Hallo zusammen,

schön, dass es ein Forum wie dieses hier gibt. Ich will mich euch kurz vorstellen. Ich bin m, 41, komme aus dem Raum Fürstenfeldbruck bei München. Ich bin Journalist und Buchautor und nach vielen Jahren bei der Bundeswehr nun in der Rüstung (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) gelandet. Ich habe meine Diagnose im Mai 2024 erhalten. Mein Hausarzt hatte mich ins Krankenhaus überwiesen, nachdem ich bei ihr durch sämtliche Neuro-Test gefallen war. :laughing: Nach ein paar grausigen Untersuchungen, die wohl jeder hier über sich ergehen lassen musste, wurden bei mir sehr viele Läsionen im Hirnstamm und auch im Kleinhirn festgestellt. Als ich das MRT-Bild sah, löste dies geradezu ein Trauma in mir aus - schrecklich. Symptome sind bei mir Schwankschwindel und leichte Parästhesien in der linken Hand (die zunächst fälschlicherweise als “Karpaltunnelsyndrom” diagnostiziert wurden).

Die Diagnose war für mich eine Mischung aus Schock und Euphorie (“MS mach ich platt”). Erst Wochen später checkte ich überhaupt, wie es um mich bestellt ist. Ich treibe seit 20 Jahren extrem viel Sport (5-7x pro Woche), war immer leistungsfähig und außer ein paar Bundeswehr- und Burschenschaft-bedingten Vollräuschen immer fit und gesund. Dann ausgerechnet derart krank zu werden, ist für mich immer noch schlimm. Ich sage, wie es ist - da gibt es schließlich nichts schön zu reden. :sleepy:

Ich wurde in der Neuro-Ambulanz des Rechts der Isar in München (sollen wohl “echte Koryphäen” sein) auf Kesimpta / Ofatumumab eingestellt. Seitdem ich mir die Spritzen verabreiche (ca. seit 2 Monaten) geht es mir täglich schlechter. Inzw. is es so schlimm, dass ich kaum noch sprechen kann und mir tatsächlich einen Rollstuhl oder zumindest eine Gehhilfe wünsche. In der Arbeit maximal schlecht, da ich an Meetings nicht gut teilnehmen kann und es bereits diverse peinliche Momente gegeben hat. Seit heute fällt mir das Tippen auch echt schwer. Na toll! :face_with_raised_eyebrow: In der Neuro wurde mir aber gesagt, dass das schon vorkommen kann, insb bei Menschen, die ein sehr starkes Immunsystem haben - und wohl auch wieder besser wird. Naja. Hoffen wir es mal. Sport kann ich komischerweise aber treiben - soll ich auch. 1-2h pro Tag auf dem Rennrad, das geht recht gut. Aber wenn die Symptome so bleiben oder stärker werden, ist das für mich kein lebenswertes Leben mehr, so viel muss ich schon sagen. Meine Aussprache besteht inwz. nur noch aus Lallen und irgendwelchen verschluckten Wörtern. Als extrovertierter, kommunikativer Mensch ein maximaler Alptraum, da ich mich schon gar nicht mehr traue, irgendwas zu sagen. :roll_eyes: Mein Arbeitsumfeld ist da nicht gerade das richtige, was das Thema Feinfühligkeit oder Verständnis betrifft.

Ansonsten bin ich maximal verwirrt, was die Ernährung betrifft: Trink Rotwein, trink keinen Alkohol, lass Gluten weg, iss ruhig Gluten, Kaffee ist gut, Kaffee ist schlecht, iss was dir gut tut blablabla - in einem Vortrag über MS und Ernährung in München kam mir der Redner sogar mit einer dämlichen Ernährungspyramide und als ich fragte, ob diese nicht ohnehin für jeden gelte, war seine Antwort “Ja schon”. Was für eine Farce.

Weil es mir dennoch fern liegt, den Kopf in den Sand zu stecken und im Selbstmitleid zu versinken, habe ich eine Radsport-Gruppe für die Region Fürstenfeldbruck, Maisach, Olching etc. auf Strava gegründet. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn sich ggf. aus diesem Forum jemand finden würde, der ebenfalls Lust auf (Ausdauer-) Sport hat. Solange ich das Radfahren und den Sport nicht an den Nagel hängen muss, geht es mir trotz aller Symptome gut. ! :relieved: Hier der Link zur Gruppe: Bavaria, Germany | MS-Schubraketen

Ansonsten freue ich mich auf den Austausch und eure Ratschläge. :blush: #strongtogether

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Erstmal herzlich willkommen! :smile:

Schade, dass ich in Niedersachsen wohne. Bin auch Radsportlerin und die Idee mit der STRAVA-Gruppe finde ich super. :blush:

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Danke dir! Ich habe leider bemerkt, dass die meisten MSler hier sehr zurückhaltend sind - es nicht wollen oder sich lieber 24/7 nut mit ihrer Krankheit beschäftigen. Die Gruppe gibt es aber noch und ich würde mich sehr freuen, eine weitere Person ausser mir mit dabei zu haben. Vielleicht animiert das ja dann doch noch andere MS-Sportler :slight_smile:

Wie gesagt, ich wohne leider sehr weit entfernt. Trotzdem coole Idee.:blush:

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Ich habe das jetzt nicht mehr lokal begrenzt. Fühl dich eingeladen

Wie kriegst Du das hin mit Schwindel auf dem Rad?

Gibt es da Tricks?

LG Sunny☀️

So ein Schmarrn.

Bei “Rennrad” war ich raus. Rennrad war noch nie was für mich

Es gibt für mich andere schöne Möglichkeiten mich zu bewegen, draussen zu sein, die Gedanken fliegen zu lassen.

Z.b. zu Fuß vom Bahnhof Tutzing die Himmelsleiter hoch zur Ilkahöhe, unterwegs Weißdornbeerle sammeln (Ergotherapie) und dann über den Deininger Weiher zurück zur Bahn.

Am nächsten Tag Marmelade kochen, am dritten Tag die Marmelade genießen. :wink:

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Herzlich willkommen!

Was ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe: Die MS macht was sie will. Es spielt praktisch keine Rolle ob du dich super gesund ernährst oder nicht. Wichtig ist es auf deinen Körper zu hören. Ich habe jahrelang super, super ungesund gelebt (geraucht und getrunken, kein Sport) und es ging mir prima. Nach 10 Jahren dann ein Schub, weil ich sehr starken emotionalen Stress hatte.

Mittlerweile versuche ich alles locker zu sehen, ernähre mich gesund aber nicht zu gesund. Trinke nach wie vor und ab und zu rauche ich auch. Ich bin derzeit stabil und es geht mir wieder richtig gut (40 J.). Wichtig ist Ruhe, ob so viel Sport gut für den Körper ist, weiss ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass das auch viel Stress auslösen kann. Man muss die Krankheit annehmen und einfach weiter machen.

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Ich weiß nicht, was diese despektierliche Stänkerei soll, aber du scheinst damit deinem Pseudonym ja alle Ehre zu machen. Ich denke nicht, dass ich mich dafür rechtfertigen muss, wenn ich hier ganz offen darüber schreibe, was ich gerne in meiner Freizeit tue. Ich bin auch froh, dass ich das noch kann und mir ist das auch sehr wohl bewusst. Aber defätistisch alles, was man selbst nicht so empfinden würde, verbal abzustrafen, ist nicht sonderlich zielführend, oder? Schon gar nicht in einem solchen Forum. Schade eigentlich.

Danke dir! Dashilft mir ungemein :relaxed:

Das ist despektierlich, mein Lieber!
und darauf bezieht sich:

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Solche Pauschalisierungen sind

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@MSSchubrakete
Es gibt hier eine gute Ignorefunktion. Den Mist von Shitman muss man sich nicht reinziehen.

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Hallo MS Schubrakete,

mir habe die Diagnose im August 2024 erhalten und habe mit der Therapie noch nicht angefangen. Bis jetzt habe ich 2 x eine Stoßtherapie mit Kortison erhalten.
Meine Läsionen sitzen auch im Kleinhirn und Hirnstamm.
Momentan ist meine linke Gesichtshälfte taub und seit der Kortisontherapie spüre ich ein komisches Gefühl im linken Bein.
Haben Sie dir nur Kesimpta empfohlen? Mir wurde Tysabri und Kesimpta empfohlen und ich bin hin und her gerissen, welches Medikament ich nehmen soll.

Was die Ernährung betrifft, bin ich auch absolut verwirrt und da verstehe ich dich absolut. Mir geht es ähnlich! Mein Neuro meinte: Mediterrane Ernährung und keine tierischen Produkte.

Alles Gute und viele Grüße

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Hi Sidamone,
bei mir ist es ja das gleiche gewesen: Massive Läsionen in Kleinhirn und Hirnstamm, allerdings hatte ich nur Schwankschwindel und Fatigue als Symptome. Habe dann 5 Tage Stoßtherapie bekommen und dann ca, 7 Wochen später mit Kesimpta angefangen, da das für mich am einfachsten ist, mir monatlich eine Injektion in den Bauch zu geben (tut nicht weh!). Ich werde aber im Januar nochmal in eine Spezialklinik gehen um mich da sationär erneut untersuchen zu lassen.

Kesimpta wirkt inzw. ganz okay, hatte die ersten 2 Monate aber schon recht starke Probleme, da es zunächst mit den Symptomen schlechter wurde (siehe Thread zu Kesimpta). War da schon sehr verzweifelt. Aber im KH und der Neuro-Ambulanz sowohl im MRT mit Kontrastmittel wurden keine neuen Läsionen entdeckt. Auch die Tests waren negativ. Die Ärzte sagten mir (drei Ärzte unabhängig voneinander) dass Kesimpte eine Hochlaufphase von 2-4 Monaten hat und es normal sei, wenn man am Anfang solche Symptome hätte. Seit gestern habe ich keine Fatigue mehr - was total krass ist! Fühle mich wie neu geboren. Schwindel und Fußheber-Probleme habe ich zwar immer noch, mache aber auch jeden Tag min. 30min Mobilitäts- und Freeletcis-Übungen, die mir massiv helfen (kann ich nur empfehlen, auch wenn es hart ist, sich auzuraffen - und das sage ich jetzt als Sportler und ehemaliger Triathlet). Mein Rat: Tu was dir gut tut - bewege dich so viel und oft es geht! Koordinationsübungen (täglich) sind dein Freund!

Was die Ernährung betrifft: Ich lasse so gut es geht Zucker und Schweinefleisch weg, esse und genieße aber sonst worauf ich Lust habe. Das ist auch wichtig so! Gestern hat hier @FujurFujur was echt gutes geschrieben. Ich halte es wie er inzwischen. Lass dich nicht zu sehr stressen und verwirren. Wichtig ist ein positives Mindset und Lebenseinstellung. Die hatte ich vor MS nicht. Jetzt habe ich sie - war fast schon sowas wie eine Verbesserung meines bisherigen Lebens (war ein totaler Pessimist und hab nur Schwarz gesehen).

Ich wünsche dir nur das Beste! Du packst das!

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Ja, bei mir ist das auch so. Seit ich meine Diagnose habe, geht es mir tatsächlich besser. Ich bin egoistischer geworden (ich fahre mal allein in den Urlaub oder kaufe mir etwas was mich glücklich macht). Ich nehme auch Herausforderungen an, die vorher zu risikoreich für mich waren. Jetzt denke ich mir: ,Was habe ich schon zu verlieren?". Das Leben ist kurz, also immer weitermachen - und sei es auf Krücken :slight_smile:

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Hallo ich bin aus Niederbayern/passau, Diagnose MS SEIT 2017, bin 60 Jahre alt und habe PPMS, bekomme nächste Woche die Ocrevustherapie subkutan, hab etwas Angst . Weißt du etwas von dieser neuen Therapie?
LG Edith :blush:

Grüße Dich, Edith!
Die Therapie kenne ich nicht, aber Kesimpta Ofatumumab ist bei mir ja auch subkutan. Ist kinderleicht und tut gar nicht weh! Musst keine Angst haben!

Da verstehst du was falsch, Ocrevus wird in der MS Ambulanz,
per Butterfly in die Bauchdecke in kleinen Abständen von 10 Minuten,
von med. Fachpersonal, injiziert.
Zuvor musste du noch Kortison Tabletten und Paracetamol nehmen und nach der Behandlung noch eine Stunde dort bleiben.
Die Behandlung erfolgt alle halbe Jahr, wie die Infusion von Ocrevus,
so wurde es mir von meiner MS Neurologin schon gesagt. LG

Ocrevus gibt es nun auch als sub Injkektion.

Viel Erfolg

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