Würde dann ein schaches Immunsystem nicht auch nur schwach-falsch reagieren?

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Nein, jedenfalls nicht zwangsläufig.

Vielleicht kommt es darauf an, was “schwaches” Immunsystem heißen soll.

Soll es heißen, dass die regulären Abläufe im Immunsystem im Prinzip noch intakt sind, aber nur mit halber Kraft arbeiten, also weniger aktiv, verlangsamt?

Oder soll es heißen, dass die regulären Immun-Abläufe prinzipiell gestört sind, egal wie prägnant diese Störung auftritt?

Wenn die regulären Immun-Abläufe bei MS prinzipiell gestört sind (und das scheint ja so zu sein), dann wäre es doch auch vorstellbar, dass das Immunsystem mal “überschießend” und mal “unterschießend” reagiert - also irgendwie bipolar, oder?

Und auch das wäre nur eine Beschreibung, wie prägnant die Störung jeweils ausgeprägt ist, die Komplexität der Immun-Abläufe wäre ja noch gar nicht erfasst.

Ich verstehe wenig von Medizin, finde diese Diskussion aber interessant und versuche, für mich einen Sinn reinzubringen.

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Ich halte mich an dieser Stelle lieber zurück.

Für mich ist das bisher nur eine noch vage These, die ich nicht fundiert untermauern kann.

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Und wenn man dann unseren Stress ins Spiel bringt, dann befeuert akuter Stress das Immunsystem (Flucht vor dem Tiger) und anhaltender Stress schwächt es (Cortisolpegel rauf, B-/T-Lymphos runter). :thinking:

Das würde dann heißen, Dauerstress ist gut bei MS. :crazy_face:

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Ganz so einfach ist es auch nicht. Hormone haben nicht zwingend lineare Effekte, sondern eher einen optimalen Wirkbereich und drüber/ darunter ist es schlecht. Bzw. Kurze Erhöhungen sind auch wieder anders als dauerhafte.

Kurzes Update, krieg jetzt doch ein MRT am Donnerstag/Freitag als Verlaufskontrolle.

Sie sagte, wenn nichts Neues ist, würde sie mir nicht zu Medikamenten raten. Klinisch habe ich nichts Neues, Rückbildung laut Augenarzt sehr gut (Gesichtsfeld normal, Sehschärfe 100%), jung bei Diagnose (zumindest einigermaßen) und weiblich - das seien alles gute Parameter.

Die Nebenwirkungen sind nicht ohne und solange es einem gut geht, soll das ja nicht durch Medikamente schlechter werden. Hit-Hard-and-Early meint sie geht der Trend schon hin und es sei für ~5 Jahre auch einigermaßen safe. Danach muss man vermutlich abwägen/weitersehen.

Wenn sich im MRT nun neue Läsionen zeigen, dann würde sie mir eher zu einem Medikament raten. Also wie angenommen.
Bin richtig froh jetzt so zeitnah eine Kontrolle zu bekommen.

Klingt nach einer tollen Ärztin.

Also nicht weil sie von Medis abrät, aber einerseits in deinem Fall dir diesen Rat zu geben, aber durchaus auch für die ganze Bandbreite (von nichts bis frühzeitiger Eskalation) eine Berechtigung zu sehen. Spricht dafür, dass sie sich mit jedem Patienten individuell befasst (ist ja auch nicht unbedingt selbstverständlich).

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Das sind immer andere - in der Ambulanz wird rotiert, aber insgesamt ist es eine einheitliche Linie.

Denke nicht, dass sie Hard&Early bei mir machen würden. Da müsste ich schon mehr bieten.

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Ich hab den Eindruck, das entscheidet mittlerweile der Patient selbst (was nicht unbedingt nur positiv zu sehen ist)…

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@Nalini: Ja, definitiv. Durch meine Angststörung stehe ich praktisch unter Dauerstress und ich habe bis heute keinen richtigen Umgang damit gefunden. Starker Stress führt ja auch oft zu wenig Schlaf, schlechter Ernährung und zu wenig Bewegung. Die Frage ist, warum MS in manchen Ländern gehäuft vorkommt. Ich schätze, dass es eine genetische Komponente gibt die mit Risikofaktoren einhergeht (ich war als Kind permanent Zigarettenrauch ausgesetzt und hatte Allergien und Asthma). Mein Körper hat wahrscheinlich nie richtig gelernt, was er bekämpfen/angreifen soll und was nicht.

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Sehr interessant und freut mich, dass es dir mit der Entscheidung gut geht :slight_smile: bei mir stand das nicht zu Debatte aufgrund des zweiten Schubes - wäre ich nach dem ersten diagnostiziert, würde man womöglich ähnlich verfahren. Weiblich und relativ jung bei Diagnose? Eigentlich würde mir gesagt ich sei relativ spät erkrankt (erster Schub wohl mit ca 36) und das sei ein Zeichen, dass es milder verlaufen wird. Aber das glaube ich irgendwie nicht. Es sieht nicht wirklich nach einer benignen MS aus für mich.
Bei mir ist die Rückbildung sehr gut verlaufen, obwohl dieser zweite Schub nicht ohne war, leider ist sowas nicht berechenbar.
Ja alle Medis sind nicht ohne, das stimmt.
Ich bin mit meiner Medi Entscheidung nicht zufrieden, da mir diese zu Zeit ziemlich viel Lebensqualität raubt. Wünsche dir, dass im MRT Nichts neues zu sehen ist :hugs:

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Guten Morgen, mir hatte man damals als Parameter für einen leichten Verlauf, weiblich, jung, Beginn mit Sehnerventzündung, wenige Läsionen und möglichst keine im Rückenmark genannt. Das meiste davon traf bei Erstdiagnose leider nicht auf mich zu, außer weiblich und relativ jung (um die 30 bei Diagnose). Weiß auch nicht wie ernst man diese Parameter nehmen sollte, hab noch nicht nach Studien gesucht.

Eine Sehnerventzündung hatte ich wohl Jahre zuvor mal, denn es wurden typische Schäden am linken Auge festgestellt, die dafür sprechen. Leider muss diese aber so mild verlaufen sein, dass ich deshalb nie zum Arzt gegangen bin… sonst hätte man früher diagnostizieren können, aber wer weiß ob das so gut gewesen wäre 🫣

Ja sowas ähnliches habe ich gelesen - trifft auf mich auch nicht zu. Ich habe ja was im Rückenmark und hatte Schwindel als Hauptsymptom. Erster Schub auch Schwindel. Anzahl der Läsionen wahrscheinlich auch eher Mittel und nicht ganz wenig. Daher habe ich das auf mich auch nie angewandt. Allerdings ist eine Sehnervenzündung sehr oft ein erstes MS Zeichen und danach kann es eben weitere Schübe geben, die dann so gar nicht “benign” sind. Habe schon einige solche Geschichten gesehen auf YouTube zum Beispiel. Letztendlich ist benign auch relativ.

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Studien dazu gibt es zu genüge. Man sollte sich auch vor Augen führen, dass es immer retrospektivisch betrachtet wird und das es letztendlich später im Laufe der Erkrankung sich auch verschlechtern kann.
Hier solch eine Recherche z.B.

Having only one relapse in the first 5 years and EDSS ≤ 2 at 5 years or EDSS ≤ 3 at 10 years appears to be predictive for a prolonged benign disease course, without protecting against disease progression at a later stage. Evidence on the predictive value of MRI parameters remains limited.

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Hier eine schöne Zusammenfassung

Ich denke nicht ganz. Aber wenn der Patient dem nicht abgeneigt ist, dann wird es eher in diese Richtung gehen? Wie dem auch sei, am Anfang der Erkrankung kann es einem sehr gut gehen und das einige Jahre, keine Frage. Aber wie ist es danach? Gibt es einen großen Schub oder bleibt man davon verschont? Rutscht man einfach langsam in die Progredienz? Wann ist das eh zu spät für Hit hard and early? Vor allem für early.

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Dies entspricht ganz genau auch meiner Sichtweise: genetische Komponente mit Risikofaktoren.

Wir müssen auf uns achten und hellhörig für unsere Stressfaktoren sein. Manchmal läuft das auch unterschwellig und ist einem gar nicht so bewusst. Für mich gehört es zur täglichen Arbeit, zu lernen, mit Stressfaktoren besser umzugehen. Erst gestern habe ich bei einem aktuellen Problem wieder “geübt” :wink:

Jetzt dieser Tage hat es bei mir wieder so etwas unangenehm “geschübelt”, ohne ein richtiger Schub zu sein. Ein altbekanntes Symptom machte sich wieder bemerkbar. Und mein Verdacht für die Ursache sind zwei etwas stressige Ereignisse, mit denen ich in diesen Tagen zu tun hatte. Aber wie auch immer, unnötigen Stress zu eliminieren und mit unvermeidlichem Stress besser umgehen zu lernen, lohnt sich so und so, denke ich.

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Naja jung ist auch dehnbar, ansonsten passt es tendenziell bei mir auch - RM “kurzstreckige” Gliose - aber ist ja immer alles relativ & fraglich

Das kann man alles erst nach vielen Jahren einschätzen. Das Problem ist, dass MS auch bei sog. “Benignen” oder leichtem Verlauf nicht schläft und auch nicht verschwindet. Für mich ist das keine Alternative ohne Medis. Einfach nur warten und hoffen? Weiß nicht, schon zu viele Stories erlebt, wo das nach hinten los ging.

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Wie viele Herde hast du denn? Und wo, nur im Kopf?

Wenn man davon ausgeht, dass MS meistens zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr beginnt, würde ich „jung“ bei Anfang 20 ansiedeln.

Bei meinem CIS war ich 24. Ich hatte eine Läsion im Rückenmark, die heute gar nicht mehr darstellbar ist. Mir ist damals ein oder zweimal unter Belastung das linke Bein weggeknickt, weil es nicht mehr ansteuerbar war. Ich war also sogar motorisch eingeschränkt und hatte nicht nur sensible Symptome. (Hauptsymptom war aber das Kribbeln.) Eine überaus gruselige Erfahrung.

Heute, 15 Jahre später, habe ich drei Läsionen im Kopf. (Das aber auch schon seit 10 Jahren.)

Habe damals gleich mit Avonex angefangen und bin meinem Neurologen heute noch dankbar dafür, dass ich damals gleich eine Therapie anfangen konnte.

SNE hatte ich noch nie.

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Im Kopf 3, davon eine Cortical und fraglich, evt. traumatisch + Sehnerv, RM “kurzstreckige Gliose” - auch echt etwas schwammig.