Hallo ihr, ich hatte im Januar meinen letzten Schub, der sich leider nicht gut zurück gebildet hat. Habe seitdem Probleme mit dem Fussheber, Gleichgewicht, deutliche schwäche im Bein…

und das nimmt mich emotional sehr mit. ich war vor der diagnose Läuferin, war im Laufverein, bin regelmässig Halbmarathon gelaufen. Bis Dezember ging das Laufen noch einigermassen, seit dem Schub nicht mehr. An guten Tagen kann ich kurze Distanzen langsam joggen, aber die sind selten. meistens ist auch mein Gehen im Alltag beeinträchtigt und an Joggen ist nicht zu denken. meine physio therapeutin will, dass ich es trotzdem weiter probiere, aber jedes Mal wenn es dann gar nicht geht, bin ich emotional so down.

Das fühlt sich an wie Trauer. wenn ich Leute im Park joggen sehe, könnte ich heulen. Freunde versuchen mich aufzuheitern, aber sprüche wie “sei doch dankbar dass du noch XY machen kannst und denk nicht so negativ” helfen mir nicht.

ich vermute hier kennen einige das Gefühl… was hat euch geholfen? hattet ihr einen ähnlichen verlust zB eines Hobbys und wie habt ihr die lücke gefüllt?

danke euch

Physio, Physio und nochmal Physio (nach Bobath)

Stabilität, Gleichgewicht und Gehstrecke haben sich wesentlich verbessert.
Die Fussheberschwäche ist Geschichte.

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Mach ich schon zwei Mal die Woche… hab eher das Gefühl dass es schlechter wird aber vllt ist das auch emotional bedingt

Das ist ja alles noch ganz frisch bei dir. Da kann sich noch viel geben. Aber es braucht Zeit. Gönn dir diese und freu dich über jedes bisschen. Der Erfolg ist dann was ganz besonderes und du wächst dran. Allerdings ist das keine Garantie. Die MS lehrt einen leider auch, dass es Grenzen gibt und dass man lernen muss und kann, damit zu leben, ohne gleich nur noch Landunter zu sehen. Solche Niederlagen geben dir auch die Chance, was ganz anderes zu machen, nebensächliche Aktivitäten auszubauen und neues auszuprobieren. Die Lücke füllt sich dann schon, vertrau drauf, auch wenns dauert. Gib nicht auf.
Ich musste 2 große Hobbys aufgeben, aber es tut heute nicht mehr weh. Da sind keine Lücken geblieben.

Alles gute dir. :four_leaf_clover:

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Es ist traurig die Leichtigkeit und das Vertrauen in den Körper in Frage zu stellen und Hobbys nicht mehr nachgehen zu können…auch wenn es natürlich nicht immer und dauerhaft so sein muss…dankbar sein geht aber einfach nicht immer, manchmal muss man auch richtig traurig und sauer sein. Gefühle sind gut, die Gedanken sollten aber im UmZaum gehalten werden! Ich wünsche dir dennoch einen ruhigen Abend

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Hallo,
ich versteh das total! Mir half: Ersatz suchen und auch am Problem bleiben (Physio). Wenn ich heute ein tolles Motorrad in kurviger Bergstrecke sehe, träume ich ein wenig von der Vergangenheit.
Ich hab mir ein gebrauchtes Cabrio als Ersatz gegönnt und mein Motorrad und altes Auto verkauft, nachdem das Gleichgewicht bei Dunkelheit ein Unsicherheitsfaktor wurde.
Belohne Dich mit etwas Schönem…ein neues Rad z.B.?

Wie wäre es, wenn Du Dich beim Radfahren/Mountainbiken/Gravelbiken auspowerst?
Also im Ergebnis mit anderem Sport / Hobby kompensieren, der noch gut geht und nicht zu weit weg vom bisherigen Hobby ist. Überleg Dir, was Du schon immer mal machen wolltest und gehe das an.

Liebe Grüße
Binci

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Hi,
das verlieren von geliebten Hobbys kenne ich.
3 bis 4h am Stück Tennis gespielt bei Sonnenschein, Hitze war egal. Nun bin ich in 15 Min. platt und kann zum Ball nur gehen.
Die MS ist fies, vielleicht gibt es immer bessere Medikamente um ein back zu erreichen.
Viel Glück und Grüsse, Andy

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Ich hab meine Fireblade schweren Herzens auch verkauft. Das Sicherheitstraining beim ADAC war sehr gut gerade im Bezug auf Gleichgewicht und Koordination. Da denkt man oft gerne zurück.

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Ich hatte eine 600er Suzi Bandit naked

Die schwarze Fireblade in der 2020er Ausgabe sieht sportlich aus - huiuiui

Für mich ist es ein stetiger Kampf immer mehr geliebte Aktivitäten zu begraben. :rage:

Damit geht jeder anders um.
Es gibt da keine Blaupausen.

Uwe
:man_running:

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[quote=“Binci01, post:10, topic:18427, full:true”]
Ich hatte eine 600er Suzi Bandit naked

Ja, flitziges Teil die Suzi hat super aufgeholt in der GP. Einfach nur Hammer in den GP Rennen life zuzukucken. Hatte da immer einen Klappstuhl mit dabei. Atmosphäre höllisch.
Meine Blade war gebraucht Rot Schwarz aus 2003. Hatte noch ein letztes Abschiedsfoto gemacht als sie vom Käufer aufgeladen wurde. Trauer Trauer…
VG

Boah, hast da nicht Rotz und Wasser geheult bei der Abholung? Ich find sowas so höllisch schwer. Als mein Käfer damals ging, wenn auch aus anderen Gründen, richtete ich es so ein, dass ich bei der Abholung nicht dabei bin. Ich hätte das nicht ertragen.

Als ich mit dem Ballett aufhören musste, hatte ich Glück. Meine Lehrerin ging etwas früher als geplant in Rente und so musste ich nicht allein aufhören. Die ganze Gruppe gabs nicht mehr. Das machte es leichter. Beim Reiten war ich aber die einzige, die ging. Blödes Gefühl, aber man kommt drüber weg.
Es kommt immer neues nach. Neue Möglichkeiten, neues Chancen.

Hätte fast gewunken. Hab den Käufer nahegelegt er muss aufpassen und sie pfleglich behandeln.
Anzug und Helm hab ich noch.

Ja, sagen kann man das, aber man hats halt nicht mehr in der Hand.

Hi! Das mit dem Laufen kann ich sehr gut nachvollziehen. Versuche gerade selber das Laufen mehr und mehr auszubauen. Und mein letzter Schub war im Oktober - seitdem merke ich etwas bei meiner Balance. Aber die Ärztin meinte, es kann sich mit Training verbessern , oder auch nicht :frowning:
Januar ist schon sehr frisch, es kann noch Verbesserungen geben. Ansonsten - wie alt bist du? Je jünger, desto besser kann das funktionieren. Und dann, da du wohl RRMS bist, bist du unter einer Basistherapie oder machst du gar Nichts?
Auf jeden Fall, so richtig Tipps kann ich nicht geben, komme selbst mit der Diagnose nicht klar.

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Hi
das weis ich schon lange.
LG

Sehr gut :+1:t3:

Das denke ich auch. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass die Krankheit langfristig bei den meisten Verluste mit sich bringt.

Wie man damit umgeht? Nun: Traurig zu sein ist nicht verboten. Wenn man sie zulässt, wird es irgendwann besser.

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Danke dir :slight_smile:

Ich bin 31 Jahre alt - meine Physiotherapeutin meint auch, es kann sich verbessern, aber wir reden hier nicht über große Verbesserungen, sondern eher über “an einem guten Tag auch mal laufen gehen können”. Im Dezember habe ich noch einen 10km-Lauf mitgemacht, das wird realistischerweise nicht mehr gehen… und da kommt die Trauer.

Der Verdacht ist RRMS aber die Diagnosestellung war bei mir schwierig und ich befürchte auch momentan dass es PPMS sein könnte

Ja Radfahren geht gut und mach ich acuh gerne. Aber da ich vom jahrelangen Laufen immer noch eine gute Kondition habe, braucht es viel, bis ich ins Schwitzen komme :wink: vllt muss ich mir ein paar Berge suchen. Danke für deine Nachricht.

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