@Chys4mi

So weit ich weiß wirkt Ocrevus stärker und nachhaltiger als Kesimpta. Die Wirkung von Kesimpta hält nicht so lange an, und es wird ein Rest von B-Zellen (um die ein Prozent im Blut) toleriert. Ocrevus dagegen “radiert” die B-Zellen komplett aus (Zielwert im Blut: null Prozent), und das über einen längeren Zeitraum von vielen Monaten.

So ist mein Wissensstand, ohne Gewähr. Wer mehr oder besseres weiß, gerne …

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Sehr interessant wusste ich nicht - aber gut zu wissen Danke
LG :sunflower:64

Fang doch erstmal mit was einfachem an… Benediktenkraut ist grad angesagt…die Forscher dazu kommen aus Köln. Kannst bestimmt dort mal anrufen und uns auf dem Laufenden halten…

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0944711324003003?via%3Dihub

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Ich hab in meiner Laufbahn schon so viele “Kräuter” durch, welche die Nervenreparatur fördern sollten.
Alles im Sande verlaufen…

Habe trotzdem mal Kontakt aufgenommen
dietmar.fischer@uni-koeln.de

Uwe

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Hi,

man geht davon aus, dass Kesimpta und Ocrevus identisch wirken. Warum sollte eines stärker oder schwächer sein? Dazu wird hier keiner wissenschaftliche Belege finde, denn die Medikamente wurden nie in einer Studie miteinander verglichen.

Oben wurde ein sehr guter Vergleich von 3 Medikament gepostet. Hier wird erneut deutlich: die Reduktion der Schubrate, T2 Läsionen etc. ist nur in Bezug auf das verglichene Medikament der Studie aussagekräftig. Es wird ja nicht mehr mit Placebo gearbeitet. Das hat den Nachteil, dass der direkte Vergleich zwischen den Medikamenten schwierig ist.

Ich hatte die Frage hier im Expertenchat auch mal gestellt. Finde es aber grade nicht.

Lg

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Gefunden:

Hallo Hr. Dr. Neuhaus,
ich hatte neulich ein Gespräch mit einer Patientin, die mich fragte warum ich Kesimpta nehme, denn Ocrevus sei viel besser (wirksamer).
Gibt es hierzu schon Erfahrungswerte? Studien konnte ich nicht finden.
Liebe Grüße

PD Dr. Oliver Neuhaus: Hallo Mania, Sie sprechen das Grundproblem an, dass es zwar verschiedene Vergleichsstudien zwischen jeweils zwei MS-Medikamenten gibt, jedoch keine große Studie, die alle untereinander vergleicht. So gibt es tatsächlich keine Kesimpta-Ocrevus-Vergleichsstudie. Beides sind Antikörper gegen B-Zellen (Ofatumumab und Ocrelizumab), und ich habe keine Hinweise, dass eines wirklich stärker oder schwächer ist als das andere.

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So habe ich meine Funde dazu auch gedeutet.

Es wurde jeweils mit anderen Medikamenten verglichen aber nie gegeneinander

  • Ocrevus macht alle B-Zellen platt, Kesimpta macht es selektiv

Das ist für mich der Hauptunterschied in der Wirkweise

Uwe

Ocrevus macht auch selektiv die cd20 kaputt, oder?

Der Unterschied ist doch noch, dass Kesimpta ein humaner Antikörper und ocrevus ist es nicht.

Ich habs wie gesagt anders gelesen.
Ocrevus arbeitet da “umfangreicher”

Ob das besser ist kann ich nicht beurteilen.

Uwe

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@ Miabim Irgendwo hatte ich das mal aufgeschnappt, daß bei Kesimpta mit einem Verbleib von etwa ein Prozent B-Zellen gerechnet werden muss und dies bei Kesimpta toleriert wird.

Hmmm, weiß jetzt auch nicht …

@ Uwe Meines Wissens wird bei Kesimpta nichts selektiert. Ziel sind die CD20, und bei beiden, Ocrevus und Kesimpta, wird im Ergebnis die Depletion aller B-Zellen angestrebt. Nur wirkt Kesimpta so, daß (aus irgendwelchen Gründen, die ich leider nicht benennen kann) ein Rest von ein Prozent akzeptiert werden muss.

Scheint so, als würden wir im Trüben fischen :thinking:

Könnte doch sein, daß beide gleich stark wirken, obwohl bei Kesimpta ein paar B-Zellen übrig bleiben… Macht sich vielleicht in der Wirkung des Medikaments, gemessen in Studien, nicht unbedingt bemerkbar…

Zum Beispiel habe ich, als ich Rituximab hatte, zwischen null und ein Prozent B-Zellen auch keinen Unterschied gespürt.

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Das meinte ich mit dem Unterschied, hattte mich etwas salopp ausgedrückt. :sunglasses:

  • Ocrevus wirkt da “umfangreicher” als Kesimpta wo man 1% Rest akzeptieren muss.

Uwe

Wenn du dir von einem der beiden ähnlich wirkenden Medikamente einen positiven Effekt erhoffst und Ocrevus als Infusion off-label durch deinen Hausarzt nicht in Frage kommt, könntest du es zunächst mit Kesimpta versuchen und dann ggf. auf Ocrevus subcutan umsteigen, wenn es verfügbar ist.

Ich habe hier auch von MSlern gelesen, die von Ocrevus auf Kesimpta umgestellt werden, möglicherweise aus Kostengründen.