Ich glaube, die Angst vor dem Stress ist schädlicher, als der Stress selbst.
Wenn du dich umorientierst, und keinen Stress haben willst, dann gucke auch, dass der Job dich nicht stresst und noch machbar ist, wenn es mal schlechter wird.
Und das ist meiner Meinung nach das Problem. Du möchtest die eierlegende Wollmichsau.
Ich konnte immer mit Stress umgehen. Ob meine Krankheit nun daher rührt oder nicht - ich glaube es kommt ganz viel zusamen.
Im Betrieb konnte ich ich auf eine ruhigere, weniger verantwortungsvolle Stelle versetzen lassen (über das Gesundheitsmanagment), bei gleichem Gehalt (aber die Schichtzulagen vielen weg). Mir ging es damit wieder besser, aber dass was damals gut war, stresste mich acht Jahre später wieder enorm weil die gesundheitlichen Voraussetzungen sich geändert haben. Teilrente. Wieder wurde ich über das Gesundheitsmanagment versetzt und ja: mir ging es wieder besser, auch wenn eine Neueinarbeitung auch Stress ist. Inzwischen ist es wieder so: eine Kollegin fiel 8 Wochen aus, ich musste mit kompensieren und es hat mich reichlich gestresst, aber mich stresst es noch mehr, dass ich weiß meine zweite Kollegin muss meinen Stress kompensieren weil ich nicht so kann (sei es körperlich, Konzentration, Kognition)
Ich musste auch lernen mir einzugestehen trotzdem krank sein zu dürfen und nicht nur an die Arbeit zu denken(Corona - drei Wochen anstreckend gewesen).
Blöd für die einzig verbliebene Kollegin, aber es wird immer Möglichkeiten geben, dass du gestresst bist.
Du musst Möglichkeiten für dich finden mit dem Stress, egal was für Stress, umzugehen.
Sich beruflich umzuorientieren ist absolut richtig, wenn man eine Stelle hat, die anders ist als man es sich wünscht. Man kann aber nicht alle Eventualitäten einkalkulieren, Spaß und Gehalt soll auch dabei sein und stimmen.
Dir alles Gute und je sichtbarer die Erkrankung wird desto schwerer kann es werden eine Stelle zu finden. Von daher, jetzt, solange es noch halbwegs gut geht und nicht auffällt.
Gruß Anne