Klar, aber ich hab lieber solche Einschränkungen als nicht mehr hören zu können und mich nicht mehr selber auf den Beinen halten zu können, weil ich ständig hinfalle und genauso war der größte Teil meines Jahres 2020. Durch zufällige Weise ist dies genau seit ich Medikamente nehme nicht mehr der Fall. Bewusster Leben schön und gut, hilft denke ich nebenbei. Aber viele Menschen in meinem engen Umfeld sind Ärzte, ich habe sogar mit der Doktormutter meiner Neurologin gesprochen, hit hard early wird nicht ohne Grund heutzutage angewandt.
Ich würde das Thema auch viel lieber ignorieren, als ständig beim Arzt zu sitzen und mich damit zu befassen. Leider geht das nicht so leicht. Klar würde es mir bestimmt noch 5 Jahre gut gehen ohne Medikamente, mein Gehirn würde trotzdem weiter von innen zerfallen.
Bei MS gibt es nie eine gute Antwort ohne Risiken, man kann immer nur abwägen was ‘beschissener’ wäre. Und bei mir definitiv die Progession der MS. Ich bin mir Nebenwirkungen wie der PML bewusst. Ich hab aber auch schon Leute gesehen die nicht mehr alleine irgendwas im Alltag bewältigen können.
Simple Warscheinlichkeitsrechnung, es ist warscheinlicher, dass ich mit einer hochaktiven MS schwerst behindert werde mit 40, als dass die möglichen Langzeitfolgen der Medikamente dies toppen könnten. Darauf zu wetten, dass die MS ja sich schon wieder einkriegt, würde ich nicht.