Ach ja, warum sollte man mit einer Diagnose hinterm Berg halten? Hast du spezielle Beweggründe?

Diesbezüglich wäre ich außerordentlich vorsichtig!

@Powerbroiler: Der Hauptgrund ist, dass die meisten nicht wissen was MS eigentlich bedeutet. Viele denken, dass das eine Art Muskelschwundkrankheit ist oder das man innerhalb von ein paar Monaten im Rollstuhl landet.

Es bringt nichts, wenn man Fremden davon erzählt, es sei denn man will nicht mehr erst genommen werden und dumme Ratschläge erhalten. Besonders am Arbeitsplatz wäre ich vorsichtig, da viele Vorbehalte haben. Ich würde es nur erzählen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Familie und sehr enge Freunde natürlich ausgenommen.

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Warum? Wenn man einen Plan oder Traum hat, sollte man ihn auch verwirklichen, auch wenn man an seine Grenzen gehen muss. Sich von seiner MS stoppen zu lassen, weil man denkt, dass man eh verloren ist, ist doch blöd. Wie die persönlichen Grenzen aussehen, muss jeder selbst herausfinden.

Aber sich immer zu schonen, würde bedeuten, dass man viel in seinem Leben verpasst. Jetzt kann er noch alles machen, wie schaut es in 10 oder 20 Jahren aus? Ich denke mittlerweile nicht mehr viel nach, sondern nehme jedes Herausforderung an, die sich mir bietet. Sollte ich es nicht mehr schaffen, habe ich es zumindest versucht. Nur das zählt. Ich lebe nach dem Motto: “just do it!”.

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Hast du wirklich MS oder “unspezifische Läsionen”?

Leider habe ich im Juni letzten Jahres die endgültige Diagnose erhalten.

Das gilt aber nur bei wirklich unbedarften. Hatte ich auch schon, aber alle über einen Kamm scheren hilft nicht weiter.

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Das sagt bei einer Ausschlussdiagnose leider nada aus.

Was bedeutet MS deiner Meinung nach denn?

Hi,
das hast du toll verifiziert und zeigt dass du schon auf Morgen wartest und dich auf das Frühstück freust. :wink:
VG

Mag sein, aber wenn es nicht nötig ist, sollte man es nicht erwähnen. Es bringt ja keinen Vorteil, sondern birgt nur Risiken. Eine Beförderung zu verpassen, weil der Teamleiter denkt, man wäre sterbenskrank, dumm und behindert, ist nichts was man riskieren sollte.

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Nein, mein Fruehstueck ist nicht spekulativ sondern ein Teil meines Morgenrituals. ich fruehstuecke im Bett und muemmel min. 1 Stunde herum bevor ich mich auf die Socken mache. Ein Vorteil, wenn man nicht ins Buero muss und remote arbeitet :smiley:

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Das gilt aber nur, wenn du ihm*Teamleiter" den Spielraum gibst, eben dieses zu denken.

Ich wollte nur sagen… dann zeige ihm was du kannst und tritt ihm in den Arsch… entschuldige. In die Klöten. Aber natürlich nur, wenn du das auch kannst

Ja, sicherlich. Aber dann muss man sich ständig beweisen und wer sagt, dass nicht jemand anders im Unternehmen abfällig denkt? Ich arbeite im HR Umfeld und leider ist es noch immer so, dass Behinderte und Kranke massiv in Unternehmen diskriminiert und benachteiligt werden. Das ist nicht überall so, aber kommt noch immer viel zu oft vor. Warum Probleme heraufbeschwören, wenn es (noch) nicht nötig ist?

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Ich verstehe dich als ehemaliger Rekruter im HR Bereich sehr gut. Da benötigt man ein raues Fell auf den Zähnen :wink:

Was andere denken ist mir egal, solange sie mich nicht umstimmen könne aufgrund von Fakten.

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Oh ja :slightly_smiling_face: Ich habe es inzwischen getestet und zwei verschiedenen Personen von meiner MS erzählt. Die eine bemuttert mich seitdem und behandelt mich wie ein kleines Kind, der andere hat sich komplett von mir distanziert – offenbar, weil ich für ihn „nicht mehr zu gebrauchen“ bin. Es hat ihn gestört, dass ich keine längeren Strecken mehr gehen kann und mich daher als Pflegefall einstuft.

In einem Meeting hat sich mal ein Senior Manager ziemlich abfällig über einen Kollegen geäußert, der wegen einer Erkrankung keine längeren Auslandsaufenthalte in warmen Ländern machen konnte. Hatte der Mitarbeiter MS? Eventuell. Jedenfalls wurde er im darauffolgenden Jahr im Rahmen einer Restrukturierung entlassen obwohl er sehr gute Leistungen erbracht hat. Ich habe mir das eine Weile angeschaut und dann selbst meinen Hut genommen.

Das HR und das obere Management besteht oft aus empathielosen Idioten. Besser man bleibt unauffällig und hält sich von denen fern. Es ist nun mal so, dass Kranke und Behinderte einen Kostenrisiko darstellen und das HR ist niemals dein Freund - und Beförderungen gehen meistens durch das HR bevor sie stattfinden. So ein Verhalten ist natürlich nicht erlaubt, aber das kommt dennoch vor. Vielleicht hat man auch Glück und im HR/Management arbeitet jemand, der ein gutes Herz hat oder selbst betroffen ist. Aber das kann man vorab nie wissen.

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Das mag deine eigene subjektive Einschätzung sein. Aber als empathielos und idiotisch würde ich zumindest mich mich nicht bezeichnen. Auch wenn ich vielleicht antimainstreamartig manches hartnäckig hinterfrage.

Meine Erfahrung ist, dass es immer auch drauf ankommt, wie man selber zu seiner Erkrankung steht und wie die Info für den Anderen rüberkommt. Die MS gehört halt dazu, wie anderes im Leben auch. Sie ist weder Geheimnis, nch etwas, das man auf einem Plakat vor sich hertragen muss. Trotz allem finde ich er richtig, abzuwägen. So gibt es sicher Situationen, wo man es sich nicht unnötig schwermachen muss mit einer Info, wenn man schon weiß, dass diese höchstwahrscheinlich Nachteile oder Mehraufwand bringt.

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