Hallo Zusammen :smile:
Vielleicht hat ja Jemand von euch Erfahrung. Ich habe ja seit fast 3 Monaten diese fiese Ziehen in den Beinen, vor allem in den Unterschenkeln, aber erst wieder Kontrolle im Dezember. Zwischenzeitlich war ich beim Urologe, der eine neurogene Blasenentleerungsstörung diagnostiziert hat. Dafür hat er mir Vesisol 10 mg (Wirkstoff Solifenacin) verschrieben. Die Wirkung für den Drang lässt etwas zu wünschen übrig, aber ich muss auch nicht mehr 20 mal aufs WC :slight_smile: Was mir jetzt aber aufgefallen ist, das seit ich die Medikamente nehmen, auch das Ziehen in den Beinen besser geworden ist. Das kann aber nicht an diesem Medikament liegen oder?
Danke für Eure Hilfe :slight_smile:

Das Medikament kenne ich nicht, aber die beschriebenen Symptome + Blasenstörung.

Je weniger verkrampft meine Blase ist, desto weniger Ziehen und Krämpfe in den gesamten Beinen.

LG
Uwe

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Solifenacin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika zur Behandlung der hyperaktiven Blase. Es ist ein kompetitiver und selektiver Hemmer des muscarinischen Rezeptors M3, der an der Blasenwandmuskulatur eine wichtige Rolle bei der Harnausscheidung spielt. Trotz der Blasenselektivität treten auch unter Solifenacin häufig anticholinerge unerwünschte Wirkungen an anderen Organen auf. Dazu gehören Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit, Dyspepsie, Bauchschmerzen und Sehstörungen.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Solifenacin kann aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 45 bis 68 Stunden einmal täglich eingenommen werden. Die Einnahme ist von den Mahlzeiten unabhängig.

Allgemeine Dosierungsempfehlung:

  • Erwachsene
    • Einzeldosis: 1 Tablette
    • Gesamtdosis: 1-mal täglich
    • Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit

Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 2 Tabletten pro Tag erhöht werden.

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

  • Mundtrockenheit
  • Verschwommenes Sehen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Bauchschmerzen
  • Infektion der Harnwege
  • Harnblasenentzündung
  • Schläfrigkeit
  • Geschmacksveränderung
  • Trockene Augen
  • Trockene Nasenschleimhaut
  • Vermehrt auftretender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux)
  • Trockener Hals
  • Trockene Haut (Xerodermie)
  • Störungen beim Wasserlassen
  • Müdigkeit
  • Wassereinlagerungen an Armen und Beinen (periphere Ödeme)

Hallo Schatten

was du beschreibst kommt mir bekannt vor.

Im Verlauf meiner MS Karriere haben mir verschiedene Personen (Physiotherapeuten, Neurologen, Urologen) erklärt, dass eine Beinspastik eine Blasenspastik triggern kann und umgekehrt. D.h. begann meine Blase zu drücken habe ich angefangen schlecht zu gehen.

Als ich noch Fussgänger war und gegen meine neurogene Blasenstörung verschiedene Anticholinergika (Toviaz, Vesicare u.a.) ausprobierte, so hatten diese Medikamente immer auch einen Einfluss auf meine Beine. Sogar das Botox, welches meine Blase radikal ruhig stellte, wirkte positiv auf meine Beine, weil die fehlende Blasenspastik nicht mehr meine Beinspastik auslöste.

Ob deine Beobachtung nun eine direkte “Wirkung” der Tablette (die ja im ganzen Körper wirkt, einfach mehrheitlich in der Blase) oder eine indirekte Folge der reduzierten Blasenspastik ist, das ist schwierig zu sagen.

Schlussendlich ist es wie so oft bei MS:
Hauptsache man erfährt eine gute Linderung seiner Symptome mit möglichst geringen Nebenwirkungen.

LG
MO

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Hallo MO37, vielen lieben Dank für diese Erklärung :smiling_face_with_three_hearts::smiling_face_with_three_hearts: jetzt versteh ich das….und freu mich wenn die Tabletten „doppelt“ wirken :grinning: Dann triggert die Blase wohl meine Beine. DANKE!!!

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Hallo,
das ist mir auch neu und kein Arzt hat mich aufgeklärt dass das neurogene System die Blase und die Beine triggert bzw. umgekehrt.
Trinke ich ein Glas Wasser muss ich in 15 Minuten zum pinckeln.
Man sollte ja pro Tag 1,5 bis 2 Liter trinken,
ich trinke dann 2h vor der Sleeptime gar nichts mehr. Dann kann man wenigstens durchschlafen, der Tiefschlaf ist oft wichtiger als viele Medikamente, nur beim Schlaf erholt sich das Gehirn mit seinen Neuronen.

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