Hier ist am Wochenende ein Rollifahrer von der U Bahn mitgeschleift worden und ist gestorben.
Ich finde das völlig unfassbar, dass das grade mal eine kleine Lokalnachricht ist.
Er ist, denn anders geht es nicht sofern du nicht recht fit bist, rückwärts in die Bahn. Denn erstens haben die meisten Bahnen eine beachtliche Kante in die Höhe plus ne dicke Spalte zwischen Waggon und Bahnsteig.

Auch bei den als barrierearm gekennzeichneten Zügen bleibt dieser Spalt.
Ich bin da auch schon drin gelandet und dachte noch so, der wird ja wohl nicht losfahren.

Denkste! Genau so ist der arme Mann nun zu Tode gekommen.

Mir steht echt der Mund auf :flushed:

6 „Gefällt mir“

Das war Brandenburger Tor.

Die aufgestellten Lohnforderungen der BVG finde ich unverschämt. Hinzu kam in den letzten Tagen noch eine beiläufige Bemerkung der Geschäftsführung, die schließen lässt, dass auf jede Stelle rechnerisch zwei Bewerber kommen. Das bedeutet, der interne Verdrängungswettbewerb wird dort aus meiner Sicht immens zunehmen.

Wie dem auch sei, zurück zum Thema: Solche Vorkommnisse sind bei der BVG nichts „Ungewöhnliches“. Unverschämt wird es jedoch bei genauerer Betrachtung. Eine Freundin von uns hat vor Jahren einen Knochenbruch erlitten, verursacht durch einen unachtsamen Busfahrer. Zunächst erstattete er, der Busfahrer, Anzeige gegen die Freundin, um sich vorläufig vor schlimmeren Konsequenzen zu schützen – und das, obwohl er letztendlich die Schuld trug. Dortige Kreuzungen und Busse sind schließlich alle videoüberwacht+Mitfahrer.

Natürlich ist es wirklich bedauerlich. Aber was dem Lokführer nun blüht, vor allem in Anbetracht dessen, welcher Bahnhof und wie der Bereich videoüberwacht ist, Rollstuhlfahrer in Fahrtrichtung bitte vorne einsteigen, uvw – insbesondere am Standort „Brandenburger Tor“ – der kommt aus der Nummer nicht mehr raus.

Das ist auch gut so, dass der da „nicht raus kommt“

Wenn ich im Auto einfach bei grün losfahre, egal wer grade noch über die Straße kraucht… auch keine Frage.

Hier lese ich gerade in der Zeitung, dass es in diesem Jahr schon 11 Unfälle mit Stadtbahnen gab, weil Autos auf der Straße gewendet oder ein Fußgänger mit Rollator bei Rot über die Straße gegangen ist und dabei die Bahn übersehen hat.
Also ich will nicht pauschal die Stadtbahnfahrer beschuldigen. Unachtsamkeit ist menschlich. Bei einem Bürojob hat es meistens nur nicht so schwerwiegende Konsequenzen.

Ich frage mich, warum es jetzt noch, wie vor über 50 Jahren, hohe Stufen und bei Zügen und S-Bahnen große Abstände zwischen Bahn und Bahnsteig gibt, warum das nicht genormt werden kann, damit der Einstieg eben und ohne große Lücke ist. Teilweise muss man auf einer Strecke mal rauf, dann wieder runtersteigen und dazwischen ist es tatsächlich mal eben. Damit habe selbst ich als Fußgängerin Schwierigkeiten. Ein Rollifahrer würde erst gar nicht raus oder rein kommen.
Und warum die Bahn in so einem Fall, wie du ihn beschreibst, überhaupt losfahren kann, es nicht eine automatische Sicherung gibt.

3 „Gefällt mir“

Unfassbar und traurig. Ich kann zum Glück noch aufstehen und meinen Rollstuhl in die Bahn schieben. Alles andere ist mir zu unsicher,weil ich sonst mit den kleinen Räder auch im “Spalt” bei der Straßenbahntür festhänge. Von wegen alles barrierefrei :frowning:

4 „Gefällt mir“

Eine schreckliche Geschichte, mein tiefstes Mitgefühl für den verunglückten Fahrgast.

Mir geht es wie @Kana wenn ich mit meinem Rollstuhl mit der Bahn oder S-Bahn unterwegs bin, schiebe ich den Rollstuhl selbst in die Bahn und wieder heraus. Sonst bleibe ich mit den kleinen Vorderrädern im Spalt stecken.

Was aber sollen Menschen tun, denen das nicht möglich ist? Nur noch mit Begleitperson unterwegs sein und damit Selbständigkeit verlieren? Nur noch einsteigen, wenn genügend potientielle Helfer in der Nähe sind? Hätte das Unglück vermieden werden können, wenn man im Wagen ganz vorne einsteigt?

Fragen über Fragen, und noch keine befriedigende Antwort…

2 „Gefällt mir“

Die Wahrscheinlichkeit ist groß.
In München hilft der Fahrer und legt eine Rampe aus.

1 „Gefällt mir“

Das Unglück ereignete sich in einer U-Bahn. Da gibt es soweit ich weiß keine Rampen. In Straßenbahnen ja, aber in der U-Bahn?

Du weißt offensichtlich nicht alles:

“Hilfe beim Ein- oder Aussteigen leistet bei Bedarf der Zugfahrer, benutzen Sie deshalb die 1. Tür hinter dem Fahrer.”

In S-bahn, U-Bahn, Bus und Straßenbahn.
(zumindest in München)

Es gibt auch technische Möglichkeiten, damit das nicht nötig ist. Bei der S-Bahn schiebt sich hier, wenn die Tür öffnet, automatisch eine Metallleiste über den Spalt.
Zur Zeit werden aber oft alte Waggons mit Stufen und einem großen Abstand zum Bahnsteig eingesetzt.
‘Bitte achten Sie auf den Abstand zwischen Zug und Bahnsteigkante!’

1 „Gefällt mir“

Ich habe den Beitrag schon am Wochenende gelesen - mir fehlt da jedes Verständnis in den Fahrer. Stichwort aus Ausfahrt in den lfd. Verkehr: wenn ich durch Spiegel, Video o.ä. nicht komplett einsehen kann, ob alle Türen frei sind, muss ich zur Not aussteigen - ohne wenn und aber. …das aber auch niemand an andren Fahrgästen zugriff, hat mich ebenfalls erstaunt. Sooooo leer ist es Brandenburger Tor nicht.
Grüsse
MiaH

1 „Gefällt mir“

Die Bahn dürfte gar nicht losfahren können, wenn nicht alle Türen frei sind. Es gibt hier in der Stadtbahn öfter Durchsagen, die Türen freizumachen, damit sie losfahren kann.
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass die Tür zu war und der Rolli irgendwie außen festhing.

Ne, der steckte mit den Lenkrollen im Spalt zwischen Bahn und Bahnsteig

Waren die Türen zu? Dann ist das vielleicht eine Sicherheitslücke.
Ich denke, wenn es wie bei der S-Bahn hier wäre, könnte es nicht passieren, dass die Lenkrollen feststecken, weil die Lücke automatisch abgedeckt wird, bevor die Tür öffnet.
Ihr Rollifahrer könntet vielleicht die Verkehrsbetriebe auf diese Gefahr aufmerksam machen, auch durch Leserbriefe, Kommentare in sozialen Medien etc. Als Nichtbetroffener kommt man nicht immer drauf, was alles passieren kann und es gibt ja Lösungen.

Das halte ich für sinnvoller als auf den Fahrer loszugehen. Der wird sich schon genug Vorwürfe machen, dass er nicht besser aufgepasst hat, egal ob er nun juristisch schuld ist oder nicht.

1 „Gefällt mir“

Auf den Fahrer losgehen ist nicht zielführend, das stimmt. Trotzdem hätte der besser gucken müssen.

Es ist systemisch. Grade in den Lokalnachrichten ging es um den Unfall und keiner versteht, wie das passieren konnte.
Auch, dass niemand eine der Notbremsen gezogen hat…

Solche Abdeckungen gibt es hier nicht. Ich bin wirklich ganz mobil mit meinem Aktivrolli, bin aber trotzdem auch einmal in der Ritze gelandet. Da muss man auf den Rädern kippelnd rüber hopsen. Rückwärts geht es gar nicht.

Der Mensch war 68. Ob der noch so sportlich unterwegs war?

1 „Gefällt mir“

Wenn sich keiner erklären kann, wie das passieren konnte, kannst du dich vielleicht Mal da melden und es ihnen erklären.
Es muss ja erst ein Problembewusstsein entstehen, damit sich vielleicht etwas ändern kann.

Ich hatte mal eben zwei TikToks herausgesucht, um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen. Auf dem einen ist noch die ältere Baureihe zu sehen, auf dem anderen die neue. Einen Unterschied zum Brandenburger Tor gibt es nicht.

Die ältere Baureihe dient noch als Einsetzer zu Hauptverkehrszeiten von Friedrichsfelde bis Hauptbahnhof. Nach 20 Uhr wäre diese Baureihe unmöglich noch unterwegs gewesen. Geht mir nur um Einstiegshöhen. Bei den Neueren, sowie Lücken lässt vieles ehr auf fahrlässiges Handeln durch den Lokführer schließen aus meiner Sicht.

Ach ja, die Dame aus dem Video/Kanal war damals auch regelmäßig Kundin bei uns, bis sie nach Amerika „floh“.

https://vm.tiktok.com/ZNeEL4Wgx/

https://vm.tiktok.com/ZNeELpj2x/

NEIN! Wie schrecklich!!

1 „Gefällt mir“