Ich stimme @faber vollkommen zu. Dein Post ist sehr provozierend, wenn nicht sogar anmaßend und verletzend. Du hast nicht nur deine Meinung, sondern zeigst mit dem Finger auf Jene die eine andere haben. Tatsächlich ist es so, dass jeder eine individuelle Lebenssituation hat und aus dieser heraus entscheidet was für ihn das Richtige ist.
Ich für meinen Teil wollte definitiv mit einer Basistherapie starten, weil mir die kommenden 8-10 Jahre aus persönlichen Gründen ganz besonders wichtig sind.
Deine bisherigen Postings haben mir immer sehr leid getan. Du hast ja schon mehrfach beschrieben, dass es dir körperlich wirklich sehr schlecht geht. Das ist dennoch kein Grund, pauschale Kritik an Allen zu üben, die ein anderes Vorgehen verfolgen. Ich wünsche dir dennoch, dass es Dir wieder besser gehen wird.
Nun, ich glaube nicht, dass diese irgendjemandem NICHT wichtig sind. Es wird halt nur verschieden damit umgegangen. So habe ich mich z.B. bislang immer gegen eine BT entschieden, weil mir alle Jahre wichtig sind.
@Bluna Das verstehe ich, und kann ich auch nachvollziehen, aber mit Kinder und alleinerziehend gibt es für mich persönlich ganz besonders wichtige Jahre, in denen mir jeder vermeidbare Schub und damit eventuell bleibende Schäden weiterhilft. Aber wie gesagt, ich glaub jeder soll und darf hier anders denken
Das ist eine Endlosdiskussion, die niemals zu einer Einigung führen würde, denn genauso gut könnte man argumentieren, man macht eine BT weil einem alle Jahre wichtig sind… wie will man da zu einem Konsens kommen, völlig ausgeschlossen
Was genau eine im Leben wichtig ist, spielt m.E dabei überhaupt keine Rolle. Keiner riskiert wohl wissentlich Schübe! Darum geht es gar nicht. Es geht darum, was einer für ein Verständnis davon hat, dieses Ziel bestmöglichst zu ünterstützen. Simpel ausgedrückt:
- Glaube ich an die Kraft einer BT?
- Macht es Sinn für mich?
- Oder schade ich mir damit mehr als dasss es hilft?
Genau diese unterschiedlichen Antworten entscheiden über Medi ja/nein. Das Beste will dabei sicher jeder für sich.
Naja, ich glaube nicht unbedingt an die Kraft einer BT, aber ich hielt es nicht für ausgeschlossen, dass sie mir hilft und ob sie mir schadet, weiß ich nicht, bevor ich es nicht ausprobiert habe.
Ich denke nach vielen Diskussionen, die ich in Foren gelesen habe, die Frage ist, habe ich mehr Angst vor den möglichen Nebenwirkungen einer BT oder vor den möglichen negativen Folgen, wenn ich sie nicht mache. Wenn ich eine medikamentöse MS-Therapie mache, habe ich es immerhin versucht und kann hinterher nicht bereuen, es nicht getan zu haben.
Das klingt irgendwie eher “hardwarelastig”. Ein besserer Begriff fällt mir grad nicht ein.
Vereinfacht könnte man das vielleicht so sehen. Ich finde alledings, es geht um mehr. Ich dachte mehr an die Frage: Wie geht jemand grundsätzlich mit dem Zustand, der “Erkrankung” genannt wird, um. Und was bedeuten Medikante in diesem Zusammenhang?
Ich denke, in diesem Zusammenhang kommt es auch auf die Lebenssituation an. Ich kann gut verstehen, dass jemand mit kleinen Kindern alles dafür tun will um möglichst lange möglichst fit für sie da sein zu können und dafür auch mögliche Risiken für später in Kauf nimmt.
Ob es wirkt oder nicht weiß ich am Ende meines hoffentlich langem , einigermaßen behinderungsfreiem Lebens
Meine Bt habe ich vor allem für meine Psyche gestartet …
Ich habe dadurch das Gefühl ,” irgendwas zu machen “ als mich meinem Schicksal einfach nur hinzugeben… es hat > 1 Jahr gedauert mich dafür zu entscheiden überhaupt Medikamente zu nehmen
Vielleicht bereu ich es eines Tages ja
Aber vielleicht bereue ich es auch am
Ende , nicht alles versucht zu haben
Aber jeder muss das selber wissen
euer Körper - eure Entscheidung
Über NW habe ich mir keine Gedanken gemacht , die Angst vor möglichen Behinderungen war größer als Vor Krebs etc etc
Vielleicht versuche ich auch einfach optimistisch zu sein
Alles Liebe
Ja, das versteh ich auch. Genauso, wie ich jemanden mit kleinen Kindern verstehe, der aus denselben Gründen, sein Immunsystem nicht “modulieren” will.
Jemand der keine BT macht tut nicht zwangsläufig nichts! Mitunter tut er evtl. sogar mehr.
Für mich wäre es auch eine Option gewesen, nach der Diagnose erst Mal einfach abzuwarten, aber ich habe mich nach hin- und her-Überberlegen für eine BT entschieden und hatte hinterher keinen Grund, es zu bereuen.
Dass jemand der keine BT macht, zwangsläufig nichts macht, habe ich nie gedacht.
Man kann auch verschiedene Dinge gleichzeitig tun.
Ob jemand ohne BT mehr für seine Gesundheit tut als jemand mit, ist Glaubenssache. Darüber möchte ich nicht diskutieren.
Klingt ziemlich paradox, aber stellenweise habe ich das Gefühl, dass man mit seinen Symptomen von ärztlicher Seite teils weniger ernst genommen wird, wenn man eine (starke) BT bzw. Eskalation macht.
Ich habe in den letzten Monaten eine sehr störende „Schluckhemmung“ (weiß nicht, wie ich es nennen soll) entwickelt, so dass mir immer wieder das Essen im Hals stecken bleibt. Nun kann sich das aber mein Arzt so gar nicht vorstellen, weil ich ja schließlich eine Eskalation mache und da müsste doch alles super sein, meint er. Dieses „nicht ernst genommen zu werden“ ist ein großer Nachteil an der Medikation oder ich hab den falschen Neurologen…
@Dia_na
Diese Schluckprobleme hab ich auch ab und dann. Hauptsächlich beim Trinken bei trockenen Hals das was in die falsche Kehle kommt und muss dann Husten.
Beim Essen Schlucken ist es besser geworden, vielleicht Schlucke ich nun mit mehr Druck, hört sich vllcht. seltsam an, aber was ist bei MS nicht seltsam.
Gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Auch wenn ich Dir natürlich wünschen würde, dass es bei Dir nicht so ist…
Das nennt sich verzögerter Schluckreflex. HNO-Ärzte können das durch eine spezielle Untersuchung feststellen.
Was hilft: Langsam schlucken, wenn nötig den Kopf senken. Wenn es schlimmer wird: Logopädie.
Lieben Dank für die Info
Ja, klar kann man das.
Darum hatte ich ja auch geschrieben: Mitunter tut er evtl. sogar mehr. Es kann also sein, oder eben auch nicht. Ich wollte damit den allgemeinen Statements entgegentreten, die leider unterschwellig oft so klingen, als würden alle, die keine BT machen leichtfertig was riskieren wollen. Egal was für Lebenspläne jemand hat, kaum einer wird sowas tun.
Das würde ich mich wahrscheinlich in dem Moment auch Fragen.
Es gibt aber auch das gegenteilige Exemplar. Da wirst du ohne nicht ernstgenommen und zig Jahre weiter versucht zu manipulieren. Schließlich wirst dann übelst hängengelassen, weil selber schuld, wenn irgendwas ist. Aucht nicht schön.
Andersrum klingt es oft so, als wird Leuten mit medikamentöser MS-Therapie unterstellt, sie würden leichtfertig ihr Immunsystem zugrunde richten.