Weil der alte Faden zum Thema geschlossen ist eröffne ich hiermit einen neuen. Die FDA hat das erste fäkale Mikrobiota-Therapeutikum zugelassen:

Ich bin nebenbei beim Thema Stuhltransplantation / Stuhlkotkapseln bei einer Arztpraxis aus Wuppertal dran.
Prof. Dr. Andreas Erhardt

Da muss man halt hin, und ich bin alles andere als richtig mobil…

LG
Uwe

Da bekommt der von mir auch verfolgte Ansatz mit der Stuhl-Transplantation auf einmal eine aktuelle Note…

ACTRIMS 2023

„Bakterien X“ im Darmmikrobiom können Entzündungen antreiben Der bei SPMS-Patienten vorherrschende Bakterienstamm unterstützt ebenfalls den Zusammenhang mit dem Fortschreiten

Uwe

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Habe die Überschrift auch gelesen.

Wobei es nach wie vor nicht klar ist ob die Änderung im Mikrobiom eine Ursache für MS oder eine Folge der MS ist.

Oder weisst du da etwas Neues?

Eine Ursache-Folge Diskussion interessiert MICH hier eigentlich nicht.

Ich weiß da auch nichts neues, aber wenn ein intaktes Darm-Mikrobiom mittels Stuhltransplantatin hergestellt werden kann ist das wohl schon mit hilfreich.

Wäre jedenfalls der deutlich einfachere Eingriff im Vergleich zur HSCT.

Aber nach Essen ist es mir definitiv zu weit…

So long
Uwe

Da ich mit einer Stuhltransplantation vor Jahren nicht voran kahm, hatte ich einfach die Darmflora mit genug Penizilin vernichtet.

Ich weiss nicht, wieso ausgerechnet MSler so
an ihrer MS Darmflora hängen???

Man kann jahre auf etwas warten, was nicht
eintreffen wird, oder das tun, was gerade möglich ist.

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Ich versuche die Transplantation mit der Praxis in Essen zu machen. Da werde ich schon irgendwie hinkommen.

  • Den erwähnten ECTRIMS-Studienbericht nehme ich als positives Zeichen.
    In der Sache, werde ich aber sicher nicht Jahre auf eine offizielle Empfehlung warten.
    :sunglasses:

So long
Uwe

Danke für den Bericht uwe.

Das Immunsystem im Darm vergesse ich immer wieder.

lg

Philipp

In dem Zusammenhang finde ich diesen Artikel interessant:

Multiple-Sklerose-Therapie beeinflusst die Darmflora positiv | Universität Basel (unibas.ch)

Die Wirkung von Tecfidera könnte nicht nur auf der Immunmodulation, sondern auch auf der positiven Veränderung der Darmflora beruhen.

Vielen Dank für den Link

Das alles deutet für mich darauf hin, die Stuhl-Transplantation mit gesundem Microbiom jetzt doch in Angriff zu nehmen. (sobald ich etwas mehr Energie habe…)

PS:
Von Tecfidera wurde mir Kotzübel… egal welche Dosierung :face_vomiting:

So long
Uwe

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@Uwe, kennst du diese Seite? Die Referenzen zu den Aussagen sind sehr aktuell, sie bilden eine hervorragende Sammlung.

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Nein, kenne ich nicht, ist aber auch schon gut 4 Jahre alt.
Im Prinzip bis heute nichts Neues…

Zitat

  • … Andererseits könnte man Bakterien, die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen, entweder in den Darm einbringen (z. B. in Form von Probiotika) oder sie im Wachstum fördern, indem die Patienten vermehrt faserreiche Lebensmittel zu sich nehmen (Präbiotika). Oder man könnte direkt die entscheidenden Stoffwechselprodukte der Darmbakterien supplementieren (z. B. Indol-3-Laktat oder Propionat).
    All dies sind aktuell jedoch noch nichts weiter als experimentelle Ansätze, die in verschiedenen Studien erprobt werden. Die häufig angebotenen kommerziellen Tests zur Stuhluntersuchung von MS-Patienten sind jedoch sinnlos und sollten nicht empfohlen werden: Denn unabhängig davon, was die Stuhlanalyse für Hinweise auf Darmbakterien liefert – niemand weiß derzeit, wie die Ergebnisse zu interpretieren und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind…

Für mich gibt es auf der Strecke nur die Stuhl-Transplantation mit gesundem Mikrobiom.

So long
Uwe

Die Mythen über das Darmmikrobiom

Ein typisches Internetproblem: etwas Falsches wird immer und immer wieder voneinander abgeschrieben, bis es schlussendlich alle glauben.

Zitat:
Vermeintliche Fakten
Dennoch habe die Hoffnung auf einfache Erklärungen für viele Symptome und im besten Fall Behandlungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen regelrechten mikrobiologischen Forschungsboom ausgelöst. Und dabei seien viele Ideen in Umlauf geraten, die nicht durch Evidenz, sondern durch ständige Wiederholung zu vermeintlichen Fakten wurden. Einige davon könnten echten Fortschritt in dem Bereich sogar behindern.

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Ich denke, dass man mit einer Stuhl-Transplantation im klinischen Umfeld nichts kaputt machen kann.
Aber das ist MEINE ganz individuelle Meinung.

So long
Uwe

Hi Uwe

es war nicht meine Absicht, mit dem Artikel die Stuhltransplantation zu kritisieren.

Mit dem Artikel wollte ich viel mehr darauf hinweisen, dass es bei der Diskussion um das Mikrobiom viele Informationen gibt, die falsch sind aber häufig erzählt werden und so schlussendlich als “Tatsachen” präsentiert werden.

Bei der Diskussion um das Mikrobiom muss man höllisch aufpassen um bei den Fakten zu bleiben. Gerade die Stuhltransplantation, die häufig als mögliche Lösung für vieles zitiert wird, ist bis jetzt nur für Clostridium Difficile Infektionen bewiesen Link.

LG
MO

Mein Kontakt hat auch Erfahrungen bei MS mit Stuhlkotkapseln.
Aber das diskutiere ich nicht öffentlich.

Bin aus dem Faden jetzt raus und wünsche allen das maximal Beste.

Uwe

Hallo, ich habe mehrere wissenschaftliche Berichte zu diesem Thema gesehen und gelesen. Scheint sehr vielversprechend zu sein.

Erich

UPDATE

Ich berichtete ja von meinem losen Kontakt zu Prof. Erhardt, Wuppertal
https://www.prof-erhardt.de/kompetenzen/25-stuhltransplantationen

Bisher habe ich diesbezüglich nichts weiter unternommen, möchte aber den folgenden Link teilen, den ich heute von der Praxis erhalten habe
Microbiotica-Symposium Wuppertal

Ich melde mich da mal an als Online-Teilnehmer.

LG
Uwe

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Hier eine Publikation " Relationship Between Multiple Sclerosis, Gut Dysbiosis, and Inflammation…" “frisch ab Presse”, Veröffentlichung nächsten Februar.

Zitat: Es ist zwar klar, dass bei MS eine Dysbiose der Darmmikrobiota vorliegt, aber es gibt keine bewährten Maßnahmen, um dieses Phänomen umzukehren.

Hey, da dich das Thema sehr interessiert, hier ein Link zur Forschung über MS & Mikrobiom in Kiel. Leider ist bisher nichts publiziert, aber hoffentlich kommt das irgendwann. Haben auf jeden Fall auch teilgenommen und werde das weiter beobachten.

Dazu ist mir dann beim lesen der Einleitung…

Zuerst einmal ist das Mikrobiom im Darm von Multiple Sklerose-Betroffenen anders zusammengesetzt ist als das Darm-Mikrobiom von Menschen, die nicht an Multipler Sklerose erkrankt sind. […], sind Bakterien aus der Familie der Bacteroidetes bei Multiple Sklerose-Betroffenen häufiger vorhanden und Bakterien aus der Familie der Firmicutes sind weniger häufig im Darm-Mikrobiom von Multiple Sklerose-Betroffenen zu finden.

… folgendes aufgefallen und ich dachte es passt irgendwie hierher: In einem Kurs hatte ich mal Paper vorgestellt. Ergebnis dieses Papers ist, dass ein Extrakt aus Ganoderma lucidum (Reishi) das Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes in Richtung Bacteroidetes verbessert (und die Mäuse trotz hochkalorischer Diät nicht dick werden.)

Studien wie diese haben auf jeden Fall den Hype um Reishi als NEM ausgelöst. Wobei die Mäuse wirklich wie immer sehr viel Extrakt erhalten haben. Außerdem müsste das irgendwie bedeuten, dass alle MS’ler Übergewicht hätten und irgendwie habe ich so das Gefühl, das Gegenteil ist eher der Fall.

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