Hallo, ich habe da mal eine Frage. Ich 31. leide seit 1998 an der MS, bis jetzt bei akuten Schüben, Kortison Stoß-Therapie. Seit 2003 hatte ich sporadisch immer mal wieder Vorhofflimmern. Im Sept. 2006 habe ich eine Katheterablation durchführen lassen, seit Feb. 2007 kein anhaltendes Vorhofflimmern mehr (selten ca. 10 - 20 sek., dann wieder Sinusrythmus). Bei meinem letzten Schub im April 2007 , und der Korti-Stoßtherapie hatte ich Nebenwirkungen wie Bluthochddruck, hoher Puls, Doppelschläge und kurze Aussetzer (stolpern) vom Herzen.
Nun bin ich am überlegen, aufgrund der Multiplen Sklerose eine Therapie mit Spritzen anzufangen.
Welches Medikament hat die geringsten Nebenwirkungen und welches Medikament darf ich unbedenklich verwenden, obwohl die Geschichte mit dem Herzen ist?

Ich danke jetzt schon für Eure Antworten.

LG

Ulrike

Hallo Ulrike,

ich habe auch Vorhofflimmern. Ich habe zwar keinen Bluthochdruck, aber alles andere (Tachykardie, Extrasystolen, Aussetzer). Bei mir wird das vom Cortison schlimmer, ich vertrage es sehr schlecht. Um keine Schübe mehr zu bekommen und Corti nehmen zu müssen, mache ich eine Interferontherapie. Mit Cop wäre ich vorsichtiger, wegen der SPIR. - Außerdem bekomme ich Digoxin, einen Betablocker (Propranolol - wegen dem Herzen und wegen dem Intentionstremor) und Marcumar (wegen dem durch das Vorhofflimmern erhöhten Risiko eines Hirninfarkts). Da diese Medikamente alle verschreibungspflichtig sind, ist es Aufgabe des Arztes, der sie verordnet, zu überprüfen, ob sie zusammen eingenommen werden können. Bei mir geht es. Die Interferon-Nebenwirkungen lassen sich bei Beta und Rebif mit Ibuprofen gut in Griff kriegen (bei mir waren sie nach 3-4 Wochen weg). Avonex ist etwas problematischer, da halten die NW oft monatelang an. Aber bei Rebif und Betaferon dürfte es sich die Waage halten, nur ist Rebif etwas teurer und wird daher nicht so gern verschrieben. Ich vertrage diese Medikamentenkombination seit 2 1/2 Jahren gut. LG Birgit

hallo, ich hätte da mal eine frage an birgit und ulrike. wie alt seit ihr denn? ich bin 45jahre und habe auch ein herzkasper nach dem anderen, aber trau mich schon kaum was zu sagen. arbeite im krankenhaus auf einer herzstation und habe angst selbst beim chef auf dem tisch zu liegen. meint ihr das kann eine nw von betaferon sein?
wenn es um herzrythmussörungen bei mir selbst geht bin ich überhaubt nicht mehr objektiv. meinen patienten kann ich immer gute ratschläge geben aber ich selbst bin ein totaler schisser, was das angeht.

Hallo,
erst einmal danke für Eure Antworten. Ich bin jetzt 31 Jahre alt.

Das Vorhofflimmern wurde mit der Verödung der Pulmonalvenen (Katheterablation) in den Griff bekommen.
Aber im April wo ich Korti bekommen habe , das war die Hölle.
Ich benötige keine Medikamente mehr was das Vorhofflimmern betrifft, weil es so ja eigentlich gar nicht mehr da ist.

Hallo Chrissy,

ich bin Ende 40. Die Herzrhythmusstörungen hatte ich definitiv schon jahrelang, ehe ich mit der Betaferon-Therapie anfing. Ich habe sie dadurch bekommen, dass ich extrem laut wohne und oft mitten in der Nacht durch Verkehrslärm aus dem Schlaf hochschrecke. Ich wohne an einer Ortsrandstraße, wo das Ortsende schon in Sicht ist, und da wird Gas gegeben, insbesondere von Motorrädern (Krach ist geil) und schweren LKW. Besonders geil ist der Krach, wenn man nachts um halb vier zwischen Wohnhäusern durchbrettern kann …

Nach so einem Lärmschock, oder auch mal wenn im Haus jemand plötzlich eine Tür zuknallt sodass man erschrickt wie von einem Schuss, bekam ich oft Aussetzer und Vorhofflimmern, ich lag dann minutenlang einfach nur da, horchte auf meinen Herzschlag und wartete darauf, ob mein Herz jetzt vollends stehen bleibt und ich sterbe, oder ob es sich nochmal fängt.

Seit ich mir angewöhnt habe, Tag und Nacht Ohropax reinzustecken und dafür aufs Hören (Musik, Fernsehen usw.) zu verzichten, geht es aber.

Liebe Grüße
Birgit