Guten Tag,

seit mehreren Wochen hab ich nachts sehr oft starke Schmerzen in den Beinen (Ab ca. Unterschenkel bis runter zu den Knöcheln) so ein ziehen ist es auch. Wenn ich tagsüber nicht liege merke ich es nur leicht, aber auch verbunden mit einer leichten Schwäche in beiden Beinen.
Der Entzündungswert ist nicht erhöht, kann es trotzdem sein, dass ich einen Schub mit Läsionen im Rückenmarksbereich habe?
Ich bin sehr dankbar über jede Antwort. Vielen Dank schonmal!!
Eure Lusi29

Hallo lusi!

das schwächegefühl kenne ich auch, vora ellem beim treppensteigen. automatisch geht das nicht mehr wirklich, ich muss bei jeder stufe irgendwie dran denken!

meine läsionen sind lt. letztem mrt, alle im schädel. also von daher ist es zumindest bei mir kein rückenmarksproblem. ist wie mit meinem lhermitte, das wohl oft oder meist von rückenmarksläsionen hervorgerufen wird. ich hab auch das seit jahren.

letztlich wird wohl doch alles vom hirn gesteuert, vielleicht über umwege, aber anders kann ich es mir nicht vorstellen. wäre aber beim nächsten neurobesuch zein punkt, den ich ansprechen sollte.

Hallo loni,

meinst du wirklich im normalen MRT sieht man alles? Der Herd kann zwischen den Schichten liegen oder so klein sein, dass man ihn erst mit sieben oder mehr Teslar sieht.

Ioni,

Ja, genau, vor allem beim Treppensteigen macht sich die Schwäche bemerkbar:-( Und eben nachts die teilweise recht starken schmerzen/ziehen in den Beinen. Ich hab jetzt aber erstmal ein MRT von LWS und Rückenmark. Kann das überhaupt dann die Stelle sein wo es einen Herd gibt? Oder wäre ein SchädelMRT sinnvoller? Bin eben zuerst zum Hausdoc, damit ich schneller einen MRTTermin bekomme, mein Neuro hat ja erst in knapp zwei Wochen den ersten Termin für mich…
Kann eigentlich auch ein Schub vorliegen, wenn der Entzündungswert im Blut keine Entzündung anzeigt?
Danke an alle-Grüße Lusi

keine ahnung, ob man im normalen mrt alles sieht, ich bin ja kein radiologe. es war auch nicht nur eines und nicht immer in der gleichen praxis, also von daher denke ich doch, dass irgendeiner es hätte sehen müssen, wenn da was wäre.

letztlich ist es mir auch egal. ich spüre halt, dass die beine schwächer sind als früher, und nicht nur beim treppensteigen, auch wenn ich im supermarkt in die hocke gehe, oder vor der waschmaschine, komm ich ohne abstützen oder hochziehen nicht mehr so leicht hoch.

Hallo Lusi,

bei einem MS-Schub sind die Entzündungsmarker im Blut in aller Regel unverändert. Blutwerte sind nicht geeignet, einen MS-Schub anzuzeigen.

Vielmehr kann eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen, des CRPs oder der Blutsenkungsgeschwindigkeit ein Indiz für eine Infektion sein - die einen “Pseudo-Schub” ausgelöst haben kann, der fälschlich für einen echten gehalten wird.

Das Rückenmark endet bei Erwachsenen etwa auf Höhe des 1. Lendenwirbels; MS-Herde in diesem kurzen Stück sind sehr selten. Im Rückenmark sind die meisten in der HWS.

Liebe Grüße
Renate

Liebe Renate,

vielen Dank für die Info. Wenn ich also in den Beinen die Beschwerden habe wäre ein MRT in der HWS sinnvoller? Ich weiß, dass ich da vor allem den Neuro fragen sollte, doch mein Neurotermin ist erst so spät und auch erst nach der MRT Untersuchung da würd ich mir dann eher eine neue Überweisung besorgen wo draufsteht, das man die HWS untersuchen soll auf Herde. Ist ein wenig kompliziert, aber wenn ich erst zum Neuro gehe, dann wird es Ende Dezember, bis ich ein MRT habe…
Danke dir auf jeden Fall für deine Anwort-viele Grüße
Lusi

Hallo Lusi,

bei mir ist ein Herd in der HWS die Ursache für Missempfindungen, Schmerzen und Lähmungen in beiden Beinen (wobei das linke Bein mehr spastisch, das rechte mehr gelähmt ist).

Die üblichen MRTs haben meistens nur eine Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla, und damit sieht man vieles nicht. Mein Radiologe hat auch nur zwei 1,5-T-MRTs, darin hat man bei meinem Diagnose-MRT im der HWS keine Läsion gesehen.

Es war aber unzweifelhaft, dass meine spinalen Symptome von einem Schaden im Rückenmark kamen, vermutlich in der HWS. Im Zweifelsfall sind die Symptome maßgeblich, und nicht das MRT, zumal, wenn es nur ein 1,5-T-MRT ist. Kliniken, vor allem Unikliniken, haben auch schon mal ein 3-T-MRT. Aber die Millionen, um so eines anzuschaffen, hat kaum ein niedergelassener Radiologe.

Dass man nichts sieht, heißt also nicht, dass nichts da ist. Erst im dritten MRT meiner MS-Karriere sah man dann endlich die Läsion in der HWS, die mir zur Diagnose die Schwerbehinderung eingebracht hat. Da lag ich zufällig so in der Röhre, dass die Läsion mal genau in einer Schnittebene lag.

Wegen meiner vielen Nebenbefunde mache ich alljährlich ein MRT von Schädel und Rückenmark. Ich habe ein tumorverdächtiges “UBO” im Schädel, ein paar Bandscheibenprotrusionen, Knoten in der Schilddrüse (Struma nodosa) und ein kardiales Lungenödem. Da ich immer beim gleichen Radiologen bin, der auch meine ganzen Vorbefunde kennt, weiß er schon , wonach er schauen muss. Er nimmt sich auch immer viel Zeit, mir den Befund zu erklären; mit dem Neuro bespreche ich ihn dann auch nochmal.

Leider ist er ein gewöhnlicher niedergelassener Radiologe (bzw. ein Team aus zweien) und keine Uniklinik, und mehr als zwei Geräte mit Feldstärke 1,5 T sind nicht drin. Aber meine Bandscheibenprotrusionen und mein UBO finde ich auf den Bildern längst auch selbst (“unidentified bright object”). Die DVDs, die man beim Radiologen bekommt, bringen ja die Software zum Bilder-Anschauen auch gleich mit.

In meiner Verwandtschaft gab es viele “bösartige Neubildungen” mit tödlichem Ausgang; da will ich wenigstens einmal im Jahr wissen, was die Zeitbomben in meinem Körper so machen, solange sie noch nicht weh tun. (Wenn sie schon weh tun, ist es ohnehin Zeit, Abschied zu nehmen.)

Liebe Grüße
Renate