Hallo ihr Lieben,
mein Mann hat mich vor ca. 4 Wochen nach 4 Jahren Ehe plötzlich von heute auf morgen verlassen. Er liebe mich nicht mehr und will frei sein…
Ich bin zerbrochen …und nachdem ich jetzt 4 Wochen durch die Hölle des Liebeskummers gegangen bin, schleicht sich nun auch absolute Zukunftspanik in Bezug auf die MS ein. Ich weiß gerade gar nicht, was ich tun soll. Er war auch meine ganze Familie und ich bin jetzt völlig allein …ich habe jetzt so Angst vor einem Schub! Wie soll es weitergehen …ich weiß gerade wirklich garnichts. Ich will nur schreiben.
Ist jemand von euch schon einmal dadurch gegangen? Was habt ihr getan? Hat euch etwas geholfen? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen!
Hallo Susanne,
es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst!
Ich denke, dass es dir helfen kann bzw wird, ein Netzwerk an Kontakten aufzubauen, aus denen Freundschaften entstehen können.
Wie lebst du? Stadt oder Land? Mehrfamilienhaus oder freistehendes Haus?
Ich habe vor einigen Jahren ganz offen mit den sympathischen Nachbarn gesprochen und ihnen von meiner Migräne erzählt.
Das Angebot an Hilfe war beeindruckend.
Bei mir ging es vor allem um Kinderbetreuung und Einkäufe, für die ich Hilfe brauchte, wenn mein Mann auf der Arbeit war.
Ich habe auch gute Freundinnen, die aber nicht immer greifbar sind.
Für meine Nachbarn ist es normal, mir ein Rezept in der Apotheke einzulösen, mir etwas aus dem Supermarkt mitzubringen oder meine Kinder zum Mittagessen mitzunehmen, wenn gerade Not am Mann ist.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du ganz schnell aus deinem Tief herausfindest!!
Wenn du einfach quatschen möchtest, ich schaue heute regelmäßig hier rein.
Liebe Grüße
Anouk
Hallo Susanna,
das ist echt sch . Aber wer kennt das nicht?
Das Gute vorne weg. Ich habe jetzt seit 40 Jahren MS und bin mit meinen 50 Jahren auch schon durch einige Trennungen. So wohl aktiv wie passiv. Irgendwie ging es mir während der Trennungen immer besser von der MS her. Der immer befürchtete zusätzliche Schub zum Trennungsschmerz kam nie.
Die Zukunftsangst bleibt bei MS leider immer der ständige Begleiter. Mal mehr mal weniger. Sie wird zwar mit zunehmender Behinderung immer stärker aber irgendwie auch nicht mehr so beeindruckend. Mir geht es jetzt immer so, dass wenn sie hochkommt ich mich an die letzten Male der Angst erinnere und mir dann denke, das hatten wir doch jetzt schon so oft
Ansonsten galt für mich immer, mich von Tag zu Tag hangeln. Ablenken, obwohl das vermutlich auch nur eine Art von Flucht ist. Die längste Trennungsphasengrübelei dauerte ca. 1,5 Jahre und ich dachte sie wird nie enden. Die große einzigartige Liebe . Jahre später sah ich jetzt ein Bild von ihr und jetzt passen auch die häßlichen emotionalen Erinnerungen mit dem Bild zusammen. Ich weiß
gemein und oberflächlich.
Aber jetzt ist es eben nur mehr eine Erinnerung ohne Emotionen.
Was ich immer als sehr belastend empfand waren die Kontakte hinterher mit dem Expartner. Obwohl sie manchmal durchaus positiv verliefen. Aber im besten Fall zogen sie mich nur zurück ins Grübeln.
Von daher, mach einfach weiter. Viel frische Luft, viele Leute und es wird jeden Tag besser werden.
Hi Susanna,
zähl weniger die Ehejahre, als die Jahre die ihr euch kennt.
Es gibt etliche Beziehungen die scheitern und das auch ganz unabhängig von Krankheiten oder sonst irgendwas.
Im Grunde heißt es, Blick nach vorne, tu was für dich.
Wenn du das gefühl hast, alleine das nicht zu schaffen, kannst du dir auch proffessionelle Hilfe holen.
Grüße
Lucy
Hallo Anouk, danke für Deine lieben Worte! Ich lebe mitten in der Großstadt und bin daher, was das angeht recht gut angeschlossen, habe auch einen lieben Freundeskreis …zum Glück!
Allerdings hat mir das Ganze einfach komplett den Boden unter den Füßen weggerissen und auch so hätte ich bestimmt Zukunftsangst (die Trauer um die verlorene Liebe mal ganz außen vor gelassen), aber dann noch mit der MS im Gepäck … und ohne Familie, das habe ich jetzt wirklich nicht mehr, macht es einfach gerade richtig Angst! Ich hoffe so sehr, dass jetzt kein schlimmer Schub kommt, denn das ist echt die stressigste Zeit meines Lebens. Selbst die MS Diagnose damals war nicht so schlimm …schlimm zwar …aber nicht so schlimm. Liebe Grüße S.
Danke Dir, es ist halt noch sehr frisch, momentan schaffe ich es gerade so morgens aufzustehen und mich zur Arbeit zu schleppen. Wir waren 23 Jahre zusammen und eigentlich kenne ich kein anderes Leben, also alleine und ohne ihn. Es tut aber gerade gut zu hören, dass du zumindest keine “Trennungsschübe” danach hattest … ich hoffe so sehr, dass es bei mir auch so bleibt.
Am schlimmsten sind gerade die Panikattacken, die auch körperlich werden …und da weiß ich halt, mein Körper hat gerade Stress und dann wird die Panik schlimmer …ein blöder Kreislauf.
Liebe Grüße
S.
Danke Lucy, ich habe mir schon eine Therapie besorgt. Nur leider kann diese nicht sofort starten bzw. die Therapeutin schiebt mich dazwischen, wann immer es geht. Ich hoffe, sie kann mir helfen, die Ängste wenigstens etwas zu bändigen. LG S.
Hallo Susanna,
da kann ich nur sagen Pech gehabt für Deinen Partner. Das wird Dir nun nicht helfen, denke aber daran der Partner hat es nicht besser verdient. DU SCHON. Du bist nicht allein denke daran das ist wichtig, aber natürlich zur Zeit schwer. Über eine Rückmeldung von Dir würde ich mich sehr freuen!