Wie angekündigt melde ich mich zu diesem Thema noch einmal.
Bevor ich zu dem Artikel komme, noch eine kleine Anekdote aus meinen persönlichen Gesprächen mit Neurologen.
Ich unterhielt mich zu diesem Thema mit zwei oder drei Assistenzärzten in der MS-Ambulanz. Dort sagte man mir, es sei möglich, daß der Zustand der Depletion auch nach Beendigung der Infusionen anhält und dies könne sogar bis zum Lebensende so bleiben.
Später befragte ich dazu noch einen niedergelassenen Neurologen. Dieser wiederum sagte, im Regelfall würden sich die B-Zellen wieder erholen. Es könne zwar lange dauern, mitunter viele Jahre. Aber sie würden sich wieder komplettieren.
Welche Aussage ist nun richtig? Ich weiß es nicht.
Eines zumindest ist belegt, und jetzt komme ich zu dem Artikel.
Ich habe ein paar Kernaussagen aus dem Artikel herauskopiert:
Zitatanfang:
Anlässlich zweier Fallberichte, die der AkdÄ gemeldet wurden, möchten wir auf das Risiko schwerer, humoraler Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab hinweisen.
…
Fazit
Die beiden Kasuistiken zeigen, dass während und auch lange nach der Behandlung mit Rituximab schwere Immundefekte mit protrahierter Depletion der B-Lymphozyten und/oder Hypogammaglobulinämie vorkommen können. Diese Immundefekte können Ausgangspunkt für schwerste Infektionen sein. Es sollte daher bei schwerer Hypogammaglobulinämie frühzeitig eine Substitutionsbehandlung mit Immunglobulinen erfolgen. Während der Behandlung mit Rituximab sollten regelmäßig die Lymphozytenzahl und die Konzentration der Immunglobuline kontrolliert werden. Da auch nach Beendigung der Behandlung langanhaltende Immundefekte persistieren können, sollten Patienten mit auffälligen Befunden auch nach Behandlungsende diesbezüglich überwacht werden. Soweit möglich sollte der Impfschutz der Patienten vor Behandlungsbeginn aufgefrischt werden. Bei der Diagnostik von Infektionen sollte bei Patienten nach Rituximab-Behandlung ein möglicherweise fehlender Nachweis virusspezifischer Immunglobuline bedacht und frühzeitig der direkte Virusnachweis mittels PCR erwogen werden.
Zitatende
Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/203757/Arzneimittelkommission-der-deutschen-Aerzteschaft-Aus-der-UAW-Datenbank-Schwere-Immundefekte-nach-Behandlung-mit-Rituximab