Habt Ihr Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen und/oder Reha?
Überlege ob das für mich hilfreich sein könnte oder mich eher runterzieht …
Hi, die Selbsthilfegruppen bei mir befassen sich nicht ständig mit dem Thema, es geht mehr darum, unter Gleichgesinnten zu sein. Natürlich kann man auch über Dinge sprechen, die einen beschäftigen, wenn man Fragen hat. Im Focus sollte sein, Spass zu haben, mit dem Vorteil, dass von Anfang an Verständnis da ist. Eine Reha fokussiert sich halt auf die Krankheit, es können Dinge erarbeitet werden, die im Alltag helfen, jedenfalls sollte es so sein. Ich selbst habe eine Psychotherapie gemacht, um zu akzeptieren, das ich krank bin, zu lernen, mit meinen Kräften zu haushalten, und habe vor, nächstes Jahr eine Reha zu machen
Selbsthilfegruppe ja oder nein - das ist sehr individuell und abhängig von den eigenen Bedürfnissen.
Ich bin Mitglied in einer Selbsthilfegruppe. Mir reichen Treffen ab und zu und ich muss nicht jedes Mal dabei sein. Aber ab und zu bin ich gerne dabei, denn mir tut es gut, einige ähnlich betroffene Menschen hier in meinem Umfeld “real” zu kennen, also nicht nur virtuell. “Nur” virtuell soll aber nicht abwertend gemeint sein, denn die “virtuellen Selbsthilfegruppen” im Internet, also die Foren, haben mir auch viel gebracht.
Die Treffen “Auge in Auge” haben aber noch eine andere Qualität. Der Austausch ist persönlicher und ich lerne die Menschen in natura kennen und sehe, wie sie mit der Erkrankung umgehen. Das war und ist manchmal sehr hilfreich für mich und ich fühle mich mit dem Mist auch nicht so alleine.
“Runterziehen” tut mich in der Gruppe nichts. In unserer Gruppe gibt es solche, denen man gar nichts ansieht, die wirken quietschfidel und gesund, bis hin zu solchen, die mit schweren Behinderungen stark betroffen sind. Ich weiß mittlerweile, daß es so ist, daß es ganz unterschiedliche Schweregrade der Betroffenheit gibt. Das ist halt so und damit habe ich mich abgefunden. Und kann mittlerweile ziemlich sachlich und ohne negative Emotionen damit umgehen.
Nein, ich habe keine Erfahrung mit einer MS-Selbsthilfegruppe oder mit einer Reha, weil ich es nicht will.
Ob es für dich hilfreich ist, müsstest du ausprobieren, kommt wahrscheinlich auf die Gruppe bei dir vor Ort an.
Mir reichen für Informationsaustausch MS-Foren. Ich habe keine Lust, mich mit Menschen zu treffen, wo unsere einzige Gemeinsamkeit die MS ist. Aber natürlich können sich auch in Selbsthilfegruppen nette und hilfreiche Kontakte ergeben.
Persönlichen Kontakt habe ich nur zu einem anderen MSler, den ich in einem Forum kennen gelernt habe. Er ist sehr viel stärker betroffen als ich, aber die MS spielt bei unserem Austausch keine Rolle. Runterziehen tut er mich nicht, im Gegenteil, es macht mir Mut, ihn mit starken Einschränkungen leben zu sehen.
Höchst individuelle Entscheidungen.
Das sieht jeder anders.
Hat sich bei mir auch in den Jahren immer wieder verändert.
Uwe
Von Selbsthilfegruppen habe ich mich bislang ferngehalten, weil einfach kein Bedarf da war und ich auch so genug ausgelastet war/bin.
Mit den beiden Rehas, in denen ich war, habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die Leute, die ich da kennenlernte, waren durchweg klasse und der Kontakt hält zum Teil auch nach der Reha noch an.