Netdoktor schreibt dazu:
Im Zusammenhang mit dem Multiple-Sklerose-Verlauf ist manchmal die Rede von „benigner MS“, also „gutartiger“ MS. Dieser Begriff wird in der Fachwelt uneinheitlich verwendet. Einer Definition zufolge liegt eine benigne MS dann vor, wenn bei den Betroffenen 15 Jahre nach Krankheitsbeginn noch alle neurologischen Systeme voll funktionsfähig sind. Langzeit-Untersuchungen ergaben allerdings, dass es in den meisten Fällen im weiteren Verlauf doch noch zu einem erheblichen Fortschreiten der Erkrankung mit bleibenden Behinderungen kommt.
15 Jahre, das war in meinem Fall 2015: “Alle neurologischen System voll funktionsfähig” - das traf damals schon nicht mehr zu, aber ich hatte nur eine leichte Beeinträchtigung der Gehfähigkeit und eine leichte Fatigue.
Jetzt, 24 Jahre nach dem ersten Schub, bin ich bei einem EDSS von etwa 5.
https://de.wikipedia.org/wiki/Expanded_Disability_Status_Scale#EDSS-Grade
Trotzdem findet meine Neurologin immer noch, ich hätte einen - vergleichsweise - benignen Verlauf, da die Beeinträchtigungen nur sehr langsam zunehmen.
Sicher, schlimmer geht immer, aber als “benign” oder gutartig kann ich meine MS beim besten Willen nicht mehr empfinden. Allenfalls ist es - gerade noch - ein milder Verlauf.
Besonders ernst genommen fühle ich mich im Moment von meiner Neurologin nicht. Dass sie gegen die sekundäre Progredienz nichts machen kann, sollte nicht dazu führen, die Beeinträchtigungen zu verharmlosen.