Hallo,

ich wollte mich aus den Foren zurück halten :slight_smile: aber jetzt habe ich doch noch eine Frage. Meine Krankmeldung läuft diese Woche aus. Ich könnte diese höchstwahrscheinlich verlängern und damit die 6 Woche krank geschrieben sein. Oder aber ich könnte wieder arbeiten - vorerst im Home Office. Ich bin gerade am Überlegen mit meinem Vorgesetzten zu reden. Mein Partner meinte das wäre gut und ich solle ihn um 100% Home Office Möglichkeit bitten - bei uns in der Firma ist das möglich, wenn die Umstände es erforderlich machen. Damit hätte ich meinem Chef ja über meine Diagnose sprechen müssen. Wenn ich nicht im Büro bin, hätte ich natürlich weniger Stress → Auto Fahren, Menschen im Büro. Aber auch weniger soziale Interaktionen. Was mir, da ich die Erfahrungen aus meiner Corona Zeit habe, auf Dauer psychisch nicht gut tut.
Andere Verwandte sagen mir, ich solle das nicht unbedingt erzählen - bin ja nicht verpflichtet. Und das, solange es geht, verheimlichen. Nun ist es so, dass ich wenn ich dann im Büro bin, es ein paar Leuten sicherlich auffallen würde. Meine Gangunsicherheit ist halt noch minimal da. Also bin hin und her gerissen. Ich habe einen reinen Büro Job und bin bei einer großen Firma seit Jahren angestellt. Bisher lief es sehr gut. Aber wie es weiter geht. Kann man ja nicht wissen. Auch wie es um meine MS stehen wird und ob diese aktiv sein wird oder sich eventuell wieder für eine gewisse Zeit beruhigt → ich habe noch keine Medis erhalten, aber das steht an. Mich würde es interessieren, wie ihr das handhabt und vor allem, die, die es gesagt haben, ob ihr es nicht bereut.
Ach ja, mein Arbeitgeber ist sehr sozial aufgestellt usw. Also wir haben auch Leute mit Behinderungen angestellt. Nur ob wir tatsächlich MSler im Betrieb haben, das weiß ich nicht.

Wenn man Dir noch nichts ansieht rate ich DRINGEND ab sich im Betrieb zu “outen”

Ich habe das so gehandhabt und meinem Chef erst dann berichtet, als meine Gehprobleme nicht mehr zu übersehen waren.

Ich habe dann stetig meinen Homeoffice Anteil auf bis zu 100% am Schluss ausgebaut.
Als das nach einigen Jahren auch nicht mehr ging bin ich in die Erwerbsminderungsrente.

FAZIT
Schritt für Schritt vorgehen, nichts überstürzen. Krankmeldungen einstreuen.
Nach meinem “coming-out” hatte ich in der Firma unterschwellig das Stigma “nicht mehr so belastbar”
Und meine regelmäßigen zusätzlichen außertariflichen Lohnerhöhungen konnte ich dann leider auch nicht mehr durchsetzen, obwohl weiter erfolgreich im Verkauf…

  • Wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Sicht auf die Dinge. Ich würde es im Rückblick wieder ganz genauso machen.

Alles Gute
Uwe

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Danke Uwe, verstehe. Meine Gedanken gehen in die gleiche Richtung.

COMING OUT

auf die Nachfrage, warum ich so lang ausgefallen bin und komisch lauf sagte ich anfangs nur “chronische Nervenentzündung” und erwähnte, dass mir die TCM da sehr hilfreich ist. Damit war das gegessen. Man hörte, dass ich dagegen was tu und dass das hilfreich ist.
Das war für den AG entspannend und beruhigend.

Hi,

Ich habe es nicht bereut und vollstes entgegenkommen der Firma erfahren. (Wurde damit auch eingestellt, hatte es im Vorstellungsgespräch schon gesagt). Ich finde es auch angenehm, weil ich zb Medikamenteeinstellungen und ggf irgendwelche Nebenwirkungen einfach ansprechen kann und hier auch Verständnis erfahre (zb Gereiztheit o.ä.).
Ich denk das hängt extremst von der Firma/der Ausbildung/Empathie / Verständnis der Kollegen/Vorgesetzten usw ab.

LG

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Ich würde auch ehrlich dazu raten Krankheitsausfälle nur so kurz wie unbedingt notwendig zu halten. Auch wenn es bei unserer Krankheit oft absolut unvermeidbar ist. Mit sehr häufigen Krankheitsausfällen gerät man sehr schnell aufs Abstellgleis. Berichte ich nicht aus eigener Erfahrung, habe es aber vielfach so mitbekommen…

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Danke euch. Ich werde dann schauen, dass ich nächste Woche wieder arbeite und Aufgaben übernehme. Denn 5 Wochen sind eine lange Zeit. Vorhin war ich maximal eine Woche krank. Ich werde schauen, inwiefern ich es dem Vorgesetzten erzähle. Wichtig wird für mich sein, ihm zu sagen, dass ich weiterhin arbeiten kann und möchte. Vorerst ohne viele Änderungen. Ob das mit dem HO 100% dann gleich geht oder ob ich das in Aussicht stellen kann,das werde ich sehen.

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Ich habs ähnlich gemacht. Nur wars bei mir Ischias und Krankengymnastik…

Als das Thema damit nicht mehr “gegessen” war folgte das coming-out… :rage:

Uwe

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In der Tat das kann ich bestätigen, auch von einigen Bekannten. Die hätten das so nie erwartet…
Da kann sich der AG nach außen noch so “sozial” geben.
Das ist knallharte Marktwirtschaft.

Uwe

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Stimmt eh.

Schlussendlich zählt das Geld

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Natürlich sollte man die Krankheit Dauer so kurz wie möglich halten, aber wenn es nicht anders geht…

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Da gebe ich dir völlig recht. Ich kenne aber auch eine Mitbetroffene, die sich nach Diagnosestellung tatsächlich monatelang hat krank schreiben lassen. In der Zeit ist sie dann mehrfach verreist, hat Freunde getroffen, dies und das. Sie hatte nach eigener Angabe keinerlei körperliche Einschränkungen, sie hat sich krank schreiben lassen, um die Diagnose zu verdauen. Kann man schon so machen, am Ende war sie aber dort nicht mehr erwünscht und das AV ist mittlerweile auch beendet. Man muss sich halt immer bewusst machen, dass ein AG kein Sozialdienst ist…

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Klingt für mich dann eher nach Situation ausnützen …

Da kann ich den AG schon auch verstehen, würde ich nicht anders machen wenn das gemacht wird …

Ein paar Wochen OK, aber nicht Monate und reisen usw. …

Obwohl es dann auch wieder welche gibt die mit Burnout Monate daheim sind und die werden auch nicht gleich gekündigt.

Ich bleibe trotzdem der Meinung es hängt ganz von den Qualifikationen ab/wie leicht man ersetzbar ist.

Nehmen wir an:
Will man mich ersetzen dauert es ung. 1 - 1,5 Jahre um den neuen Mitarbeiter soweit zu bringen (Oder er zahlt Unmengen für einen hochqualifizierten Mitarbeiter, der es gleich schafft; wsh auch vom Ausland eingekauft werden muss)

So was macht der AG lieber …

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Hallo,

Meinem Abteilungsleiter würde ich es wohl nochmal erzählen. Aber nicht meinen Kollegen.

Es wissen alle durch die Gegebenheiten des ersten Vorfalls… . Der Vorteil ist 1/3 home Office. Das ist das maximale bei meinem Job. Ebenfalls habe ich jetzt eine einfahrgenehmigung auf das Gelände. Es gibt eindeutig gute und schlechte Tage.

Durch die Kombi mit home Office habe ich jetzt deutlich weniger krankheitstage. Ich denke so haben alle was davon.

Ausserdem nutze ich die Mittagszeit zur Krankengymnastik.

Grüße

Anke

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Ich selbst habe sehr lange zugewartet, man sah es mir ja auch nicht an, also gab es keinen Grund. Aber ich hab es dann irgendwann trotzdem erzählt, hauptsächlich weil ich auf Reha ging und nicht wollte, dass meine Kollegen glauben “der junge Kollege gönnt sich jetzt mal so 4 Wochen Urlaub”. War am Ende auch kein Problem, aber das kann auch sein, weil ich in der Firma zu dem Zeitpunkt für einige Projekte nicht so einfach ersetzt werden hätte können.

Beim nächsten Arbeitgeber habe ich es nicht erwähnt, obwohl es dann schon am Gangbild ersichtlich war (da konnte ich mich aber noch auf das Knie ausreden). Ich wusste einfach, dass die Geschäftsführung nicht unbedingt sehr sozial aufgestellt ist, damit behielt ich das für mich.

Mein jetziger AG und Kollegen wissen es. Das hat den großen Vorteil, dass ich ohne großartig Nachdenken einmal jährlich auf Reha fahren kann. Bei dir klingt das mit deinem Unternehmen ja auch sehr gut. Wenn du dir sicher bist, dass sie nicht nur auf sozial machen, sondern auch wirklich so sind - dann würde ich mit offenen Karten spielen. Bei einem sehr großen Unternehmen ist es in der Regel auch einfacher und da ihr auch schon Angestellte mit Behinderungen habt, muss der AG nicht fürchten, einen ergonomischeren Arbeitsplatz/barrierefreies WC, etc. extra wegen dir bereitzustellen.

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Danke dir für die Antwort. Barrierefreiheit ist bei uns vorhanden, wie auch Behinderten WC auf jedem Stock. Das brauche ich jedoch zum Glück noch nicht. Aber ja, am meisten muss ich kognitiv fit sein. Das ist für meinen Job unabdingbar. Und ich habe mich in den Jahren gut und nützlich gezeigt, auch wenn ich glaube, dass es keine unersetzbaren Menschen gibt. Ich bin aber in einem von Männern dominierten Beruf. Im Moment bin ich am Überlegen mit meinem Vorgesetzten zu reden, vertraulich. Da ich einen guten Draht zu ihm habe. Und dann Mal sehen. 5 Wochen abwesend ist schon heftig.

Was machst du denn für eine Arbeit?

Hab auch mit offenen Karten gespielt, schon vor ca 2 Jahren. Direkt bereut habe ich es nicht. Aber es gab seitdem schon immer mal wieder Situationen, in denen ich mir gewünscht habe, ich hätte es nie gesagt.

Wenn etwas nicht so klappt wie man es sich gewünscht hätte, gerät man schnell in Versuchung das mit der Krankheit in Verbindung zu bringen bzw. mit dem Wissen des AG über die Erkrankung…

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Also ich wäre sehr vorsichtig damit, das dem Arbeitgeber zu sagen.
Ich habe das nie gemacht und bin gut damit gefahren.

Und dass es keine gute Idee ist, habe ich gemerkt, als ich es in meinem letzten Job dann doch gesagt habe, als es schwierig wurde.

Ich hatte ein gutes Verhältnis zu meinem Chef und dachte, er hätte Verständnis. Weit gefehlt - er hat in seinem näheren Umfeld auch eine MS-Kranke und die ist massiv mit Fatigue geschlagen. Daher war das sein Bild, das er im Kopf hatte und entsprechend war ich in dem Moment erledigt. Keine Unterstützung mehr, kein Interesse an einer Rückkehr (ich war zu diesem Zeitpunkt krank), einfach pures Desinteresse. Ich musste sogar meinen Laptop abgeben, weil ja nicht klar war, wann ich wiederkomme…

Chefs sind auch nur Menschen - wenn sie jemanden im Umfeld haben, der ihr Bild prägt, kann das nach hinten losgehen….

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Hi, bin in der IT.