@ Uwe, @ All - Kortison und Spastik + Muskeltonus

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Hallo,

ich habe vor einem Monat seit vielen Jahren wieder 3 x 500 mg Kortison bekommen. Es gab dafür keinen akuten Entzündungsgrund.

Extremst positiv bemerkenswert war, dass meine Spastik in den Beinen mit der ersten Infusion für 1,5 Wochen WEG war! Der Klonus wurde besser, die Ferse habe ich wesentlich besser beim Stehen auf den Boden bekommen.

Dann wurde es wieder schlechter. Nach einem Monat ist wieder alles so wie vorher. :frowning:

Nun suche ich nach einer Idee, warum diese Wirkung bei mir so (erfreulich) ist bzw. wie Kortison (noch so) wirkt. Mit “Entzündung und Immunsystem” wird es wohl eher nix zutun haben.

ChatGPT hat mir keine hilfreichen Impulse geliefert. Vielleicht im Gegenteil.

Ich vermute einen für MICH positiven Einfluss auf die Blutgefäße und - ins Unreine gesprochen - positiven Einfluss bei der Versorgung der Nerven und Zellen mit Energie. Außerdem eine Art “Müllabtransport” aus den Zellen.

@ Uwe
Hast Du dahingehend auch mal so einen Effekt bei Dir festgestellt?

@ All
Jemand anderes?

Was kann das sein? Es darf gerne spekuliert werden.

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Wenn Kortison so deutlich hilft, müsste aber eigentlich eine (chronisch-diffuse??) Entzündung vorliegen.
Kortison macht nichts anderes als Entzündungen eindämmen…

Nur weil man am MRT nix sieht, heißt ja nicht, dass keine Entzündung vorhanden ist…nur halt keine fokale.

Dass Zellen im Allgemeinen besser versorgt werden würde ich anzeifeln, Wunden heilen zb unter Kortison erwiesenermaßen schlechter.

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Hallo msb,

eigene Erfahrungen mit Kortison und Spastik kann ich nicht beitragen.

Aber du hast ausdrücklich geschrieben, es dürfe auch spekuliert werden. Deswegen zu deiner Geschichte folgende Idee:

Von anderen Betroffenen weiß ich, daß sie sich regelmäßig der Prozedur einer intrathekalen Kortisongabe unterziehen. Das auch, wenn die MS nicht mehr vorrangig entzündlich, sondern sekundär progredient ist. Motiv ist häufig Reduzierung der Spastik. Das hilft diesen Betroffenen so cirka zwei bis drei Monate (so weit ich mich erinnere), und nach Ablauf dieser Zeit gehen sie ins Krankenhaus für eine erneute Gabe.

Vielleicht ist das bei dir ein vergleichbarer Effekt?

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Da bin ich schon weiter. Wenn auch nicht evaluiert.

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Vor intrathekaler Kortiongabe habe ich immer einen weiten Bogen gemacht … aus Schiss vor der Prozedur.

Das Ergebnis/Motivation klingt aber sehr ähnlich. Wenngleich ich früher bei intravenöser Gabe DIESEN postiven Effekt nicht hatte. Allerdings hatte ich da auch noch nicht so eine Spastik und erhöhten Muskeltonus.

Vielleicht kannst Du mal fragen, was die Betroffenenen bzw. Ärzte glauben/sagen, warum das Kortison bei Ihnen sowirkt?

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Ich schicke dir heute noch im Laufe des Tages eine PN.

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Im Sinne von “Aufbau” gebe ich Dir recht. Da muss man anders für sorgen.

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Also das Cortison/Cortisol hat die Funktion im Körper Entzündungen zu hemmen, fährt den Blutzuckerspiegel hoch, gibt eine kurzzeitigen Energieschub und schädigt auf Dauer die Körperperipherie lt. Ärzten und allgemeinen Fachleuten.
Das Cortison wirkt natürlich auch immunsupressiv. Also es fährt dein Immunsystem um ein Level herunter.
Mir fehlt immer noch eine differenzierte Analyse von Hormonen, Immunsystem, Vitaminen, was ein grosses Checkup unter den Ärzten gemacht werden sollte.
Wenn der Körper zu wenig Cortisol über längere Zeit nicht produziert und in die Zellen einspritzt sind logischerweise Entzündungen über kurz oder lang vorprogrammiert.

Aber alles Spekulation meinerseits.

Da Cortison in hohen Dosen auf Dauer den Körper schädigt, ist bewiesen. Aber ich spreche hier von einer normalen körpereigenen Corti-Synthese der NNR.
Bei täglicher Supplementierung von ca. 7 mg oraler Einnahme ist man vor der Cushing Schwelle lt. Inet Angaben.
LG - Alles Gute

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Das ist ein gewichtiger Punkt, imho.

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:grin: mehr Spekulationen…

Cortison ist ein Stresshormon, vielleicht macht es die Muskulatur geschmeidiger oder leistungsfähiger, quasi damit der Urmensch schneller & weiter bei Gefahr laufen könnte…
Gilt Kortison nicht auch als Dopingmittel?

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Vielleicht in Kombination. Lance Amstrong würde Testosteron empfehlen.

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Laut google (ich war vorher zu faul zu googlen :wink:) gilt es “als eines der häufigsten Dopingmittel im Sport”.

Schätze Cortison ist leichter nachweisbar als Testosteron :grin: daher vielleicht für L. Armstrong uninteressant

Hab vielleicht die Lösung in einem Sportlerforum grad beim googlen gefunden:

" AW: Ist Cortison Doping???

" Kortison hemmt Entzündungen. In jedem Muskel laufen nach starker Belastung aber Entzündungsreaktionen ab, weil immer kleine Schäden entstehen. Ohne diese Entzündungsreaktion mit Schwellung und Wassereinlagerung…heilt der Muskel zwar nicht schneller, aber man hat keine Beschwerden wie Muskelkater oder schwere Beine… Daher hat man das Gefühl, dass man schneller regeneriert und ist Leistungsfähiger.
Logischer Weise fällt es daher unter Doping"

— liegt hieran die empfundene Besserung der Spastik --?

Aus demselben Forum :grin::wink:

“Selbstverständlich ist Cortison Doping.
Schließlich hat fast jeder Ausdauersportler der auf sich hält Asthma. Schwupps, schon ist Kortison ein notwendiges Medikament” :grin::grin:

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Hallo msb

bei mir war es dasselbe. Aber meine Cortisonstosstherapien liegen schon sehr lange zurück, die letzte war 2008 mit 5x1000mg Solu-Medrol und anschliessendem Ausschleichen lassen.
Antworten auf meine Frage nach dem Warum habe ich nie erhalten. Damals sagte ich meiner Neurologin “wenn die langfristigen Nebenwirkungen nicht wären (Osteoporose, Mondgesicht etc) würde ich mir das Zeug als Dauerrezept verschreiben lassen”.
Bei mir waren nicht nur die Spastik besser sondern ich war ausgeglichen, nicht depressiv, die neurogene Blase war schlagartig normal, Missempfindungen waren weg, Kraft war normal, selbst im neurologischen Status beobachtete meine Neurologin normalisierte Reflexe uvm.
Aber schon 24h nach der letzten Infusion verlor ich die ersten Verbesserungen wieder.

Lass dich nicht von den standard Erklärungen, was Cortison im Körper macht, blenden. Es macht garantiert noch ganz viel, was nicht dokumentiert ist.
Ich habe resigniert, dafür wissenschaftlich valide Erklärungen zu finden, denn schlussendlich ist es auch egal weil eine Stosstherapie kann keine Dauertherapie sein.

Auf der anderen Seite muss auch erwähnt werden, dass hier Betroffene von schlimmsten Nebenwirkungen während ihrer Cortison-Stosstherapie sprechen.

Eine ähnliche Situation erlebte ich mehrfach mit dem Antibiotika Ceftriaxon, das meine MS-Symptome verbessert. Auch in diesem Fall habe ich keine Antworten gekriegt oder gefunden, ausser dem Hinweis, dass auch einzelne andere MS Kranke dieselbe Erfahrungen gemacht haben.

Ich denke wir müssen das einfach zur Kenntnis nehmen, uns darüber freuen, und uns nicht zu sehr frustrieren lassen, wenn der Effekt wieder ausschleicht. In 100 Jahren lachen sie über uns, so wie wir heute über die Kollegen eines gewissen Ignaz Semmelweis spotten.

LG
MO

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Dass Kortison Doping ist, hab ich schon vor 15 Jahren gesagt. Davor natürlich noch etliche andere. Ein alter Hut. Das in eine “Versuchsanordnung” mit einzuflechten und dabei weitere Wirkungsprozesse von Kortison zu beleuchten ist der Mehrwert.

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Mein Stand jetzt, die gibt es nicht und ich fühle mich auch nicht dazu berufen, die zu finden.
Dass meine Spastik, schlagartig besser wurde - eigentlich weg war -, weil das Kortison irgendwelche “MS-Entzündungen” aufgehoben hat, glaube ich nicht.

Ich hatte Kortison das letzte Mal 2018 genommen. Als “Ersatz” für Mitox. Die Pause dazwischen war vermutlich zu kurz. Jedenfalls hatte ich es nicht gut vertragen und habe nach einem 3/4 Jahr abgebrochen.

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Schaut euch das mal an. Ich antworte später nochmal etwas ausführlicher wenn Zeit, ich Zuhause bin und Ruhe habe dafür.

Hier aber noch der Beitrag der mich damals(Jan. 23) dazu veranließ das Kurkuma+D3 wegzulassen und “hochdosis” Curcumin Extrakt einzunehmen… Der behandelt mit großen Erfolg durch Kurkuma/Curcumin Infusionen MS Betroffene und muss das extra Importieren lassen. …Lässt sich kein Milliarden-Geld mit verdienen…

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Da du ja eigentlich so viel schon weißt :grin: und ich ja auch nicht weiß, wieviel du schon vor Jahren gesagt/gewusst hast oder wieviel weiter du schon bist, bleibt für mich nur mehr zu sagen:

Ich freue mich mit dir, dass du etwas gefunden hast, was dir hilft & dass du das Forum daran teilhaben lässt

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Es ist so, dass meine Hauptintention von mir vorerst und eventuell hier endgültig nur nebulös gestriffen wurde. Wenngleich Indizien vorhanden sind. Deine Freude oder so läßt mich schmunzeln.

Aber in der Tat. Du hast wahrscheinlich recht.

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:slightly_smiling_face::+1:auf jeden Fall spannend wie unterschiedlich die MS reagiert bzw Verläufe sind. Bei mir hilft Kortison überhaupt nicht - eher im Gegenteil :see_no_evil:

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Bitte beim Thema bleiben. Es ging um die Wirkmechanismen von Kortison. Nicht ob es Dir oder mir hilft.
Ich habe mich nur als Beispiel “nackig” gemacht.
Wenn das im größeren Teil der Leserschaft übergriffig ankam, war das nicht meine Absicht.