Die Zukunft liegt vllt gar nicht bei der B-Zell Depletion, sondern beim Ausschalten bestimmter T-Zellen.

Aber im Moment ist B-Zell Depletion schon das effektivste.

Mal gut erklärt die unterschiedlichen B-Zellen
B-Zellen CD19 bleiben erhalten.
B-Zellen CD20 werden depletiert.
Und die CAR T-Zell Therapie, aber sehr neu mit sehr wenigen Studien. Blut wird entnommen, Zellen werden gespikt, und wieder in den Körper transveriert. Sinn und Zweck ist die Blut Hirnschranke zu überwinden und dort B-Zellen zu eliminieren, grösstes Problem ist, beim Platzen der B-Zellen werden infektiöse Stoffe freigesetzt und keiner kann abschätzen was das im Gehirn bewirkt.
Echt gut gemacht :+1:

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Car T-Cell Therapien werden durchaus schon für MS durchgeführt in den klinischen Studien, so ist mein Stand.
Trotzdem geht es vorwärts. Ich Versuche optimistisch zu bleiben.

Ja klar immer optimistisch bleiben. :wink:
Und was passiert wenn im Gehirn die Zellen bersten ?

Das kann man nicht wissen! Aber man weiß mittlerweile, dass genau wegen der Entzündung dort (in den Hirnhäuten etc) die Progredienz vonstatten geht.

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T-Zellen sind wichtig für die Immunabwehr. Eine solche möchte man ja weiterhin haben. Es gibt T-Zellen, die von Viren befallene Zellen erkennen und abtöten, ganz ohne dass noch B-Zellen benötigt werden, die vorher solche Zellen mit Antikörpern markieren. T-Zellen gehören zu den Leukozyten (Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten). Da hier meine Werte hoch sind, dürfte ich viele T-Zellen haben. (Zu) Wenige Leukozyten wäre nicht gut. Das Differentialblutbild demnächst wird es dann genauer sagen.

In’s Gehirn gelangende T-Zellen sind auch der Grund, weshalb im Vergleich zu Tysabri (da ist das nicht der Fall) kein oder kaum PML-Risiko bei B-Zell-Depletion besteht, da T-Zellen das JC-Virus im Gehirn in Schach halten.

Steckt B-Zell-Depletion wirklich noch in den Kinderschuhen? Wird ja schon mehr als 20 Jahre gemacht (Rituximab). Ocrevus läuft nun auch schon 6 Jahre und das bekommen nicht wenige. Nach einigen Jahren sind ja schon Trends erkennbar, wie sich etwas entwickelt. Gibt auch Fachleute, die der Meinung sind, man könne eine B-Zell-Depletion problemlos über mehrere Jahrzehnte oder sogar ein Leben lang machen. Ggf. mit einer IgG-Auffrischung von Zeit zu Zeit. Erst kürzlich hörte ich das z. B. von Professor Schwab, Leiter der Neurologie an der Uniklinik Jena in einem Interview, wo jährlich 500 MS-Patienten stationär und ambulant behandelt werden. Auch dort ist man offenbar sehr von der B-Zell-Depletion überzeugt, wie auch an meiner Uniklinik. Positiv denken! Ist wichtig bei jeder Therapie! :wink:

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Der Prof. sagt ja die B-Zell Depletierung senkt den IgG Spiegel und dadurch wird das Immunsystem geschwächt und es gibt keine Langzeiterfahrung in Bezug auf (Ofatumumab, Ocrelizumab), die gibt es ja noch nicht soooo lange. Weiter das Blutbild beobachten, ob und wann das Blutbild ausserhalb der Normgrenzen ankommt ist ungewiss.
Weiter beobachten, alles Gute…
VG Andy

Das ist nicht bei allen Patienten der Fall, was von Rituximab lange bekannt ist. Steht sogar auch im Artikel von Prof. Mäurer. Außerdem sinken die IgG in den ersten 4 Jahren i. d. R. überhaupt nicht (gilt für Ofatumumab, siehe klinische Studie) und es besteht ggf. die Möglichkeit, die IgG nach einigen Jahren aufzufrischen.

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Bei Ocrevus gibt es schon noch Patienten, die mindestens 10 Jahre darauf sind - noch aus der Zeit der klinischen Studien. Meine Neuro hat selbst so eine Patientin. Ist das lange oder kurz? Wenn ich mich in der nächsten Zeit dafür entscheide, dann würde ich das auch nicht ewig machen wollen. Irgendwann dann was anderes, neues oder schwächeres. Oder stärkeres wer weiß…

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Dass der IgG Spiegel die ersten vier Jahre nicht sinken, das war gar nicht im Gespräch, das weis der Prof. selbst nicht. Aber gut zu wissen dass keiner so richtig sicher ist. Wichtig ist, dass es Schübe zurückhält und es einen besser geht.

Ich beziehe mich nur auf das Video, das sehr neutral gehalten ist. Und die Türen stehen offen, keiner kann garantieren wohin die Reise genau führt.

Das hatte ich nicht aus dem Artikel von Professor Mäurer, das ist das Ergebnis aus der klinischen Studie + Nachbeobachtung. Gilt nur für Ofatumumab, nicht für Ocrevus. Ich denke, Mäurer weiß das schon. In seinem eigenen Artikel steht ja auch drin, dass unter Ocrevus die IgG jährlich um 3 % abfielen, während sie bei Ofatumumab jährlich um 1,1 % anstiegen.

In den Ocrelizumab Studien zeigte sich bei Patienten mit kontinuierlicher Ocrelizumab-Behandlung ein Abfall der IgG-Spiegel um durchschnittlich 0,33 g/l bzw. 3,0 % pro Jahr. Nach 7 Jahren Beobachtungszeit hatten 7,7% der Patienten einen IgG-Spiegel unterhalb der unteren Normgrenze (im Opera-Studienprogramm 5,65 g/l). In den Ofatumumab-Zulassungsstundien blieb der IgG-Spiegel unter überwiegend kontinuierlicher Behandlung mit Ofatumumab im Mittel stabil (+1,1%). Es ist jedoch anzumerken, dass aufgrund unterschiedlicher Ausschluss-, Abbruch- und Wiederbeginn-Kriterien die Immunglobulindaten beider Studienprogramme nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Trotz dieser „beruhigenderen“ Studiendaten von Ofatumumab sollte man daher angesichts des ähnlichen Wirkprinzips beider Substanzen auch bei einer Behandlung mit Ofatumumab die IgG-Spiegel im Auge behalten.

Quelle: Immunglobulinspiegel und B-Zell-Depletion (1) - MS-Docblog

Viele Behandler sorgen sich bei Anti-B-Zell-Therapien um die Abnahme von Serum-IgG und -IgM-Leveln. Unter Ofatumumab sinken die IgG-Werte bis Woche 216 kaum, die IgM-Level jedoch schon [Hauser SL et al. AAN 2022; Vortrag S14.004]. Während Patienten mit niedrigen IgG-Werten ein erhöhtes Infektionsrisiko hätten, habe für IgM jedoch keine entsprechend starke Korrelation nachgewiesen werden können, erklärte Dr. Matthew Craner, University of Oxford. Trotzdem sollten die Werte überwacht werden.

Quelle: Zeitfenster zu Krankheitsbeginn nicht ungenutzt verstreichen lassen | InFo Neurologie + Psychiatrie

Bei der EMA findet man Folgendes (Ofatumumab):

Im Verlauf der klinischen Phase-III-Studien zur RMS wurde eine Abnahme der mittleren Werte für Immunglobulin M (IgM) (Abnahme um 30,9 % nach 48 Wochen und 38,8 % nach 96 Wochen) beobachtet. Es wurde kein Zusammenhang mit einem Infektionsrisiko einschließlich schwerwiegender Infektionen gezeigt.

Bei 14,3 % der Patienten führte die Behandlung mit Ofatumumab zu einer Abnahme der IgM-Werte auf weniger als 0,34 g/l.

Ofatumumab war mit einer vorübergehenden Abnahme der mittleren Spiegel von Immunglobulin G (IgG) um 4,3 % nach 48 Wochen assoziiert, aber mit einem Anstieg um 2,2 % nach 96 Wochen.

Quelle: https://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2021/20210326150970/anx_150970_de.pdf

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Ok und Danke nochmal für die Detail Info’s!
Bin dann mal gespannt auf meine Immunwerte und MRT’s.
Was mich eher verunsichert ist der dreifach gestiegene Leberwert. Die Lymphos sind z.Zt. unbeeindruckt von Kessi.