Hallo Ihr Lieben, guten Abend,

ich hoffe, ich habe jetzt mit dem Thema nicht gleich allen Unmut auf mich gezogen…

Seit vielen Jahren begleitet mich neben der MS das Übergewicht. Ich habe viel dagegen getan, ich habe mich dabei wirklich nicht geschont. Ich habe immer versucht, es über Änderungen im Essverhalten und mit Sport zu regulieren. Leider muss ich immer wieder ansetzen, weil es mir immer nur mittelfristig, aber nie langfristig gelingt, das Gewicht zu halten. Und mit dem Sport funktioniert es mittlerweile einfach krankheitsbedingt nicht mehr ausreichend.

Bevor sich alle Hater jetzt auf mich stürzen:
Ich bin nicht unmotiviert und faul, sondern mittlerweile einfach abgekämpft und auch ein Stück weit verzweifelt.
MS seit 1995, mittlerweile progredient, laufen fällt mir schwer
Gewicht all time high: 140 kg im Jahr 2005
Gewicht all time low : 70 kg im Jahr 2012.

Dazwischen habe ich es mir nicht einfach gemacht. Ich bin nicht am Magen operiert oder ähnliches. Sondern ich habe es eisern konventionell durchgezogen, eben mit Sport und Ernährung.

Aktuell bin ich mit knapp 90 kg wieder in einer ärztlich begleiteten Fastenphase. Ich weiss, es wird mir wieder gelingen, mein Gewicht auf unter 80 kg zu bringen. Das reicht mir. Ein niedrigeres Gewicht kann ich mit “annähernd menschenwürdigem Essen” eh nicht stabil halten.

Aktuell überlege ich, was nach meinem Fasten werden soll. Ob möglicherweise eine Mikrodosis der Abnehmspritze mir helfen könnte, mein Gewicht zu halten.

Bitte nicht falsch verstehen: von dem Gedanken an “Optik” habe ich mich längst verabschiedet. Es geht vielmehr darum, Gewicht zu halten, so dass meine immer schwächer werdenden Beine weiter eine Chance haben, mich irgendwie wenigstens auf kurzen Strecken zu tragen…

Also: gibt es hier jemand mit eigenen Erfahrungen in diesem Bereich?

Ich freue mich über hilfreiche Beiträge, vielen Dank schon mal vorab.

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Hallo VonSK,

ich kann direkt zum Thema nichts beitragen, kann Deinem Ansatz zum Erhalt der Restgehfähigkeit aber absolut folgen und hoffe, dass Du hilfreiche Antworten kriegst.
Daumen für Dich gedrückt und schönen Abend.
MiaH

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Ich hab mich auch mit wegovy beschäftigt. Aber 1. Ist mir das viel zu teuer und 2. Bewirkt das eine ständige Übelkeit, sodass man weniger isst.
Man muss es bis ultimo spritzen. Sonst nimmt man wieder zu. Dazu bin ich nicht bereit.

LG Ich suche Alternativen
Es geht nur FDH und mehr bewegen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du kein Problem damit Gewicht zu verlieren. Dein Problem ist das Halten deines Gewichts. Bevor du zu Medikamenten greifst - solltest du nicht lieber professionelle Unterstützung in Form eines Ernährungsberaters/Coach holen? Ich kenne mich da nicht so aus, aber dein Verhalten ist ähnlich wie eines Rauchers. Endlich geschafft aufzuhören und dann fällt man gleich wieder in die gleichen Muster zurück und ist wieder voll drin in der Sucht.

Dieten und Fasten sind doch langfristig Unsinn, das sollte mittlerweile bekannt sein. Ich weiss ja nicht, ob du ein Mann oder eine Frau bist aber wenn du als Frau zwischen 1500 und 200 Kalorien/Tag einnimmst, ist das doch nicht ,menschenunwürdig"? Abgesehen mal davon, glaube ich nicht sich so ein Medikament positiv auf eine MS auswirkt. Mit wäre das zu heikel. → Nur meine Meinung, auch wenn du nicht direkt danach gefragt hast.

Danke für deinen Beitrag.

Adipositas ist eine Krankheit. Ich bin beeindruckt, was du bisher geleistet hast. Du bist ein gutes Beispiel dafür, dass Adipositas nichts mit Willensschwäche zu tun hat.
Schau dir doch die Doku von Hirschhausen mal dazu an. Ich fand sie super informativ. Besonders die Metapher mit dem Gummiband.

Ich kann dir raten: Suche nach einem Endokrinologen (oder -in). Lass es dir erklären mit allen Vor- und Nachteilen für dich. Ich kenne inzwischen einige MS-ler, die damit gut unterwegs sind.

Spritze auf keinen Fall.

Du hast diesbezüglich so viel geschafft und das wirst Du auch schaffen.
Ich kenne Leute im Bekanntenkreis, auch meine Schwester, die mit Intervallfasten(16/8) gut zurecht kommen. Alles Konsequent und schon mit dem Ziel " Du bist, was Du isst".
Viele entwickeln dann auch mehr Energie.

Für eine OP bist Du eh zu schmal und lustig ist das nicht.

Bin selber nicht betroffen.
Erfahrungen habe ich nur mit Patienten nach solchen OP´s.

Alles Gute für Dich.

Wo hat er/sie denn geschrieben, dass er Adipositas hat?

Hallo!
Auch ich habe keine Erfahrung mit der Spritze, habe vor kurzem eine Sendung zu dem Thema gesehen und trotz wenig Ahnung natürlich eine Meinung :wink:

Wenn du das für dich richtig findest und es dir leisten kannst, versuche es doch einfach.
Ich kenne das Problem mit dem nicht abnehmen können gut.
Ich war immer normalgewichtig, dann Copaxone und zack in drei Monaten 12 Kilo rauf.
Dann bin ich, sehr gestresst über den neuen Körper zu Weight Watchers.
Zwei Monate strickt eingehalten und tataaaa nur ein Kilo ZUgenommen.
Intervallfasten entspricht schon ewig meinen Gewohnheiten, andere Zeiten versucht, nix. Es gab nur eine Richtung. Rauf. Langsam zwar, aber rauf.

Inzwischen esse ich dauerhaft Kinderteller und dadurch stagniert das Gewicht, runter geht nix.
Beim Wechsel weg von Copaxone dachte ich, vielleicht klappt es ja jetzt.
Naja… seit Ende November vielleicht ein Kilo weg.

Und so nehme ich es nun, wie es ist. Ich bin nicht adipös und „nur“ flotter EM Rentner, also nicht übermäßig finanzstark.
Ich finde, probiere es einfach aus! Ich wünsche dir viel Erfolg :four_leaf_clover:

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Erfahrung habe ich keine mit der Abnehmspritze.
Was für mich gegen das Ausprobieren spricht, ist meine Aversion dagegen, mich regelmäßig zu spritzen, wenn es nicht unbedingt medizinisch notwendig ist. Abzunehmen und Gewicht zu halten kriege ich auch ohne Spritze hin.
Vor allem spricht für mich dagegen, dass nach dem Absetzen der Spritze das gleiche Problem entsteht, wie nach Diäten, dass es schwierig ist, nicht wieder zuzunehmen.

Ozempic und Co.: Lassen sich die neuen Abnehmspritzen jemals wieder absetzen? https://search.app/quUjvh4dpkXA4rMPA

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Eine Langzeit Beobachtungstudie mit GLP-1 Abnehmspritzen wie Tirzepatid, Semaglutid etc. hat keinen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf ergeben.

“…GLP-1 medications are safe and effective in PwMS and can help augment vitamin D levels.”

Glucagon-like peptide-1 agonist safety and efficacy in a multiple sclerosis cohort - Multiple Sclerosis and Related Disorders

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Adipositas ist Voraussetzung fût Wegovy. Ich nehme an, das ist in Deutschland nicht anders.

Der Autor befûrchtet gehässige, besserwisserische Kommentare. Ich wollte ihm etwas ermutigendes schreiben und ihn damit stärken.

Ich finde, es gibt zu viele Menschen die immer noch zu wissen glauben, dass Ernährung reine Selbstbestimmung sei. Dabei hat das Körpergewicht sehr wenig mit Verhalten zu tun. Die sozioökonomischen Dimensionen werden bei dieser Thematik so gut wie nie diskutiert. Das stört mich ausserordentlich und darum reagiere ich da sehr empfindlich.

Ich glaube, inzwischen bin ich da aber off-topic :wink:

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Das verstehe ich aber dennoch würde ich nicht so etwas schreiben: ,Dabei hat das Körpergewicht sehr wenig mit Verhalten zu tun."

Das stimmt zum grössten Teil nicht und verleitet dazu die Verantwortung komplett abzugeben. Die Body Positivity Bewegung hat diesbezüglich leider grossen Schaden angerichtet. Ich habe keine Gewichtsprobleme, weil ich auf meine Ernährung achte. Würde ich anfangen, meine Kalorienzufuhr zu verdoppeln, würde ich ganz sicher zunehmen. Das ist ganz klar verhaltensbedingt und logisch.

Der/die TE hat es ja auch geschafft auf ein Normalgewicht zu kommen, daher ist die Gewichtszunahme wohl im Verhalten zu suchen. Hier würde ich auch ansetzen und mit professioneller Hilfe eine dauerhafte Verhaltensveränderung hervorzurufen.

Ein Medikament einzunehmen, was seit Kurzem bei Adipositas eingesetzt wird, halte ich für gefährlich und nur dann angebracht wenn nichts anderes mehr hilft. Ich bin mir sicher, dass der/die TE erfolgreich sein wird, nur hat es nicht endgültig ,klick" gemacht.

Ich habe auch mehrere Anläufe gebraucht um endlich regelmässig Sport zu machen. Ich habe immer angefangen, dann aufgehört, wieder angefangen…und immer tolle Ausreden gefunden warum ich gerade keinen Sport machen kann.

Eine Änderung im Denken und Verhalten dauert und erfordert viel Geduld und auch jemanden, der einem in den Hintern tritt wenn man wieder in alte Muster zurückfallt. Gewichtszunahme und Abnahme fällt in den meisten Fällen unter Selbstbestimmung, wäre ja auch schlimm wenn es nicht so wäre. Wir leben schliesslich in unserem Körper und das Gewicht -im Gegensatz zu MS- ist durchaus etwas was man steuern und beeinflussen kann. -Nur meine Ansicht-

Das stimmt so simpel einfach nicht.

Es gibt nicht immer einen kausalen Zusammenhang zwischen Verhalten/essen und Körpergewicht.

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,Es gibt nicht immer einen kausalen Zusammenhang zwischen Verhalten/essen und Körpergewicht."

Bei den meisten Menschen aber schon und bei dem TE offensichtlich auch, sonst hätte er/sie ja nicht durch eine Fastenkur/Diät so viel abgenommen. Und der TE scheint über sehr viel Disziplin zu verfügen, dass er das durchhält. Ich könnte das nicht.

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Ich denke schon, dass es mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen und zunehmendem Alter immer schwieriger wird, auch mit gesundem Essverhalten sein Gewicht zu halten, wenn man von Natur aus dazu neigt, leicht zuzunehmen. Mit einem ´man muss nur wolleń-Vorwurf ist hier niemandem gedient, denke ich. Ich würde vielleicht nochmal ´nen professionellen Ernährungsberater aufsuchen, die vollbringen teilweise echt Wunder - meine Tochter und einige Kollegen haben tw. extreme Erfolge erzielt, gerade in der Frage ´Gewicht halten ´.

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Fujur - ich denke, wir sind uns einig, dass wir hier unterschiedliche Standpunkte vertreten.

Ich bin der Überzeugung, dass unser Gehirn so programmiert ist, uns vor einem Gewichtsverlust zu schützen. Hier kann ein Medikament ansetzen. Wunder kann es keine bringen aber unterstützen.
Grad wir MS-ler kennen doch genau das: Niemand kann sagen, was uns die Therapie im Einzelfall bringt. Wir können zum Erfolg beitragen mit unserem Verhalten. Und beides zusammen lässt uns im Idealfall das Damocles-Schwert vergessen.

Stimmt absolut. Ich habe einen personal Trainer engagiert, die mich auch regelmässig anruft, meine Fortschritte überprüft und einen personalisierten Trainingsplan für mich entworfen hat. Ueber Weihnachten und Neujahr bin ich ein wenig faul geworden und habe direkt einen Anruf erhalten. Ohne sie wäre ich jetzt nicht da wo ich bin.

Mittlerweile macht mir Sport sogar richtig Spass - aber es hat seeehr lange gebraucht bis der Knoten geplatzt ist und das Faultier in mir will immer noch die Oberhand gewinnen. Ich habe jetzt verstanden, dass mir Feedback und Struktur enorm wichtig ist. Und das man auch kleine Erfolge feiern sollte, ich bin noch sehr weit davon entfernt wo ich eigentlich hin will. Aber das ist ok. Ich bin nicht sehr willensstark und brauche die Unterstützung von Profis.

Anmerkung: 80 oder 90 Kilo sind alles andere als adipös, sondern fast Normalgewicht. Ich denke, es gibt nachhaltigere und gesündere Wege um das Gewicht zu halten.

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Lässt sich ohne die Größe zu kennen wohl schwer beurteilen. Ebenso weißt du nicht wie viel kcal die Person täglich zu sich nimmt und wie schnell manche auch schon bei morderater Kalorienzufuhr zunehmen, wenn die Bewegungsfähigkeit sehr stark eingeschränkt ist. Alles ziemlich vielschichtig und nicht so leicht zu beurteilen.

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Das kommt wohl auch auf die Größe an.

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Dazu gibt es den BMI um es zu errechnen :wink: