Hallo Lusi,
bei mir ist ein Herd in der HWS die Ursache für Missempfindungen, Schmerzen und Lähmungen in beiden Beinen (wobei das linke Bein mehr spastisch, das rechte mehr gelähmt ist).
Die üblichen MRTs haben meistens nur eine Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla, und damit sieht man vieles nicht. Mein Radiologe hat auch nur zwei 1,5-T-MRTs, darin hat man bei meinem Diagnose-MRT im der HWS keine Läsion gesehen.
Es war aber unzweifelhaft, dass meine spinalen Symptome von einem Schaden im Rückenmark kamen, vermutlich in der HWS. Im Zweifelsfall sind die Symptome maßgeblich, und nicht das MRT, zumal, wenn es nur ein 1,5-T-MRT ist. Kliniken, vor allem Unikliniken, haben auch schon mal ein 3-T-MRT. Aber die Millionen, um so eines anzuschaffen, hat kaum ein niedergelassener Radiologe.
Dass man nichts sieht, heißt also nicht, dass nichts da ist. Erst im dritten MRT meiner MS-Karriere sah man dann endlich die Läsion in der HWS, die mir zur Diagnose die Schwerbehinderung eingebracht hat. Da lag ich zufällig so in der Röhre, dass die Läsion mal genau in einer Schnittebene lag.
Wegen meiner vielen Nebenbefunde mache ich alljährlich ein MRT von Schädel und Rückenmark. Ich habe ein tumorverdächtiges “UBO” im Schädel, ein paar Bandscheibenprotrusionen, Knoten in der Schilddrüse (Struma nodosa) und ein kardiales Lungenödem. Da ich immer beim gleichen Radiologen bin, der auch meine ganzen Vorbefunde kennt, weiß er schon , wonach er schauen muss. Er nimmt sich auch immer viel Zeit, mir den Befund zu erklären; mit dem Neuro bespreche ich ihn dann auch nochmal.
Leider ist er ein gewöhnlicher niedergelassener Radiologe (bzw. ein Team aus zweien) und keine Uniklinik, und mehr als zwei Geräte mit Feldstärke 1,5 T sind nicht drin. Aber meine Bandscheibenprotrusionen und mein UBO finde ich auf den Bildern längst auch selbst (“unidentified bright object”). Die DVDs, die man beim Radiologen bekommt, bringen ja die Software zum Bilder-Anschauen auch gleich mit.
In meiner Verwandtschaft gab es viele “bösartige Neubildungen” mit tödlichem Ausgang; da will ich wenigstens einmal im Jahr wissen, was die Zeitbomben in meinem Körper so machen, solange sie noch nicht weh tun. (Wenn sie schon weh tun, ist es ohnehin Zeit, Abschied zu nehmen.)
Liebe Grüße
Renate