Wie schon geschrieben, habe ich einiges an “off-label” bereits probiert. Es gab sporadische, jedoch nicht signifikante Erfolge.
Ganz prinzipiell denke ich, dass es ganz entscheidend darauf ankommt auf welchem Krankheits-Niveau man sowas jeweils startet. (wie lange dabei?, RRMS oder SPMS / PPMS, EDSS-Score)
Auch ich würde SEHR GERNE weitere Erfolgsmeldungen zu Emtricitabin 200 mg Tenofovirdisoproxil 245 mg lesen.
– Möglichst mit Angaben zu: wie lange dabei, RRMS oder SPMS / PPMS, EDSS-Score
Zahlen zu HIV/Aids in Deutschland (84 Millionen Einwohner):
In Deutschland lebten Ende 2020 rund 91.400 Menschen mit HIV.
79.300 Menschen nahmen HIV-Medikamente.
Ungefähr 2.000 Menschen infizierten sich im Jahr 2020 neu.
(Quelle: Deutsche AIDS-Hilfe)
Heruntergebrochen auf ca. 220.000 MS-Patienten in Deutschland:
ca. 242 MS-Patienten mit bestehender HIV-Infektion (ca. 0,11 %)
ca. 4 Neuinfektionen pro Jahr unter MS-Patienten (ca. 0,002 %)
Möglicherweise sind die tatsächlichen Zahlen etwas höher, weil MS-Patienten mit Immunsuppression mindestens 1 x auf HIV getestet werden und somit einige stilles Infektionen entdeckt werden.
Möglicherweise sind die tatsächlichen Zahlen aber auch viel niedriger, weil einerseits MS-Patienten mit Immunsuppression sich im Sozialverhalten generell stärker vor Infekten schützen (müssen) und andererseits mindestens 60 % der HIV-Infizierten keine MS entwickeln.
Reichen also die statistisch 4 neuinfizierten MS-Patienen pro Jahr in DE für Sensationsmeldungen aus wie bei der BBC 2015?
Nehmen wir an, diese 4 MS-Patienten haben sich in einem “sozialen Rahmen” mit HIV infiziert und haben daher sehr wahrscheinlich einen recht niedrigen EDSS. Kommen nun die HIV-Medikamente ins Spiel, fällt also erst nach Jahren auf, dass die betreffenden Patienten weder Schübe und noch neue Läsionen haben, also echtes NEDA erreicht haben.
Es macht ja Sinn in dem Sinne, bei viral verursachter MS. (Interferon)
Das erinnert mich einwenig, auch wenn nicht Viral, an die Doxycyclin Eigentherapie von … (hmm wie war sein Username? → RIP!)
Ganz gleiche Argumentation bzgl keine Studien, da billig usw.
Hat zu keiner Verbesserung bei dir geführt? (Ich vermute einmal nein)
Genau chen-man!
Es gilt halt noch immer, MS ist ein Pool von verschiedenen Krankheiten/Verursacher (mMn) und daher ist es schwer zu verallgemeinern (auch wenn EBV bei vielen sicher ein weiterer Baustein ist)
Was ich mir vorstellen kann ist, bei denen wo Interferon zu einer Abschwächung der Aktivität führt, kann man von dem sicher auch profitieren (selbiges wie bei Hepatitis -C).
Die Frage ist, was ist invasiver und ist hier wirklich ein Nutzen ggnüber Interferon vorhanden. Dbzgl wäre eine Studie interessant.
Bei mir hat Interferon 0 gebracht, insofern würde ich davon ausgehen, dass auch diese antivirale Therapie bei mir 0 bringen würde.
Ergo 1/3 könnte davon profitieren
Sooo die(meine) Theorie/Ableitung.
Dh. @Spyke wäre geeignet für den Versuch, da Top Vergleich und engmaschiger Verlaufs-Kontrolle und sein Nutzen vom Interferon.
„… Das war ein Einzelfall vor 5 Jahren zu welchem es kein Follow-up gab. Wenn du mehr Fälle kennst, kannst Du sie nennen. Die MS wurde auch nicht damit nachgewiesenermaßen „behandelt“ Eine Person hat ganz einfach Combivir eingenommen und es ging ihr danach besser.…“
Wie dem auch sei, die Kombination von Antiviralen Mitteln und gewöhnlichen Therapien ist aktuell der Trend in der Forschung und nächstes Jahr kann man ja sehen, was wo angelaufen ist.
Vielleicht greift ja jmd. die HAART Idee auf und versucht mal eine kleine randomisierte Studie mit 20-30 Patienten. Dann würde man in ein paar Jahren vielleicht mehr dazu wissen…