Eine negative LP schließt MS nicht aus. Du bist noch sehr jung, da kann dein Gehirn noch sehr viel kompensieren - Entmarkungsherde im Gehirn kommen nicht von ungefähr, die Lage, wie du sie angegeben hast, ist durchaus typisch für MS.
Ich habe meine Diagnose erst mit 39 gekriegt und jetzt, halbes Jahr nach der Diagnose, mit Kesimpta gestartet. Mein EDSS ist immer noch Null. Mein erstes MS Symptom kam mit ca. 36 und verschwand nach einigen Wochen komplett. Damals kein MRT. Eine MS kann sich langsam über die Jahre manifestieren. Wenn du keine Symptome hast, dann kann es aber auch nur ein RIS sein und du kriegst keine MS. Wenn du Symptome hast, dann ist das MS, unabhängig davon, ob LP negativ oder positiv.
Aus dem Grund bin ich bald beim Spezialisten in der Uniklinik und lasse die LP etc. erneut durchführen.
Ich gehe mit deiner Aussage aber nicht komplett konform, denn die Symptome müssen zwangsläufig nicht vom Hirn kommen, sondern können ihren Ursprung ja auch woanders haben. Oder anders gefragt: Welche Symptome sind gemeint?
Schwankschwindel, steife Hand etc. Wenn du nie einen deutlich abgrenzbaren Schub hattest, könntest du auch PPMS haben. Ich wünsche es dir natürlich nicht, aber Entmarkungsherde + Symptome, die nicht weggehen. Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten, aber ohne Grund wird das alles nicht sein. Hast du auch ein MRT von der Wirbelsäule gehabt?
Nicht direkt. Ich hatte mal ein MRT von HWS und BWS getrennt wegen anderen Problemen. Da stand aber nichts von Läsionen. Möglicherweise sollte man dies noch einmal machen.
Vergiss das mit der Anzahl der Läsionen, hier hat ein junger Mann geschrieben, der über 50 Läsionen hatte, seine Symptome waren extrem milde! Glaube leicht taube Hand oder sowas. Andere haben auch nur ein paar Läsionen und sind schon gehbehindert. Grundsätzlich korreliert die Anzahl der Läsionen nicht unbedingt mit der Behinderung/Symptomen. Bei MS ist U.A. die Neuroplasticity gestört, ist aber auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Vom Boxen können die Entmarkungsherde nicht kommen. Der Schwankschwindel als Symptom ist bei dir bedenklich. Nebel im Kopf auch. Eine MS Ambulanz wird die Lage besser einschätzen. Eine negative LP haben bis zu 15% der MS Betroffenen.
Falls das wegen Rücken Probleme war - diese ist meist nicht so hochauflösend. Aber das nur als Hinweis.
Wie merkt man denn einen Schub? Es gab bei mir zu Beginn, als alles begann, schon Probleme, aber ich kann überhaupt nicht unterscheiden. Bei PPMS hat man scheinbar ja keine Schübe.
Ein Schub ist das Auftreten neuer Symptome - gerade am Anfang kommen die ersten Schübe wie aus dem Nichts und lösen sich dann allmählich wieder auf. Mein erster Schub war ein reiner Schwindel Schub. Davor war ich absolut fit, habe Sport gemacht etc. Dann sehr starker Drehschwindel - der Höhepunkt eine Woche. Dieser ließ dann nach bis zum völligen Verschwinden und absoluter Beschwerdefreiheit die nächsten paar Jahre.
Bei MS Verläufen gibt es Diagramme - bei RRMS hat man einen Schub - es kommen neue Symptome, die sehr heftig sind und sich dann aber meist komplett oder zumindest teilweise auflösen. Und so bis zum nächsten Schub.
Bei PPMS gibt es quasi keine Verbesserung der Symptomatik. Jedenfalls berichten das die anderen. Auch wenn man im MRT nichts sieht, gibt es unter dem Deckel immer eine unterschwellige Entzündung - auch bei RRMS usw. Ist ein weites Feld. Daher rührt auch die Verschlechterung der Symptomatik - das ist die sog. PIRA. Bei PPMS ist diese unterschwellige Entzündung auch immer da.
Hallo zusammen,
bis zu meinem ersten Schub vor 1 1/5 Jahren hatte ich nie Symptome. In der anschließenden Diagnostik wurden einige Läsionen im Kopf (>10 Stk), HWS (>10 Stk.) und BWS( da war dann auch ein aktiver großer Herd) gefunden.
Ich wurde gefragt ob ich denn nie irgendwelche Symptome gehabt hätte. Gerade in HWS und BWS wäre es ja naheliegend gewesen.
Naja, bleibt zu hoffen, dass keine neuen dazu kommen und wenn doch nicht so viel Schaden anrichten
Grüße an alle
Hallo erstmal… das ist ein bemerkenswerter MRT Befund. Was hat dich ins MRT geführt?
Weiß deine Ärzteschaft dass du boxt??
KANN!!!
Muss sie aber nicht!!
Die Frage ist eben ob solche Schläge auf den Kopf diese Läsionen auslösen könnten. Ich habe zuvor auch Football gespielt, aber das haben andere auch und keine Probleme.
Hi,
das war direkt mein erster Schub. konnte nicht mehr gehen und mein rechter Arm wollte auch nicht so wirklich. Der Magen u.Darmtrakt war auch durcheinander (starke Schmerzen).
Dann folgten auch EEG, LP, VEP, etc. Innerhalb weniger Tage stand die Diagnose. Alle Mc D. Kriterien erfüllt…
Bei dieser Läsionslast beim ersten Schub würde ich definitiv versuchen, eine rheumatologische und infektiologische Differenzialdiagnostik zu erhalten.
Das wäre mir neu bzw. scheint mir unwahrscheinlich. Läsionen können durch Viren oder autoimmune Prozesse entstehen. Bei dir würde mir auch nicht die Lsionslast, sondern vor allem die vielfältigen neurologischen Symptome zu denken geben, die über die Jahre scheinbar mehr werden und sich verschlimmern.
Schwankschwindel, Nebel im Kopf, Schlafschwierigkeiten, steife Hand etc. Dafür muss man einen Grund finden und da musst du ansetzen!
Na ja, wenn man den Artikel aufmerksam liest - es geht um Gehirnerschütterungen, die sicherlich nicht gut sind für das Gehirn. Dass Boxen dann im Alter z.B. das Demenz-Risiko erhöht ist länger bekannt, auch Parkinson Krankheit etc - Mohammed Ali ist ein prominentes Beispiel gewesen. Also eigentlich gehört Profi Boxen aus der Sicht der Gesundheit verboten. Aber wenn die Leute es unbedingt machen wollen…
Trotzdem, der TE ist Anfang-Mitte 20, als die Symptomatik beginnt, ob man das alles alleine mit den Gehirnerschütterungen ( hatte er welche gehabt?) erklären kann ist zumindest für mich fraglich. Eine Diagnose Richtung PPMS scheint mir dagegen gar nicht so abwegig.
Danke für den Tipp
Also für Rheuma lief schon eine Differenzialdiagnostik. Ansonsten nur die üblichen Untersuchungen: MOGAD, NMOSD, Borreliose, HIV, …
Ich frage mal den Neuro
Ja. Nicht nur eine.
Dafür müsste es ja auch eine Grundlage geben. Vor 8 Jahren begann es bei mir mit heftigen Muskelzucken und Nebel im Kopf. Der Nebel verschwand lange Zeit, das Muskelzucken blieb, aber in deutlich schwächerer Form und sehr unregelmäßig. Vielleicht der erste Schub?
Letzten Winter genau das gleiche. Meine Hand ist nicht steif, aber fühlt sich so an. Das ist tagesabhängig. Ich kann damit machen, was ich will, aber irgendwie fühlt sie sich so „anders“ an.
Im MRT wurden seit letzten Jahr mehr Läsionen gefunden, aber es wurde auf das Gerät geschoben und die neuere Software, obwohl beide Geräte 1,5 Tesla haben/hatten. Die neuen Läsionen liegen wohl auch an nicht MS typischen Stellen
Ich hänge also total in der Luft, aber direkt von PPMS auszugehen, scheint mir sehr pessimistisch. Ich werde abwarten wie die Spezialisten dies bewerten, daran werde ich mich orientieren. Mir bestätigten Ärzte, dass in 98% der Fälle im Laufe der MS das Liquor auffällig ist oder wird. Ich warte die nächste LP ab.
Wenn es eine MS ist, dann ist es so, aber eine Falschdiagnose wäre für mich deutlich schlimmer. Die Vorstellung Medikamente zu nehmen, obwohl man gar nicht MS krank ist, macht mich wahnsinniger als die Vorstellung MS wirklich zu haben.
Kann deine Gedanken nachvollziehen. Trotzdem müsste man vor allem deine Symptome abklären. Vielleicht ist es komplett etwas anderes als MS. Ich habe MS und ich habe derzeit gar keine Symptome, bin auch deutlich älter als du. Nicht Mal Fatique habe ich. Auch musst du bei MS keine Medikamente nehmen, wenn du nicht willst. Da zwingt dich niemand. Ließ mal im Lebenslauf Thread, da gibt es sehr unterschiedliche Verläufe und auch welche, die sehr viele Jahre keine eindeutige MS Diagnose hatten, trotz vielfältiger Symptome.
Bei PPMS gibt es eigentlich nur ein einziges zugelassenes Medikament, da ist der Spielraum sehr klein.
Alles Gute