Hei ihr
Habe bei der Kontrolle bei meiner Neurologin mal angesprochen , dass ich ziemlich viel mit Reizüberflutung zu tun habe
Schlechte Konzentration bei Autofahrten > 3 Stunden, beim Buch lesen ( Schlafe sofort ein )
Bin schnell abgelenkt , in jedem Zimmer ist Chaos ich weiß nie wo ich zuerst mit aufräumen beginnen soll haha, war wohl schon in jungen Jahren so meint meine Familie
Wenn viele Trigger da sind bin ich schnell
Überfordert ( Geräusche , Menschen , Gerüche, Lichter, Farben )
Was hat das mit der Ms zu tun ?
ReizWeiterleitung gestoert ?
Innerhalb meiner Wohnung bin ich auch schnell gestresst wenn meine Nachbarn laut sind , so extrem war das nicht immer
Kennt ihr das auch ???
Hi, ich hab das leider auch. In einem vollen Zug kann ich die vielen Stimmen um mich herum kaum ertragen. Vor der MS bin ich gerne Zug gefahren und konnte sogar währenddessen super für Prüfungen lernen, heute echt undenkbar… das ist nur ein Beispiel von vielen 🫣
Unterschiedlich:
Bei Physikbüchern immer
Fahre erst sehr kurz Auto aber dafür heute relativ lange aber nicht am Stück. Nachlassende Konzentration ja, empfinde das aber als normal an derart langen Tagen.
Als Kind immer!
Insgesamt kenne ich das eher alles aus Kindertagen. Irgendwie hat sich das damals rausgewachsen und ich konnte mich besser konzentrieren.
@WarmerSonnenschein21 Mir geht es gleich, seit Mitte letztem Jahr echt übel. Ich vergesse auch sehr schnell und vor allem nachhaltig Das kenn ich bei mir gar nicht.
Ich muss aber auch dazu sagen das mit Momentan die Müdigkeit/Fatique sehr quält und zusammenhängend damit wird dann auch die Konzentration und Empfindlichkeit gegenüber allem was „viel“ ist mehr
Was sagt dein Neuro dazu?
Das nennt man weniger belastbar und sehe ich schon als Zeichen, das die MS sich " weiterentwickelt".
Versuche es zu reduzieren oder lerne anders damit umzugehen. Bedeutet immer Stress für Deinen Körper und ist generell schlecht für uns. Versuche es mit Meditation, natürlich nicht beim Autofahren.
So geht es mir auch. Bei Besprechungen oder Arztterminen vergesse ich eine wichtige Frage zu stellen, beim Einkaufen fehlt ein dringend benötigter Artikel.
Ich denke, da liegt auch viel am Schlafmangel.
Die Reizempfindlichkeit ist bei stark vorhanden, finde ich. Daß es mit der MS zusammenhängt, hat mich Dia_na drauf gebracht (Danke!).
Draußen oder allein daheim geht es sehr gut, aber mehr als zwei, drei Personen und Geräusche strengen mich an, ich werde unruhig und genervt.
Vollgestellte Räume oder Unordnung haben den Effekt auch, drum habe ich alles sehr geordnet und aufgeräumt.
Ist leider normal bei uns. Versuche bestehende Lärmquellen auszuschalten. Beim Lesen, Pausen zu machen, wenn es nicht mehr geht, höre auf. Konzentration ist auch schwierig bei uns. Versuche alles immer auf den gleichen Platz zu legen. Wenn es mal unordentlich ist, ist es halt so.
Kenne das auch nur allzu gut. Seit letztem Jahr ist meine Fatigue auch sehr ausgeprägt und ich stelle ebenfalls eine erhöhte Reizempfindlichkeit fest. Mich stressen viele Menschen, laute Stimmen, Lärm allgemein und ich bin unheimlich schnell davon genervt. Früher konnte ich drei Stunden am Stück ein tolles Buch lesen, heute bin ich nach 3 - 4 Seiten erschöpft und die Konzentration lässt nach. Ich denke, dass wir MS-ler alle irgendwie in irgendeiner Weise davon betroffen sind, der eine mehr, der andere weniger.
Ich versuche ebenfalls, so gut wie möglich damit umzugehen, den nervigen Dingen bestmöglich aus dem Weg zu gehen und wenn die Konzentration nachlässt, einfach Pause zu machen
Ich kenne das auch nur zu gut. Eigentlich war das meiner ersten MS-Syptome, manchmal ist es so schlimm das ich Panikattacken bekomme. Mir wurde vor Jahren sogar diagnostiziert, dass ich hochsensibel bin. Mir hilft eigentlich nur, ganz bewusst Pausen einzulegen und auch mal Ohrstöpsel zu tragen. Schau mal nach Ohrstoepseln die Geräusche filtern, d.h. du kannst immer noch etwas hören aber die Stöpsel nehmen die hohen Frequenzen raus (zB. von der Marke Flare).
Reizüberflutung ist etwas womit besonders Autisten zu kämpfen haben, hier lohnt es sich mal nach Hilfsmitteln und Produkten zu suchen, die speziell für diese Gruppe entwickelt wurden.
Was mir ebenfalls gut hilft ist Taurin und zum Lesen Audible (Abends eingekuschelt im Bett).
Hallo. Mir geht es auch so.
Menschen die viel und ohne Pausen sprechen strengen mich sehr an. Teamsitzungen bei der Viele Menschen sprechen gehen nur bedingt, nach einer halben Stunde bin ich meistens raus.
Künstliche Gerüche machen mich unruhig, ich werde richtig genervt und ich bekomme Kopfschmerzen.
Auf lange Texte kann ich mich nur sehr schlecht konzentrieren.
Ich schließe mich den Vorschreibern an.
Büro mit 2 Kollegen, Nebentür zur Chefin, Tür zum Flur.
Ich höre meine Kollegen im Zimmer, im Zimmer nebenan und auf dem Flur, das Telefon schellt immer. Zeitgleich höre ich Bewohner im Hof, höre die Vögel, sehe spiegelnde Fenster, Bewegungen auf der anderen Hausseite.
Zudem Gerüche, Kleinkram alles auf einmal und dann soll man sich auf die Arbeit konzentrieren. 1000 Gedanken gleichzeitig, wie soll ich da als Quereinsteiger die Arbeit bewältigen?
Autofahren habe ich aufgegeben.
Oftmals würde ich mir am liebsten einen Kopfhörer aufsetzen. Neulich bin ich zum Arbeiten in unsere Zweigstelle der Schule gefahren, in der aber kaum Räume besetzt sind - weil wir erst im Herbst komplett dorthin umziehen und habe dort in aller Ruhe gearbeitet. Das ist so viel leichter, auch wenn die Anfahrt wesentlich länger dauert.
Diese Reizüberflutung gehört zur MS, zur Fatigue, habe schon einmal überlegt ob Ritalin helfen könnte - so muss sich ein ADS-Patient fühlen.
In großen Gruppen habe ich mich unabhängig von der MS noch nie wohl gefühlt, auch das stresst.
Modafinil habe ich früher mal versucht, wird in den USA auch gerne als Gehirndoping genutzt, aber die Nebenwirkungen waren zu heftig für mich.
Gruß Anne
aus diesem Grund hab ich die EU-Rente beantragt. Saß in einem Büro mit einem sehr lauten und viel redendem Kollegen (ja, es gibt auch Männer, die ohne Punkt und Komma reden können , dazu noch Radio. Rücksicht gleich Null, im Gegenteil, wenn ich was sagte, wurde ich ausgelacht.
Es war einfach irgendwann zu anstrengend, konnte mich null konzentrieren und machte laufend Fehler, irgendwann war´s dann einfach zu viel.
Woooow danke für eure ganzen Antworten - ich fühle mich nicht mehr so alleine !!!
Ich merke es bei der Arbeit , aktuell bin ich in einer anderen Abteilung die viel ruhiger ist , weniger Menschen weniger Reize weniger Geräusche - ich habe viel mehr Energie und bin voller Freude dabei !!!
Ansonsten kann ich nur mit oropax lesen ( habe damals sogar mein Abi damit geschrieben jetzt wo ich mich erinnere )
Laute grelle Sprechstimmen machen mich irre , tun mir in den Ohren weh
Gerüche triggern mich teilweise mit Schwindel ( ekliche Parfums )
Unordentliche Kollegen machen mir Chaos und Unruhe im Kopf
Vergesse teilweise Passwörter , zum ersten Mal einen Pin vergessen
Restaurant besuche mit vielen Menschen Kosten mich unheimlich Energie
Wenn ich mein Buch lese weis ich teilweise nicht was ich gelesen hab …
Hatte eine Weiterbildung vor 1 Jahr - kein Plan wie ich die Prüfung geschafft habe es war echt ein Krampf
Lange Autofahren ( Urlaub etc. ) Trau ich mich nicht mehr , dabei habe ich es immer genossen mal in Ruhe Auto zu fahren ……
Aber gut damit kann und muss man irgendwie leben …
Aber schön das ich mir das alles nicht einbilde sondern wohl ein Ms Symptom ist
Frage mich nur ob man etwas dagegen tun kann
Kann ja nicht jeder Nerv Quelle aus dem Weg gehen … meinen Job kann ich auch nicht kundigen ….
Vielen Dank an @WarmerSonnenschein21 für die Eröffnung des Themas und an alle Beitragenden!
Ich finde mich in all den Beiträgen sowas von wieder.
Ob eine “laute” Büroumgebung, Bewegung im Sichtfeld, künstliche Gerüche (Parfüms und ähnliches), längere oder komplexere Unterhaltungen. Sich schnell verändernde äußere Umstände oder Gesprächswechsel. All das ist stark ermüdend bzw. teils nur für kurze Zeit auszuhalten.
Begonnen hat es bei mir bereits 1-2 Jahre vor der eigentlichen MS-Diagnose. Ich dachte damals an ADHS oder Hochsensibilität. Letzteres auch aufgrund bestimmter eigentlich positiven Charaktereigenschaften. Seit dem Diagnoseschub sind die Probleme mit den Reizüberflutungen jedoch unangenehm stark ausgeprägt. Leider auch die kognitiven Einschränkungen aufgrund derer ich zwischenzeitlich Angst um meine berufliche Anstellung hatte .
Ich konnte für mich feststellen, dass die Symptome stärker ausfallen wenn es Zeit wird etwas zu essen. Dass geht soweit dass ich leichte Fragen zum Essen nicht beantworten kann oder mich nur in einfachsten Halbsätzen ausdrücken kann.
Während ich früher nach dem Essen oft träge wurde, werde ich nun fitter. Sowohl körperlich als auch geistig. Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht, denn es gibt Tage oder Wochen in denen es insgesamt besser oder schlechter geht. An einem weniger guten Tag hättet ich diesen Text nicht mal eben so verfasst… leider.
Konnten ihr einen Zusammenhang zur Ernährung, sportlicher Betätigung oder vielleicht auch der Schlafdauer für euch erkennen?
Gruß Feliu
Ich für mich erkenne keinen Zusammenhang zwischen Ernährung, Bewegung, Fatigue oder Schlaf.
Was ich merke ist, dass es mir wesentlich besser geht, wenn ich nicht arbeiten muss, meinen eigenen Rhythmus habe. Nach dem Dienst fehlt mir oftmals die Kraft für die eigentlich notwendige Hausarbeit, Dinge die erledigt werden müssen.
Ich habe seit meiner letzten Reha im September 21kg Gewicht reduziert, bin jetzt fast am Ziel. So gesund wie ich lebe, habe ich seit Jahren nicht gelebt (kaum Kohlenhydrate, viel Gemüse und Eiweiß, wenn Getreide dann nur Vollkorn). Super Blutwerte, alles im Normbereich bis auf die Leber (durch die Medis erhöht), aber vom Wohlfühlfaktor hat sich nichts geändert.
Generell glaube ich, dass ich unabhängig von der MS, dem Autismusspekturm nahe bin. Ich war mein Leben lang irgendwie anders als meine Geschwister, Mitschüler etc. Mein Therapeut hat mir auch bestätigt autistische Züge zu haben. Immer habe ich versucht mich anzupassen, nicht aufzufallen und es ist mir oft auch gelungen, aber es kostet Kraft.
Des öfteren habe ich darüber nachgedacht mich diagnostizieren zu lassen, aber welche Konsequenz hätte das? Ich hätte eine Erklärung, mehr aber auch nicht und ich lebe seit 50 Jahren damit.
Gepaart mit der MS kommen diese Probleme aber stärker hervor oder mir fehlt die Kraft und Konzentration diese zu überspielen.
Dann noch aus gesundheitlichen Gründen in einen völlig neuen Arbeitsbereich, aus der Krankenpflege in ein Büro. So viel Neues, so große Schwierigkeiten Dinge zu behalten - gerade wenn ich sie nur selten mache. Ich mag meine Kollegen, aber sie verstehen nicht wie es in meinem Kopf durcheinander geht. Meine Chefin, ja, aber meine direkten Kollegen nicht.
Gruß Anne
Danke. An diesem Punkt bin ich gerade. Ich pack die Arbeit nicht mehr. Habe nette Kollegen, aber Keiner versteht mich. Nach einem anstrengenden Arbeitstag im Dezember, konnte ich nachts schwer einschlafen und am nächsten Morgen war mein linker Arm nicht mehr zu benutzen (konnte meine Haare nicht mehr binden). Habe festgestellt, das ich da nicht mehr sein sollte.
Ich danke auch für dieses Thema, nochmal eine Tatsache, die mir zeigt, das ich nicht allein bin.
Ja mir geht es genauso, dachte immer nur ich habe das Problem, mit Geräuschempfindlichkeit, mit überfüllten Straßen, Lichtempfindlichkeit, habe auch eine sensible Nase. Ich dachte immer ich bin schuld, muss mich zusammen reißen. Bin dann gereizt wenn es nicht so funktioniert, dann noch die se Müdigkeit unsw…
Für mich war es gerade sehr hilfreich, zu lesen, dass ich mit diesem Symptom nicht allein bin.
Ich nehme die Reizüberempfindlichkeit seit einigen Jahren immer stärker wahr, und seit meinem ersten richtigen Schub ist es nochmal viel schlimmer geworden. Schlafmangel und Stress setzen die Reizschwelle bei mir zusätzlich ganz deutlich herab.
Das schränkt mich mittlerweile schon ein bzw. ist eine Herausforderung. Ich habe einen Job, in dem sehr häufig volle Konzentration vonnöten ist, und hatte letztens die sehr unangenehme Situation, in einer wichtigen Sache extrem viele Fehler gemacht zu haben. Zum Glück habe ich sehr menschliche und langmütige Chefs. Mit denen habe ich jetzt vereinbart, mich für speziell diese wichtige Aufgabe in ein leeres Büro zurückziehen zu können, wo es keine wirklichen Außenreize gibt.
Ich finde es trotzdem schwer, mit diesem Symptom umzugehen, weil meine Konzentrationsfähigkeit und meine Sorgfalt eigentlich immer mein großes Kapital waren. Und es belastet mich, an manchen Tagen nach Reizexpositionen so völlig „ausgeknipst“ zu sein. Selbst niedrigschwellige Tätigkeiten wie Lesen oder Fernsehen sind dann kaum möglich.
Liebe Grüße
Hat das tatsächlich geklappt?