Hallo zusammen,

ich wollte mal eure Erfahrungen zu Botox und der damit verbundenen Selbstkatheterisierung hören.
Ich habe seit ca. 2 Jahren die Diagnose und auch seit dieser Zeit Probleme mit der Blase.
Ich muss seeeehr häufig und vorallem dann auch seeeehr dringend zur Toilette.
Seit einigen Monaten hat sich das auch nochmal enorm verschlechtert.
Nun meinte der Arzt, dass es am Besten wäre, wenn ich die Botoxbehandlung und die damit verbundene Selbstkatheterisierung mehrmals am Tag mache, um den hohen Blasendruck zu nehmen, da sonst meine Nieren nur noch einige Jahre mitmachen werden (ich bin auch „erst“ 28 Jahre alt).
Aber sich mehrmals am Tag selbst zu kathetern hört sich für mich wie der reinste Albtraum an, allerdings in ein paar Jahren an der Dialyse zu hängen auch.
Die Botoxbehandlung ist ja eine OP, die muss ja dann alle 6-12 Monate erneuert werden, wie aufwändig ist denn diese OP?
Hat jemand Erfahrungen? Gibt es dadurch wirklich wieder mehr Lebensqualität?

Viele Grüße,
Sarah

Liebe Sarah,
dass tut mir sehr leid zu hören :disappointed_relieved:.
Mit geht es leider ähnlich,ständig massiver Harndrang muss ständig zur Toilette, sobald ich ins Gehen komme, im Abstand von teilweise 20
Minuten, sehr Lebenseinschränkend. Ich war vor 14 Tagen, alle drei Monate, bei der Neurourologie.
Konnte beim Urodynamik Test keine 200 ml halten und es lief alles raus,
im Anschluss auf dem Toiletten Stuhl mit Messung kam noch Urin, danach bei Sonographie 0%, anschließend musste ich innerhalb von 30 Minuten Wartezeit im Behandlungsraum, musste ich noch zweimal, wurde wieder auf dem Toilettenstuhl mit Messung registriert.
Der Neurourologe hat die Dosis wieder erhöht und mit mir auch schon vom katheterisieren gesprochen. Muss in drei Monaten erneut hin.
Ich habe auch das Gefühl, dass die Blasenstörung zugenommen hat. Deshalb würde mich die Behandlung mit Botox auch interessieren.
Liebe Grüße

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Hi,

Ich habe seit Februar mit großen Mengen an Restharn zu kämpfen. Vorher war es wie bei dir…

Bei der Urologischen Untersuchung ist aufgefallen, dass die Niere stark gestaut ist und es vermutlich schon zu einem irreversiblen Schaden kam. Mit dem Thema ist wirklich nicht zu scherzen. Hatte jetzt einen Dauerkatheter und morgen kommt jemand um mir das ISK (intermetierende selbstksthetisieren) zu zeigen und mich mit allem möglichen zu versorgen. Ich werde berichten, wie leicht es ist. Erstmal finde ich es gut, dass jemand zu mir kommt, um es in meiner Umgebung zu lernen.

Ich kenne einige, die das machen und alles sagen, dass es kein hexenwerk ist und nicht weh tut.

Lg

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Liebe Miabim,
vielen lieben Dank für deine ehrlichen Zeilen.
Bitte berichte mal, wie du zurecht kommst. Liebe Grüße

Ich drück dir die Daumen. Wäre lieb, wenn du berichten würdest, wie du damit zurecht kommst bzw. wie sehr es weh tut :frowning:

Mal eben zur allgemeinen Beruhigung:

Das tut im Normalfall bei Frauen gar nicht weh. Der Harnleiter ist kurz und das ist schlicht etwas Übungssache. Wichtig ist, nicht lange herumzupfriemeln…:relieved:

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Nur mal so zur Information, im Liegen?

Ne, man sitzt dabei auf der Toilette. Aber dad ist sicherlich dir überlassen.

Ich muss das auf der Arbeit auch machen. Da wird das mit Liegen schwierig.

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Ich bin nicht ganz sicher, frage aber trotzdem mal nach.

Ich dachte bisher immer, das wichtigste Entscheidungskriterium für die Frage nach Selbstkatheterisierung sei nicht der hohe Blasendruck, sondern die Höhe des Restharns.

Wenn dein Restharn noch im grünen Bereich wäre: Könnte dann nicht der Versuch gewagt werden, den hohen Blasendruck anders in den Griff zu kriegen, zum Beispiel mit Medikamenten oder eventuell sogar mit natürlichen Mitteln? Dann könntest du dir das Selbstkatheterisieren und vielleicht auch die Botoxbehandlung sparen.

Was mich betrifft: Ich selbst habe auch eine überaktive Blase mit häufigem und dann manchmal auch heftigem Harndrang. Da aber der Restharn bisher immer im grünen Bereich gewesen ist, war das für mich in Ordnung und ich habe gelernt, damit umzugehen. Und einen Nierendefekt spüre ich bis jetzt auch noch nicht.

Entschuldige die Frage. Wenn das im Sitzen machbar ist, ok.
Danke :pray:

Genauso ist es! Botox ist bei Harndrang und Inkontinenz das letzte Mittel. Vorher müssen die anderen Präparate getestet werden. Laut meiner Urologin gibt es wohl ein neues mit wenigen Nebenwirkungen.

Hinzu kommt, dass man vorher die Urografie machen muss, weil Botox nur bei der spastischen Problemen hilfreich ist. Bei MS kann man auch eine Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie bestehen und da hilft Botox wohl nicht.

Lg

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Schön, daß du das bestätigst. Und interessant auch deine Anmerkung bezüglich Botox und daß das nur in bestimmten Fällen sinnvoll ist.

Ja, wieso gleich zum Äußersten greifen, wenn sanftere Mittel noch nicht getestet wurden? Ich habe vorhin mal kurz gegoogelt, da mich das Thema Blase aus eigener Betroffenheit immer interessiert. Neben Medikamenten gibt es sogar auch natürliche Mittel, die probiert werden können, eventuell auch beides in Kombination.Wäre das nicht einen Versuch wert?

Zum Selbstkatheterisieren noch eine Anmerkung: Ich selbst habe noch keine Erfahrung, habe aber viele Leute kennengelernt (vor Ort und in Foren), die das machen. Fazit: Es muss am Anfang geübt werden. Wenn man das dann gelernt hat, geht es ratz fatz aus dem ff und bei manchen sogar im Halbschlaf (laut Bericht).

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Hallo Mädels,
ich bin noch gegen Botox, reine Gefühlssache.
Daher nehme ich Tabletten zur Blasen -Dämpfung und kathedere mich zweimal am Tag. Tagsüber geht’s auch so auf die Toilette.
Für mich die richtige Kombi und entspannt meinen Alltag wirklich.

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Meine Blasenstörung hat 22 zugenommen. Ich katherisiere mich seit Jan. 23. War beim Neurourologen. War zuerst sehr ungewohnt. Doch, gewöhnt man sich dran. Es tut nicht weh. Botox wollte ich nicht, weil ich irgenwo gelesen habe, dann kann man nicht mehr selber urinieren. Wenn wir z.B. Essen gehen, katherisiere ich mich vorher. Dann habe ich im Prinzip Ruhe während des Restaurantbesuchs.

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Hallo ihr Lieben,
ja, ich versuche es auch zusätzlich mit natürlichen Mitteln,
muss leider Spasmolyt immer mehr steigern und aufpassen das nicht Harnverhalt dazu kommt. Muss jetzt alle drei Monate in der Neurourologie auftauchen. Schon als ich im November 24, nach sechs Monaten Wartezeit, dort hin kam, wurde mir mitgeteilt, dass sich eine Normalmiktion schon nicht mehr zeigte. Wurde auch im Bericht festgehalten,
Versuch mit anticholinerge Medikation.
Bekomme seit dem 14.03 2x täglich Spasmolyt 20 mg, Besserung merke ich noch nicht. Wahrscheinlich weiter Steigerung oder noch andere Medikamente testen.
Ich habe das Gefühl, die Blasenstörung nimmt immer mehr zu.
Blasenschwäche war mein erstes MS Symptom.

Hatte vorhin Physio, muss sogar in den 20 Minuten zur Toilette,
obwohl ich zuhause erst war.

Botox war nur eine Überlegung meinerseits. Der Neurourologe hat’s gar nicht vorgeschlagen. Wie oft muss man dann am Tag katheterisieren?

Nicht-medikamentös, aber extrem wirksam kann ein TENS-Gerät sein. Elektroden werden bei den Knöcheln und Unterschenkeln platziert. (Irgendwer hier hat das mal vor längerer Zeit detailliert beschrieben).

Es wundert mich, dass dies von Neurologen noch viel zu wenig angesprochen wird. Unbedingt mal mit einem Urologen darüber sprechen.

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Hab’s versucht, hat mir leider nicht geholfen, auch Fußreflexzonenmassage nicht. Bin auch ohne Neurologen oder Neurourologen auf die Idee gekommen.
Stimmt aber, spricht keiner an. Als ich der Neurologin damals davon erzählt hatte, kam nur keine Ahnung.

So, die Dame war da und hat alles was man braucht mitgebracht. Das selbstkathetisieren war nicht schmerzhaft und ist sicherlich übungssache.

Lg

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Hey Zusammen

Ich würde euch gerne meine Erfahrungen zu Selbstkatheterisieren und Botox mitteilen.

Bei mir fing es damals mit ständigen Harnwegsinfekten und Harndrang an womit ich dann beim Urologen gelandet bin der mich aber dann an einen Neurourologen auf Grund der MS weitergeleitet hat. Dort wurde eine Urodynamik gemacht und festgestellt das immer viel zu viel Restharn in der Blase bleibt und das immer zur Harnwegsinfekten führte. Ich wurde auf Spasmex eingestellt und musste mit der Selbstkatheterisieru g anfangen. Am Anfang war das die Hölle für mich aber da ich es nur drei Mal am Tag machen musste und ich noch ohne Katheder zur Toilette gehen konnte war es für mich ok und es wurde immer mehr zur Routine.
Irgendwann musste das Spasmex höher dosiert werden und machte mir immer mehr Probleme unter anderem mit Herzrasen usw.

Dann kam das Botox. Und ich kann euch sagen, das ist das Beste was mir je passieren konnte.
Ich fahre alle 6 Monate in die Klinik und da wird das ambulant durchgeführt. In einer Stunde bin ich da wieder raus und alles ist gut und ich habe wieder Ruhe für 6 Monate.

Wünsche euch alles Gute :four_leaf_clover:.

Viele Grüße
Sarah

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