herdes im Vergleich zum MRT, das zur Kontrollzwecken 6 Wochenzuvor gemacht wurde.

Nun war ich bei meinem Neuro, der ganz komisch reagierte. Er meinte, dafür hätte ich nicht extra ins KH gemusst, hätte auch Montag zu ihm kommen können, hätte man auch nicht extra noch ein MRT machen müssen, er hält das ohnehin nur für einen Pseudoschub, da sich ja bestehende Symtome verschlechterten und keine neuen hinzukamen, er hätte auch nicht unebdingt Kortison gegeben, außer ich hätte das unbedingt gewollt. Und erst bei neuen Symtomen sei es auch ein richtiger Schub. Er würde daher auch keine Änderung der BT vornehmen wollen, obwohl die Ärzte im KH dazu rieten. Trotz anhaltender Beeinträchtigung (laufe zwar wieder normal, aber um so länger um so schlechter und schmerzhafter) würde er auch mit einer weiteren Kortison Eskalation erstmal abwarten - und das obwohl mir im KH gesagt wurde, diese krasse Verschlechterung in meinem Alter (37) und bei dem bisher milden Krankheitsverlauf ohne bleibende motorische Beeinträchtigung sollte man bei anhaltender Symptomatik direkt nach ca. 5 Tagen warten mit der nächsten Kortisonbehandlung weiter machen.

Die Einschätzungen liegen also himmelweit auseinander. Ich verstehe nicht, wie die Ärzte im KH von einem Schub sprechen und mein Neuro “nur” von einem Pseudoschub. Wie kann das sein?

Danke fürs Lesen und für eure Einschätzung!

1 „Gefällt mir“

Hallo Gluckliche,
welches MS Medikament nimmst du zur Zeit und wie lange?
Grüsse

Hallo, ich nehme Aubagio ca. seit meiner Diagnose vor 4 Jahren! Mein erster Schub bei Diagnose war auch bisher mein einziger.

Hallo,
die Schübe musst du weiter genau beobachten und überlegen ob du nicht in eine höhere Wirkungsklasse wechseln solltest.
Grüsse und alles Gute!

1 „Gefällt mir“

Hallo Gluckliche,

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass alte Symptome, die neu wieder auftauchen, vom Neurologen heruntergespielt und nicht als neuer Schub gewertet werden. Dabei habe ich (Quelle kann ich leider nicht angeben. Ich finde die Studie nicht wieder.) gelesen, dass sich neue Schübe auch oft in der Wiederkehr alter bereits abgeklungener Symptome äußern.

Bei mir ist z.B immer nur Kribbeln in den Füßen mit Schwerpunkt links als Symptome vorhanden gewesen. Trotzdem war das ganz klar jeweils ein neuer Schub, weil Jahre völliger Symptomfreiheit dazwischen lagen.

Wenn du zeitweilig eine Gehilfe brauchtest, würde ich das auch nicht als leichten Schub abtun, sondern über eine Eskalation nachdenken.

Ich finde die Auffassung deines Neurologen wirklich verfehlt und würde den Aussagen der Klinikärzte folgen.

6 „Gefällt mir“

Also mir scheint recht offensichtlich, dass es krankheitsaktivität gibt, nachgewiesen durch MRT, Progression und ggf. den Schub; mir klingt es nach einem tatsächlichen.

Du bist offensichtlich unter Aubagio also nicht stabil und eine Eskalation der Therapie ernsthaft zu erwägen. Dass das nichtmal erwogen wird finde ich nichit nachvollziehbar, da entstandene Schäden derzeit eben unumkehrbar sind und man sie möglichst verhindern sollte.

Mach ggf. noch einen Termin im KH um einen Therapiewechsel zu besprechen. Vielleicht gibt es auf MS spezialisierte Neurolog*innen oder eine MS-Ambulanz?

4 „Gefällt mir“

Ich stimme meinen Vorrednern zu und stelle zudem in den Raum, dass Neurologen auch gewechselt werden können. Nach deiner Beschreibung würde ich das tun und mir einen neuen Neurologen suchen.

6 „Gefällt mir“

Hallo,
Meine Neuro hat mir auch erklärt, dass ein schub nicht neue Symptome mit sich bringen muss. Ich hatte immer sehr gleiche Symptome bei meinen Schüben, alles immer in der rechten Körperhälfte, erst seit dem letzten schub ist auch teile der linken seite betroffen.
Liebe Grüße und alles Gute

5 „Gefällt mir“

Wenn ich Schübe habe, verstärken sich alte Symptome immer extrem. Also nie neue Symptome. Also die letzten Male immer Beine. Ich würde den Neurologen wechseln. Die Empfehlungen des Krankenhauses beherzigen. Vielleicht fühlte der Neurologe sich übergangen. Hör auf dein Bauchgefühl.

4 „Gefällt mir“

Ja ja sind halt empfindliche Geschöpfe die Ärzte… und zugeben das man evtl. doch falsch lag… ? Nein dann wird lieber beleidigte Leberwurst gespielt.

4 „Gefällt mir“