Ich zitiere den aktuellen DocBlog vom 26. Mai 2023:
Grundsätzlich gilt, nachdem Ocrelizumab erst seit ein paar Jahren in der Breite angewendet wird, dass sich auch noch weitere Erkenntnisse zum Nebenwirkungsspektrum ergeben könnten.
Eine wichtige Aussage. Das Medikament wird erst seit relativ kurzer Zeit sehr weit verbreitet bei MS-Patienten angewandt. Ich weiß, daß bedenkliche und schwere Nebenwirkungen vor allem nach längerer Anwendungsdauer auftreten können. Wie zum Beispiel die Hypogammaglobulinämie, die sich erst im Laufe der Jahre entwickelt.
Was aber, wenn nach Absetzen von Ocrelizumab die B-Zellen nicht mehr zurückkommen? Daß das passieren kann, sagten mir vor geraumer Zeit Ärzte in der MS-Ambulanz. Und mein aktueller Neurologe bestätigte mir das auch. Es kann passieren, daß der Mechanismus der B-Zellen-Produktion durch die depletierenden Antikörper so nachhaltig gestört wird, daß sich die B-Zellen für die restliche Lebensdauer nicht mehr zurückentwickeln. Und auch dieser Fall tritt vor allem nach längerer Anwendungsdauer ein. Falls ihr mir nicht glaubt, redet selbst mit euren Ärzten. Hier im Forum wurde dieses Thema auch bereits diskutiert.
Wenn dann aber zusätzlich das passiert, was Prof. Mäurer in seinem Blog auch erwähnt, nämlich:
In dieser Folge kann es zu zu niedrigen Immunglobulin-Werten kommen, aber auch zu niedrigen Lymphozyten-Werten oder gesunkenen neutrophilen Granulozyten oder Neutrophilen. Letzteres kann zu einer Neutropenie führen. Da eine schwere Neutropenie das Risiko für potenziell tödliche Infektionen stark erhöht, sollten diese Werte im Auge behalten werden.
… also wenn sich eine Hypogammaglobulinämie oder zu niedrige Leukozytenwerte oder eine Neutropenie bereits entwickelt haben und wenn dann noch hinzukommt, daß die B-Zellen vielleicht sogar lebenslänglich nicht mehr zurückkommen, was dann?
Schade, daß Prof. Mäurer auf die Gefahr eines dauerhaften Verschwindens der B-Zellen nicht eingeht. Eine Gefahr, die bei den Ärzten eigentlich mittlerweile bekannt sein dürfte.