Hi, wie kam der Prof. zu dieser Aussage? Hast du unter der B-Zell-Depletion weiterhin Schübe?

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Wieder mal interessant zu hören, dass wenn man sagen kann, eine B-Zell CD20 Therpie mit einem depletierenden MS Medikament zeigt keine Wirkung weil sich die B-Zellen nicht vergackern lassen und Antikörper des selben produziert, da wäre ja das Immunsystem schlauer als die Wissenschaft.
Was kann denn alternativ für eine Ursache der MS sein? Hat der Prof. da was angesprochen?
Danke und LG
Also die Ursache der MS Symptome?

Hi,

Ja. Hatte nach einem Jahr Kesimpta eine Sehnerventzündung, die auf Kortison nicht anschlug. Deswegen hatte ich eine Plasmapherese. Ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her.

Lg

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Naja, im Grunde sagte er, gäbe es nicht die MS. Er gehe davon aus, dass es unterschiedliche Krankheitstreiber gibt. Ähnliche Forschungen gibt es ja schon lange ( in Bochum glaube Prof. Gold hatte man auch unterschiedliche MS Typen geforscht).

Wenn bei allen Patienten die B-Zellen das Problem wären, dann würde man ja das Problem und die Lösung kennen.

Lg

P.s. Finde grade den entsprechenden Artikel nicht, wenn ich ihn noch finde verlinke ich ihn noch.

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Danke für die Info! Ich habe auch mal eine Plasmapherese aufgrund eines schweren Schubes gemacht.

Man versucht ja damit unerwünschte Antikörper aus dem Körper zu entfernen. Ich frage mich, ob dann auch die erwünschten Antikörper mitentfernt werden und wie das dann mit der Bildung neuer (erwünschter) Antikörper ist, wenn man bereits B-Zell depletiert ist.

Ich werde das bei meinem nächsten Besuch in der Ambulanz in 4 Wochen fragen. Hast du eine erhöhte Infektanfälligkeit bemerkt?

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Ne, eher weniger. Ich hatte 2016 Ebv und in den folgenden Jahren hatte ich einen viralen Infekt nach dem anderen. 2021 dann die erste Sehnerventzündung.

Seit 2 Jahren nehme ich Kesimpta und habe eher schwächere uns seltener Infekte. Vor allem hatte ich seit 2 Jahren kein Fieber mehr.

Lg

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Mein Blutbild habe gerade zum Prof der Uni gesendet da ich ein neues Rezept benötige und er es braucht zur Kontrolle.
Mal abwarten. Das Knochenmark wird wohl eine Aufsicht, einen Rezeptor haben der die B Zellen überwacht/zählt und neue produziert wenn welche verschinden, blöd ausgedrückt.
Werde bei nächster Gelegenheit den IgG Spiegel testen lassen.

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Es werden schon neue B-Zellen gebildet, aber diese werden ja depletiert sobald sie ein gewisses Stadium erreichen. Somit gibt es keine reifen B-Zellen mehr im Blut. Daher interessiert mich der Zusammenhang bzgl der Antikörper-Bildung nach Plasmapherese.

Genau meine Geschichte! 10 Jahre nach EBV dann der erste CIS ( verkannt), dann drei Jahre später der zweite Schub.

Das bringt in einer der Tat zum Nachdenken. Es gibt schon viel Forschung bezüglich spezieller T-Lymphozyte z.B.

B- und T-Zellen stimulieren sich gegenseitig. Damit die T-Zellen (nachdem sie durch die B-Zellen aktiviert wurden) nicht mehr länger Angriffe auf das Myelin starten können, werden die B-Zellen entfernt. So hatte man mir jedenfalls den Wirkmechanismus der B-Zell-Depletion erklärt.

Schlussendlich zielt die B-Zell-Depletion also auf die „Entschärfung“ der T-Zellen ab.

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Na ja, die B-Zellen sind sicherlich an dem ganzen Prozess beteiligt. Aber so einfach scheint das ja nicht zu sein, sonst gäbe es keine Schübe unter B-Zell Depletion. Und diese gibt es durchaus. Insofern ist der gesamte Pathomechanismus wahrscheinlich deutlich komplizierter - bzw. nicht bis zum Ende erforscht.

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Man weiß definitiv noch nicht alles. Daher steht im Beipackzettel von Ocrevus auch „Man nimmt an, dass…“

Es ist aber auch so, dass meine Blutkontrollen vor den nächsten Infusionen teils schon wieder geringe B-Zell-Konzentrationen anzeigen. Daher sind diese auch unter B-Zell-Depletion nicht gänzlich entfernt…

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Also nochmal:
Wenn ich es nur teilweise richtig verstehe, funktioniert eine B-Zell Therapie nur wenn die B-Zellen und ihre T-Zellen verrückt sind und eigenes Körpergewebe anknabbern.
Der Serumspiegel IgG soll bei Kesimpta angeblich bis zu Woche 216 kaum sinken.
Sei wie es ist, die Studie von Kesimpta vor Einführung wäre interessant bei wieviel Probanden sich die Blutwerte nicht veränderten.

In den klinischen Studien zu Ocrelizumab (Ocrevus) und Ofatumumab (Kesimpta) sanken die IgG bei manchen Patienten, jedoch nicht bei allen. Unter Ocrelizumab waren es im Durchschnitt -3 % pro Jahr, unter Ofatumumab im Durchschnitt +1,1 % [das “+” ist kein Tippfehler]. Die Studien sind nicht direkt miteinander vergleichbar, dennoch könnte Kesimpta hier ggü. Ocrevus im Vorteil sein.

Interessanterweise hatten in beiden Studien Patienten im IgG-Normbereich im Schnitt mehr Infektionen als solche, die leicht darunter lagen (ich liege leicht darunter). Man sollte den IgG-Wert daher auch nicht überbewerten (sagt auch Professor Mäurer). Wer jahrelang keine Infektionen mehr hatte (wie ich, bis auf 1x Corona), kann kaum noch besonders hohe IgG-Werte (Antikörperspiegel) haben, ist ja irgendwo logisch. Außerdem hängt die eigene Immunität auch noch von anderen Faktoren als dem IgG-Spiegel ab und die Infekthäufigkeit auch von der persönlichen Lebenssituation bzw. davon, wie viele Kontakte man regelmäßig pflegt, beruflich wie privat und welcher Art diese Kontakte sind (wer z. B. viel Umgang mit Kindern hat, bekommt leichter mal eine Infektion als solche Leute, wo das kaum der Fall ist).

Ich werde mein Blut alle drei Monate kontrollieren lassen. Vielleicht gehöre ich ja zu denen, wo der IgG-Wert nicht sinkt. In den ersten 4 Jahren unter Ofatumumab ist kein Abfall der IgG sogar die Regel (Ergebnis klinische Studie + Nachbeobachtung).

Absolut richtig.

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Danke Dir, für die Auswertungen und den Link für das Video.
Was mir in dem Video fehlt sind die sekundären Werte wie Leber und was das dann aussagt. Der Prof. sagt auch so unendlich viele Erfahrungen in Sachen B-Zelldepledierung gibt es noch nicht. Der IgG Globulinwert hat eine weite Spreizung in Sachen Grenzwerte ± aktuell sind die noch nicht abschätzbar wann eine Therapie gewechselt werden sollte.
Die Anzahl der Infekte sollte man im Auge behalten und sollten nicht überhand nehmen. So ca. 5 Infekte bei der B-Zelltherapie im Jahr wären im Limitbereich habe ich mal gelesen, und das sollte man sich schriftlich notieren.
Mein letzter Infekt war im Januar und war nicht ohne und hat ca. 10 Tage gedauert.

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Das Video ist nur einer Ergänzung zu den beiden Artikeln von Professor Mäurer. Ich würde mir da keinen Kopf machen (tu ich jedenfalls nicht). 5 bis 10 Jahre werd ich die B-Zell-Depletion schon als hochwirksame Erstlinientherapie machen können. Das Nutzen-Risikoverhältnis erscheint mir besonders hoch, was auch Mäurer schreibt. Ob ich es länger als 10 Jahre mache oder was ggf. später folgt und was sich bis dahin am Medikamentenmarkt tut, lasse ich auf mich zukommen.

Ich nehme Kesimpta jetzt erst einen Monat (insgesamt 4 Spritzen bisher), da kann man noch nicht viel sagen. Trotzdem: Bisher hatte ich noch keinen Infekt, trotz Grippe-Hochsaison. Bin, außer in Arztpraxen, ohne Maske unterwegs. Ist ein Test. Möchte wissen, ob ich so eine überhaupt brauche. Meine Leukozyten sind nach anfänglichem Abfall um 24,7 % (Spritze 1) nach der zweiten Spritze sogar wieder etwas gestiegen (von 8,66 auf 9,31/nl). Die erfahrene Oberschwester in der Ambulanz meinte, meine Leukos seien spitze. Muss man natürlich weiter beobachten. Vor Kesimpta waren sie erhöht (11,5/nl), nun sind sie im weit oberen Normbereich. Demnächst steht ein Differentialblutbild an. Keine B-Zellen mehr aber viele T-Zellen wäre natürlich top. Darauf könnte es mit etwas Glück hinauslaufen.

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Novartis schluckt wohl Biotechfirma Morphosys, die haben wohl ein paar lecker Schnittchen in der Kühlung :thinking:

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Ich denke im nächsten Jahrzehnt wird es noch andere Medis geben, es gibt so einiges in Pipelines gerade. Irgendwas davon wird bestimmt auch auf dem Markt erscheinen.

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Weis nicht ob man das so sagen kann.
Die B-Zell Depletion steckt ja noch in den Kinderschuhen. Lt. dem Interview sind die IgG Werte wichtig jedoch liegt die Priorisierung der weiteren Therapie an den Infekten.
Mal weiter abwarten.
VG