Hallo zusammen,
ich lese hier schon ab und an mit und möchte mich nun auch einmal zu Wort melden.
Meine MS-Diagnose ist noch ganz neu - erst vor einer Woche war ich deswegen im Krankenhaus. Meine Neurologin hatte mir geraten, mich in der Notaufnahme eines städtischen Klinikums vorzustellen zur stationären Aufnahme, Bestätigung meiner Diagnose und die ganzen Tests die damit verbunden sind, da ihre Praxis dafür zu klein ist. So stellte ich mich dann in der Notaufnahme vor, mit Einweisung und verbrachte da acht Stunden mit genüsslichem Warten, bis ich schließlich stationär aufgenommen wurde: Lumbalpunktion, zweistündiges MRT mit Kontrastmittel, Augentests und weitere Untersuchungen füllten die ganze Woche, so wurden dann 2-3 Tage zu einer Woche.
Ehrlich gesagt plagte mich von Anfang an ein schlechtes Gewissen. Ich dachte: “Eigentlich ist die Notaufnahme doch für akute Notfälle gedacht - ich habe keine lebensbedrohliche Blutung oder ähnliches.” Doch der dringende Rat meiner Neurologin überzeugte mich schließlich.
An der Anmeldung wurde ich von einer sichtlich genervten Schwester empfangen, die sich über mich am Telefon beschwerte und mir kaum glauben wollte, dass ich einen akuten Schub habe - besonders weil mein Rezept schon von Mittwoch stammte und ich erst am Freitag erschien. (Die häusliche Pflege meiner Mutter macht die Organisation manchmal schwierig.)
Dann saß ich eine Stunde lang auf einer Liege in der Notaufnahme, bis endlich eine Ärztin kam. Sie musterte mich von Kopf bis Fuß und fragte ungeduldig: “Was führt Sie denn hierher?” Ich erklärte meine Gleichgewichtsstörungen, Verschlechterung des Auges, Angst vor einem Sturz und den akuten MS-Schub. Mit einem ungläubigen Kopfschütteln verschwand sie wieder. Bei ihrer Rückkehr fragte sie: “Und was soll ich jetzt ihrer Meinung nach für Sie tun?” Ich bat um stationäre Aufnahme. Nach einigem Hin und Her willigte sie schließlich ein.
Nach der Entlassung - drei Kortison-Infusionen später - meinte meine Neurologin, ich müsse möglicherweise noch einmal zurück, falls sich mein Zustand nicht bessert. Davor graust es mir ehrlich schon. Meine Neurologin meinte auch die nächsten Male werden durch Notfallaufnahme gemacht, weshalb ich auch keinen Termin ausmachen soll.
Mir macht es auch nichts aus dort Stunden zu warten, im Gegenzug zu einem richtigen Notfall geht es mir ja gut. Und selbstverständlich, verstehe ich auch das akute Fälle dringende Aufmerksamkeit brauchen, als ich olle mit einem Schub. Ich möchte nur gerne von euren Erfahrungen hören, damit ich mich dann einfach mental auf das nächste Mal vorbereiten kann.
- Habe ich richtig gehandelt?
- Muss ich damit rechnen, in Zukunft immer auf solche Hindernisse zu stoßen?
- Wie waren eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen?
- Wie steht man richtig für sich ein? (Was mir ehrlich gesagt immer sehr schwer hfällt!)