Hallo an alle!
Muss man auf Reisen eigentlich eine Bestätigung/Berechtigung zum Mitführen der MS-Medikamente mitführen (bei mir Tecfidera und Fampridin)?

Wie ist es wenn ein Schub behandelt werden müsste? Wenn ich mir vorstelle ich halte mich z.B. in Dänemark auf im Urlaub und ein Schub tritt auf - wie bringe ich glaubwürdig rüber, dass ich MS habe …
Ich habe bisher nichts an Dokumenten o.ä. auf Reisen dabei.

Ich hatte mir für diesen Fall schon eine Kopie eines aktuellen und möglichst kurzen Arztbriefs ins Gepäck gelegt.

Habe sie aber Gott sei Dank nie gebraucht.

Ich würde es definitiv in solchen Ländern mitführen, die sehr strikte Regelungen bzgl Einfuhr von Medikamenten haben. Bzw. würde ich mich da erst mal vorab erkundigen, ob es nicht dennoch Probleme bei der Einreise geben könnte. Ich denke da z.B. an asiatische Länder.

Also eine Pauschale Antwort gibt es auf die gestellte Frage nicht- es kommt nämlich ganz darauf an wohin die Reise gehen soll.

EU, kannst du alle Medikamente ohne Probleme mitnehmen, außer BTM , dafür brauchst du eine Bescheinigung, die von dir ausgefüllt wird, dann von deinem Arzt unterschrieben wird und danach vom zuständigen Gesundheitsamt durch Unterschrift und Stempel abgesegnet wird. Pro BTM Medikament ein Formular ( also nicht alle Medikamente auf ein Formular ) , kostet 9€.

Reisen außerhalb der EU, am besten beim zuständigen Konsulat anfragen, die kennen die Regelung zur Einreise am besten. Meine Erfahrungen, außer Asien, sind die nicht BTM Medikamente kein Problem, bei BTM reicht tatsächlich oftmals eine Kopie des Rezeptes und ein Zweizeieler vom Arzt ( am besten in Englisch), das du dieses Medikament benötigst und von ihm verordnete wurde.

Asien, ist von Land zu Land unterschiedlich, aber insbesondere Singapur hat wirklich sehr strenge Regelungen, da können schon Ibuprofen zu einem Problem führen. Bei Singapur aber ist es auch sehr leicht in Erfahrung zu bringen, bzw.eine Einfuhr zu beantragen, die haben eine Homepage wo man alle seine Medikamente eingeben kann und bekommt direkt mitgeteilt welche Medikamente ohne Probleme oder mit Genehmigung eingeführt werden dürfen, aber auch welche Medikamente unter keinen Umständen mitgeführt werden dürfen. Aus meinen Erfahrungen kann ich da nur sagen, daß alles was BTM ist, inklusive medizinischen Cannabis verboten ist.

Noch ein kleiner Nachtrag zur EU Regelung, bei uns ist Cannabis ( Sativex und co.) durch die Teillegalisierung mittlerweile kein BTM mehr, im Rest der EU schon, also da immer weiterhin das Formular, das ich zu Beginn erwähnte, mitführen.

Zur MS Behandlung im Ausland, bei einem Schub bekommst du ohne Probleme dein Cortison und musst keine Arztbriefe oder ähnliches mitführen. Behandlungskosten werden innerhalb der EU, sofern du in eine Klinik gehst, direkt mit deiner gesetzlichen Versicherung abgerechnet, bei einem niedergelassenen Arzt musst du selbst in Vorleistung treten und schauen was dir deine Kasse später erstattet oder bei der Auslandskrankenversicherung einreichen. Außerhalb der EU muss man natürlich direkt in Vorleistung gehen.

Als Schweizerin (wir gelten ja als besonders „versicherungswütig“ 🫣) habe ich so vorgesorgt, dass ich im Ausland telefonische Hilfe inkl. Übersetzung bekomme. Ausserdem würde ich zurückgeflogen, falls nötig medizinisch überwacht. Die Crew hätte dann auch spezifische Medikamente dabei, um eine Therapie vor Ort einzuleiten. Das ist ein beruhigendes Gefühl. Die Institution heisst hier REGA und ist wahrscheinlich mit eurem ADAC vergleichbar (?).
Die telefonische Beratung und Übersetzerin brauchte ich sogar schonmal (in Ägypten). Lief super. Hilfreich war bisher auch stets, dass ich bestätigen kann, dass meine Krankenkasse international Leistungen bezahlt.

Ich habe meine Krankenakte elektronisch zugänglich. Meine Medikamente nehme ich in doppelter Menge zum tatsächlichen Bedarf mit.

Die wichtigsten Diagnosen, Therapien und Medikamente (mit Wirkstoff, nicht mit Produktenamen) habe ich als Bericht meiner Hausärztin dabei.

Bisher gab es nur beim Fliegen / bei der Sicherheitskontrolle Fragen, weil in meiner „Apotheke“ mehrere flüssige Medikamente dabei sind. Da half es, dass die Originalverpackung dabei war und eben der erwähnte Bericht.

Seit der Reise nach Neuseeland liste ich auch meine Supplements: Ich nehme da allerlei Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel. Beim Biosphären-Zoll wollten die ziemlich genau wissen, was da drin ist (und ausschliessen können, dass ich keimfähiges Material dabei habe).

Für Betaferon 1b gab es eine offizielle Zollerklärung - kleines Heft in mehreren Sprachen - das Stempelte mein damaliger Neurologe ab - und schon gab es kein Hindernis.
Für andere Medikamente sollte nicht nur der Name des Medikaments bekannt sein - wichtiger die Wirkstoffe weil im Ausland heißt das Medikament vllt anders und keiner weiß was genommen werden muss/soll - ging einem älteren Herrn so- denkt man nicht unbedingt daran.
Bei Tec und Flam weiß ich es nicht - googeln oder beim Hersteller fragen.
Nach Italien und Österreich benötigte ich nichts für Vumerity NachfolgeMedikament von Tec .