Mir auch nicht! Obwohl ich auf eigenen Wunsch Kesimpta als hochwirksame Erstlinientherapie anwende. ^^
Ich möchte das nur für den Anfang so machen. 5 Jahre, maximal 10 Jahre. Dann auf hoffentlich bis dahin neue, mindestens genauso wirksame Medikamente mit weniger (kumulativen) Langzeitrisiken umsteigen. Hab keine Lust auf Krebs oder ein Immundefizitsyndrom (aber auch nicht auf SPMS, daher früh hochwirksam).
Vielleicht wechsle ich später auch auf ein schwächeres, immunmodulierendes Basismedikament (flipping the pyramid). Dann bin ich 50 bis 55. Das Immunsystem wird dann ja von Natur aus langsam inaktiver. Mit etwas Glück beruhigt sich die MS altersbedingt und dank frühem, effizientem Ausbremsen.
Zitat aus diesem Jahr:
Haben „watchful waiting“ und Eskalationsstrategien in der krankheitsmodifizierenden Therapie der MS komplett ausgedient? Heißt die Devise heute „flipping the pyramid,“ also früh und intensiv behandeln, um zu einem späteren Zeitpunkt zu deeskalieren? Es ist ein nach wie vor heiß diskutiertes Themenfeld - auch auf dem diesjährigen zweitägigen Neuro-Update-Seminar in Berlin.
Weshalb sollten nach einer Weile B-Zell-Depletion keine autoreaktiven B-Zellen mehr gebildet werden? Die Ursache für das Auftreten autoreaktiver B-Zellen ist die MS. B-Zell-Depletion bekämpft nur dieses Symptom, in keinster Weise die Ursache.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung was ich meine:
Jemand produziert zu viel Magensäure und hat deshalb immer wieder Magenschmerzen. Er geht nicht die Ursache für die erhöhte Säureproduktion an, sondern nimmt zwei Jahre lang täglich einen Protonenpumpenhemmer zur Reduktion der Magensäure ein (z. B. Omeprazol, Pantoprazol). Die Person ist zwei Jahre beschwerdefrei. Dann setzt sie das Medikament ab und hofft, das das so bleibt. Da die Ursache nie abgestellt wurde, werden ohne Protonenpumpenhemmer die alten Beschwerden aber wieder einsetzen. Gleiches nach dem Absetzen von Aspirin, wenn bei chronischen Kopfschmerzen immer nur die Symptome mit Aspirin behandelt wurden, statt die Ursache.
Für mein Verständnis muss ein fehlgeleitetes MS-Immunsystem reprogrammiert werden, damit es wieder normale B-Zellen bildet.
B-Zellen sterben auch ohne Depletion nach und nach ab. Wenn zwei Jahre B-Zell-Depletion bewirken würden, dass anschließend nur noch normale B-Zellen nachkommen, müsste das eigentlich bei jedem MS-Patienten ganz automatisch passieren, sobald einmal alle über 2 Jahre produzierten autoreaktiven B-Zellen von Natur aus abgestorben sind. Dann wäre MS grundsätzlich nur eine vorübergehende Krankheit, weil das Immunsystem vorübergehend autoreaktive B-Zellen produziert.
B-Zell-Depletion wird bei MS nun über 20 Jahre praktiziert (angefangen mit Rituximab Off-Label, Vorgänger von Ocrevus). Es wäre doch längst bekannt, wenn wenige Jahre B-Zell-Depletion ausreichen und die MS kommt dauerhaft zum Erliegen. Das wäre ein Game Changer und jeder Patient würde nur noch Kesimpta / Ocrevus oder Briumvi bekommen.