Hallo zusammen!
Ich habe mich hier gerade neu registriert und hoffe auf ein paar Worte/Einschätzungen.

Ich bin weiblich, 35 Jahre alt. Habe mit einer Psoriasis und einem Morbus Crohn 2 Autoimmunerkrankungen.

Seit Donnerstag liege ich auf der Neurologie und bin verwirrt.
Ich habe seit letzter Woche Montag/Dienstag ein Zucken am linken Augenlid. Ein paar Tage danach kamen wirklich heftige linksseitige Kopfschnerzen dazu. Immer als starker Druck hinterm linken Auge startend, die linke Kopfhälfte entlang. Als hätte man mit dem Lineal einen Scheitel gezogen, es blieb komplett linksseitig. Eigentlich beinahe dauerhafter Schmerz, bis auf kurze Intervalle ohne.

Außerdem verschiedene andere Symptome, die aber kaum greifbar waren und sehr kurzweilig. Massiv erschöpft,
Mal der Arm komplett taub für wenige Minuten, mal eine pelzige Fußsohle, mal das Gefühl als umgreife jemand meine Hand, mal als hätte ich eine Schelle um der Wade liegen. Das einzig Gemeinsame: Alles linksseitig.
Ich rief deshalb beim Hausarzt an, war daraufhin Donnerstag dort.
Der schrieb mir eine Einweisung mit V.a. Sehnerventzündung oder sonst ein inflammatorisches Geschehen und wollte nicht lang fackeln. Also ab auf Station.

Hier hatte ich gestern zuerst eine VEP, danach ein KM MRT Schädel und Orbita. Beides soweit unauffällig laut OÄ, am Montag wolle aber auch der Neuroradiologe nochmal genauer draufschauen. Anschließend haben sie noch eine LP gemacht, man erwarte sich aber keine Auffälligkeiten.

Da meine Symptome ja aber nun da waren, hat man gestern Abend mit Kortisonstoß begonnen. 3x1000mg Methylprednisolon. Hatte heute morgen die zweite und siehe da: seit heute Nachmittag sind meine Schmerzen und auch alles andere so gut wie weg. Nur die LP und das Kortison merke ich ein bisschen, aber kein Vergleich.
Ich bin so erleichtert, weil der Schmerz mich so zermürbt hat.
Allerdings bestätigt das Ansprechen auf Kortison ja was Entzündliches, nicht wahr?
Warum sah dann alles so unauffällig aus?

Versteht mich nicht falsch, ich will um Himmels Willen keine weitere Erkrankung haben. So wie niemand.
Ich kann es mir nur nicht anders erklären.
Daher der lange Text, ich bin einfach verwirrt.

Am Montag spreche ich natürlich nochmal mit den Ärzten, dennoch hoffe ich auf ein paar Worte von euch dazu.

Liebste Grüße

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Vielleicht noch ein kleiner Zusatz, ob relevant oder nicht:
In 2021 hatte man aufgrund starker Schmerzen einen sich anbahnenden BSV im LWS Bereich gesehen. Hatte dabei vor allem starke Schmerzen und Schwächegfühl im linken Bein.
Die Linkslastigkeit passte nicht ganz mit den Bildern zusammen und auch der starke Schmerz nicht bei dem nur mäßigen BSV.

Ein Jahr darauf wieder MRT wegen Verschlechterung der Symptomatik. BSV jetzt manifest, ebenso machte sich die Bandscheibe oben drüber auch langsam auf den Weg. Außerdem Arthrose an der gesamten WS, die sehe deutlich älter als 35 aus.
Und wieder nicht ganz erklärbar der ziehende Beinschmerz und das Schwächegefühl.
Mit einiger Physio und einer Kur wurde es nach und nach etwas besser und mit dem Rest arrangiert man sich.

Das alles war jetzt die letzten 2 Wochen auch wieder schlimmer. Merkte schon sehr das Bein bei der Hunderunde, als verkrampfe es komplett nach einer Weile.

Vielleicht sehe ich auch schon Gespenster und das gehört alles nicht zusammen.
Wie sagt man so schön?:
Man kann ja auch Läuse UND Flöhe haben :slight_smile:

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Wurde beim Kopf-MRT eine Detailaufnahme des Sehnervs unter Kontrastmittel gemacht?

Ohne Kontrastmittel ist ein MRT relativ nutzlos. (keine Sicht auf aktive Entzündungen)

Uwe

Ja Uwe, es wurde ein MRT mit KM gemacht.

Detailaufnahme des Sehnerv?

Detailaufnahme der Orbita, also Augenhöhle. Ich ging davon aus, dass man so den Sehnerv abbildet?
Oder gibt es da NOCH eine gesonderte Aufnahme?

Augenhöhle sollte passen.

Dann hab ich aktuell auch keine Idee.
MS ist halt immer noch eine Ausschlussdiagnose… das kann dauern bis man Klarheit hat.

Alles Gute
Uwe

Dennoch danke dir fürs Antworten.

Hi Pilzsammlerin,

könnte das eine seltene langdauernde Form der Migräne sein? Hast du sonst Migräne und hattest du deine Regel auch im zeitlichen Zusammenhang mit dem Auftreten?
Ich kenne mich mit Migräne nicht aus, aber Cortison scheint auch da helfen zu können: https://schmerzklinik.de/status-migraenosus-wenn-die-migraene-einfach-nicht-aufhoeren-will/

Für etwas Neurologisches (wie ja auch Migräne) spricht schon das klar auf eine Körperhälfte begrenzte.
Jede MS ist anders und über die Entfernung ist es ja auch kaum möglich fundiert was zu sagen - klingen tut es für mich aber nicht nach MS. Zum einen die vielen verschiedenen Symptome, die nur kurz anhalten, und dann aber auch die unauffälligen Befunde dazu.

Eventuell nimmst du gegen deine Vorerkrakungen ja auch Medikamente und könntest da einmal im Beipackzettel schauen, ob sich da Symptome von dir wiederfinden?
Denke, es ist auf jeden Fall wichtig, zu umterscheiden, woher welches Symptom kommt statt nach einer gemeinsamen Erklärung für alle zu suchen. :slight_smile:

Gute Besserung - ich hoffe sehr, dass du von den Schmerzen jetzt verschont bleibst.
Gabi

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Hallo,
ich bin neu hier,habe vor 2 Wochen die Diagnose bekommen und kann deine Verwirrung gut nachvollziehen. Bei mir war erst nach dem MRT der kompletten spinalen Achse mit Kontrastmittel die aktive Läsion sichtbar. Vorher hatte ich nur HWS und cMRT mit KM. Habe auch Kortison bekommen und es gingen die Kopfschmerzen weg und der Druck im Läsionsbereich. Im LP-Labor waren monoklonale Banden sichtbar. Ich wünsch dir baldige Gewissheit,so oder so.LG Kathrin

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Hallo Kathi,
Und wo genau war deine Läsionen dann?
Liebe Grüße danke für die Antwort

Hallo Gabi,
Danke für deine Einschätzung.
Bisher hatte ich noch nie Migräne, aber das heißt ja nichts.

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Je mehr ich hier im Forum lese, desto verwirrter bin ich manchmal. Zumal mich am Wochenende die Freundin mit MS Symptomatik besucht hat.

Sie hatte auch Fatigue, Blasenfunktionsstörungen und Kribbeln in den Extremitäten. Dazu OKBs im Liquor, sowie Pleiozytose. Ergebnis: keine MS, da sie im MRT nichts gefunden haben.

Ist schon irgendwie verrückt? Vielleicht muss man keine sichtbaren Herde haben - sind ja doch nur erhöhte Ansammlungen. Was ist wenn ihr Entzündungen habt, die nicht so gebündelt sind?
Und daher nicht gut darstellbar?

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Entschuldige, aber das hört sich an, als würdest du Liquor und MRT vermischen. OKB im Liquor kommen nicht nur von MS. Obendrein muss nicht jede Läsion im Schädel von MS verursacht sein. Eine firme Zusammenschau aller Symptome und Befunde erhärtet den V.a. auf eine Diagnose. Oder eben nicht.

Da die Threaderstellerin aber auch rheumatische Befunde vorweist, würde ich gerade auch dort mal die Fühler ausstrecken…

Im HWS-Bereich.lG

Ich danke euch allen für eure Worte.

Hatte gerade nochmal die Visite da.
Man geht von einer isolierten Sehnerventzündung aus. Also Richtung NMO.
Ich soll in spätestens 12 Monaten noch ein Kontroll-MRT machen lassen oder eben Wiederkommen bei Verschlechterung.

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Sind denn Aqp4 Antikörper und MOG bestimmt worden? Wie kommen die Docs aufgrund einer SNE auf NMO? Was sagen die MRT Aufnahmen, ist auch das Chiasma betroffen?

Fragen über Fragen…

Ach und…
Wie kommen die Docs überhaupt auf SNE ? Wegen unauffälligem MRT wohl nicht oder?

Ja, ist alles angefordert, Werte stehen noch aus. Bisher weiß ich nur, dass das Gesamteiweiß im Liquor etwas erhöht war, auf die restlichen Werte wartet man noch.
Ich weiß es auch nicht, dieses Rätseln ist ja irre.
Ich warte jetzt einfach ab und bin froh, dass ich nach Haus konnte.

Dann berichte doch, wenn alle Werte Blut / Liquor vorliegen :slight_smile:

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