Liebe Community,

ich wollte hier eine Frage stellen, da sie leider weder von meiner Gynäkologin noch Kinderarzt oder Neurologen beantwortet werden konnte.
Ich habe hohe Dosen Vitamin D zu mir genommen seit meiner Diagnose (Nach Tests und mit ärztlicher Absprache). Die Dosis habe ich aber verringert, da in der Schwangerschaft zu viel Vitamin D schlecht für das Baby sein kann.
Nun bin ich seit 5 Wochen Mama eines kleinen Jungen :-). Eigentlich war mein Plan, nach der Schwangerschaft wieder eine hohe Dosis Vitamin D einzunehmen, jedoch bin ich mir nicht sicher, wieviel davon durch die Muttermilch weitergegeben wird. Ich stille nämlich voll und mein kleiner bekommt ja selbst Vitamin D (bekommt heutzutage jedes Baby ab dem 10. Lebenstag für ein Jahr) und ich will ihm keine “Überdosis” verpassen indem ich auch noch hohe Mengen Vitamin D zu mir nehme.

Ist meine Sorge berechtigt oder spielt das beim Stillen keine Rolle?
Wenn sich zu dem Thema jemand hier auskennt, wäre das toll!

Vielen Dank schonmal :slight_smile:

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Hallo Paula,

ich empfehle den Hersteller Deines Präparats zu kontaktieren.

Für solche Fälle gibt es ein Medical Team (eigene Ärzte) die Deine Frage beantworten. Ausserdem gibt es einen Pharmakovigilanz Verantwortlichen der jedes Risiko und jede Nebenwirkung sammelt, auswertet.

Bei “Rund ums Baby” gab es einen ähnlichen Tipp:

“Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie (“Embryotox”) wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de

Viel Freude mit Deinem kleinen Schatz,

LG Sunny☀️

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Hallo Paula, erstmal nochmal herzlichen Glückwunsch unser kleinster ist auch erst vor kurzem ein Jahr geworden☺️ Ich würde dir empfehlen auf jeden Fall mal deinen Vitamin D3 Spiegel checken zu lassen, bevor du wieder startest. Ich habe täglich nach der Entbindung die normale Menge von 2000iE genommen, das hat bei mir gut funktioniert.

Liebe Grüße

Hallo,

ich leite dir mal ein Interview von Frau Professor Dr. Hellwig weiter. Sie forscht an der Uni Bochum auf dem Gebiet Schwangerschaft und MS und ist eher vorsichtig, wenn es zu wenig Daten gibt. Ich halte sehr viel von ihrem Register.

Hier das ganze Interview und unten der Ausschnitt zum Stillen.

Welche Auswirkungen hat Vitamin D auf Mutter und Kind in der Schwangerschaft und Stillzeit und welche Empfehlungen ergeben sich daraus?
[00:19:54] Prof. Dr. Kerstin Hellwig: Ach, das ist ein bisschen ein leidiges Thema. Also sowieso mit der MS, aber auch mit der Schwangerschaft. Also man sollte schon gescheite Vitamin D Spiegel haben. Im Prinzip werden niedrige Dosen empfohlen, wie sie auch in diesen Vitamin Präparaten drin sind, 800 Einheiten am Tag sind zugelassen bis zu 4.000. Nicht nehmen sollte man meines Erachtens, die hochdosierten Vitamin-D Präparate mit 20.000, weil es erstens keine Daten gibt und zweitens, wenn es ein Problem gäbe, zum Beispiel mit dem Knochenmetabolismus von diesem Kind. Das baut ja jede Menge Knochen auf und keine Ahnung, was passieren könnte, wenn man ganz hohe Dosen nimmt.

Dieses Risiko muss man nicht eingehen, bei einem Präparat, was wirklich abgestuft in jeder Dosis zur Verfügung steht. Also bis 4.000 Einheiten pro Tag sind in der Schwangerschaft okay. Die Kinder bekommen ja auch Vitamin D, weil wir hier ein Mangelgebiet sind, zumindest im Winter. Und Neugeborene sowieso zu wenig Vitamin D haben. Nimmt die Mutter allerdings 6.000 bis 7.000 Einheiten pro Tag ein und stillt das Kind, wird das Kind tatsächlich damit auch versorgt. Das muss man mit dem Kinderarzt besprechen.

Wahrscheinlich ist es aber auch nicht schlimm, wenn man jetzt ein, zwei, drei tausend Einheiten Vitamin D pro Tag einnimmt und das Kind trotzdem noch seine kleine Einheit kriegt. Grundsätzlich gibt es ein paar Daten, die darauf hindeuten, wenn die Mutter einen Vitamin D Mangel hatte, das sind auch sehr beliebte Studien, die allerdings auch echt störanfällig sein können. Die sagen, okay, wenn die Mutter niedriges Vitamin D hat, hat das Kind nachher 30 Jahre später ein höheres Risiko für eine MS.

Also, das bedeutet ganz pragmatisch, Vitamin D sollte okay sein, aber Gynäkologen würden es noch nicht mal messen. Niemand misst es und im kompletten MS-Bereich ist es ja auch nicht so, dass man durch eine Vitamin-D-Substitution Schübe irgendwie verhindert oder Behinderungsprogression. Das haben am Anfang alle gedacht, ja, dann haben alle ganz wild Vitamin-D empfohlen, unabhängig von der Schwangerschaft. Und zehn Jahre später kamen dann die Studien heraus, hm, bringt eigentlich gar nichts. Also in vernünftigen Maßen.

Und wenn man es in der Stillzeit sehr hoch dosiert nimmt, mit dem Kinderarzt besprechen, wenn man so ganz wilde Sachen macht wie ein Coimbra Protokoll. Für mich als Schulmedizinerin ist das wild, dann bitte mit dem Kinderarzt besprechen, weil es ein fettlösliches Vitamin ist, was auch beim Kind ankommt.

Ich hab noch etwas gefunden:

Wird auch während der Stillzeit Vitamin D verabreicht (ab 6.000 I.E./Tag), so muss bei dem gestillten Säugling nicht noch zusätzlich eine Vitamin D Prophylaxe stattfinden.

Das hört sich allerdings auch so an, als könnte man hochdosiert Vitamin D nehmen.

Quelle: Allgemeine Informationen | MS und Kinderwunsch