Hallo zusammen,

ich bin seit 1 Monat schubfrei und soll jetzt wenn ich will mit Imurek beginnen!
Im ersten Monat, eine Pro Tag, im 2 Monat 2 und im 3 Monat 3 Tabletten auf den Tag verteilt!

Was macht Ihr eigentlich wenn ihr einen Schub habt, sofort zum Arzt gehen und mit Cortison behandeln? Oder reicht es wenn man einfach nur die Imurek weiter einnimmt?

Wer hat bereits Erfahrungen mit Imurek? und kennt evtl. Nebenwirkungen?

hi,

warum sollst du denn dieses in der ms-therapie doch eher zweitklassige und veraltete immunsuppressivum schlucken, das das knochenmark schädigen und das krebsrisiko erhöhen kann? warum keine spritzentherapie? hat dein neuro probleme mit regressforderungen, weil er zu teure medikamente verschrieben hat?

imurek kostet nur ein zehntel der interferone, darum wird es, obwohl es veraltet ist und ernste nebenwirkungen (von leukopenie bis zu leberschäden und krebs) haben KANN (das heißt nicht, dass es sie bei dir haben MUSS), seit der gesundheitsreform wieder häufiger verschrieben. http://de.wikipedia.org/wiki/Azathioprin

seither soll nur noch verschrieben werden, was “ausreichend und zweckmäßig” ist. die kassen üben auf die niedergelassenen ärzte massiven finanziellen druck aus, damit sie nur noch das billigste verschreiben, sonst werden sie mit regressen in fünf- und sechsstelliger höhe in die pleite getrieben. allerdings ist das in den einzelnen kv-bezirken unterschiedlich geregelt. was in nordrhein gilt, muss in westfalen-lippe nicht ebenso sein.

imurek ist kein medikament, das irgendwie schübe abkürzt oder die remission fördert. natürlich nimmt man eine basistherapie auch im schub weiter. ob man einen schub überhaupt mit cortison behandelt oder nicht, hängt davon ab, welche symptome und ausfälle auftreten. bei sensibilitätsstörungen behandelt man oft nicht, und bei einem herd im rückenmark nützt cortison sowieso nicht viel.

azathioprin wird nach körpergewicht dosiert. bei schubförmiger MS bekommt man 2-3mg/kg und tag. auf ausreichenden sonnenschutz (wegen hautkrebs) und auf eine zuverlässige empfängnisverhütung ist zu achten, die blutwerte müssen regelmäßig kontrolliert werden. vielleicht wäre es sinnvoll, eine zweite meinung bei einem anderen neuro einzuholen. viel glück! bettina

Hallo Mali,

hol dir unbedingt die Meinung eines weiteren Neurologen ein!

Ich habe damals auch gleich dem Erstbesten vertraut und Imurek genommen.
Trotz beängstigender Nebenwirkungen (Abgeschlagenheit, extreme Schwindelgefühle, sogar leichte Wahnvorstellungen…) hab ich das Zeug monatelang
genommen…
Mein Blutbild wurde permanent kontrolliert und war meistens nicht in Ordnung,
trotzdem sollte ich das Zeug noch weiter nehmen…

Schübe hatte ich trotzdem wie vorher alle halbe Jahre.
Ich hab das damals ja alles nicht kapiert, aber anfangs wollte ich auch nicht
kapieren, dass ich MS hab!
Im Krankenhaus nach der letzten Cortison-Therapie verschrieben mir die Ärzte
dann Copaxone und hatte seither (jeden Tag spritzen!) keinen Schub mehr.
Den Arzt hab ich inzwischen gewechselt - bin sowieso umgezogen (Tipp bei
Arztwechsel: RECHTZEITIG, also Monate vorher, einen Termin für Neupatienten
geben lassen und ALLE Unterlagen vom alten Arzt mitgeben lassen…).

Kann aber sein, dass Imurek trotzdem genau das Richtige ist für “deine” MS.
Nebenwirkungen gibt´s auch mit Copaxone oder den anderen teureren Mitteln…
Wie gesagt: Lass es von einem anderen Neurologen bestätigen!

Bei einem Schub SOFORT (wenn die Beschwerden länger als 24 Stunden anhalten)
zum Neurologen DEINES VERTRAUENS.

Alles, alles Gute.

Hallo Mali,

ob Imurek das Mittel der Wahl ist, weiß ich nicht - eine zweite Meinung kann sicher nicht schaden, wenn du deinem Neuro nicht vertraust.

Ich habe eine Freundin, die Imurek bekommen hatte ( das war allerdings schon ca. 1989). Sie hat es damals sehr gut vertragen bis auf eine Anfälligkeit für Infekte (Erkältung). Abgesetzt hat sie es dann wegen Kinderwunsch. Mittlerweile geht es ihr immernoch ganz gut, d.h. fähig den Haushalt mit 2 Kids zu führen, gehfähig und nicht zu vergessen lebenslustig.

Gruß
Susanne

Hallo,
sicherlich ist Imurek, wie meine Vorrednerinnen gesagt haben, nicht das Mittel der ersten Wahl. Ich nehme es jedoch schon über 10 Jahre, mit einer kurzen Unterbrechung in der ich Betainterferon, Copaxone und Immunglobuline probiert habe. Leider habe ich alles nicht vertragen, hatte sogar einen allergischen Schock auf ein Medikament und so musste ich zurück zu Imurek. Hatte bisher keinerlei Probleme damit, im Gegenteil, die Progression der MS ist sehr moderat und Schübe hatte ich seit Jahren keine mehr. Deshalb nehme ich die möglichen Langzeitnebenwirkungen in Kauf, wenn auch, manchmal mit einem mulmigen Gefühl. Ist sicherlich keine leichte Entscheidung, doch manchmal muss man halt Kompromisse machen.
Viele Grüße,
Susan

\“warum sollst du denn dieses in der ms-therapie doch eher zweitklassige…\”

Weil der Bundesverband der KV (Kassenärztliche Vereinigung) vor Kurzem alle Neuros angeschrieben hat, bei MS Imurek zu vereschreiben. Hab mich auch gewundert, warum neuerdings so viele Neuerkrankte wieder dieses antike Medi nehmen. Jetzt weiß ich\'s :slight_smile: Imurek ist im Vergleich zu COP, Interferon und natürlich Tysabri schweinbillig :-))