Na, das ist ja beruhigend…
Alles bestens im Griff
(Sorry, diese kleine ironische Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen)
Na, das ist ja beruhigend…
Alles bestens im Griff
(Sorry, diese kleine ironische Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen)
Na hoffen wir, dass uns dann dieses Wissen noch was nutzt.
Kann denn ausgeschlossen werden, dass bei dir keine Erkrankung / kein Defekt des Immunsystems vorliegt, aufgrund dessen nur wenige B-Zellen produziert werden? Dann reichen wahrscheinlich auch nur ein, zwei Monate Kesimpta oder weniger, um das Problem zu haben. Man braucht dann nur so viele Injektionen, bis sämtliche B-Zellen im Blut depletiert sind. Wenn ich das von meinen Kesimpta-Symptomen abhängig machen würde, wäre das in meinem Fall bereits nach der ersten Spritze so gewesen. Reine Spekulation, aber ich hatte halt nur nach der ersten Spritze fast einen halben Tag lang deutliche Grippesymptome und bereits nach der zweiten Spritze nahezu überhaupt gar keine mehr. Meine Leukozyten waren im Blutbild wenige Tage nach der ersten Injektion um 30 % reduziert, davor die ganze Zeit seit den Blutuntersuchungen seit MS-Diagnose etwas erhöht, auch noch unmittelbar vor der ersten Injektion (3 Tage vorher Blutbild gemacht, wie aktuell jede Woche). Ich habe gelesen, Kesimpta soll im Schnitt bereits nach 1 bis 2 Monate seine volle Wirksamkeit entfalten, dann müssen also alle B-Zellen depletiert sein.
Was heißt “B-Zellen kommen nicht zurück”? Absolut gar keine oder nur äußerst wenige bzw. äußerst langsam?
Das stimmt so einfach nicht.
Für eine solche Aussage müssten B-Zell-depletierte Patienten nach Absetzung ihrer Medikamente entsprechend lebenslang beobachtet worden sein. Allzu lange können solche dann nicht mehr gelebt haben. Gibt es Fälle, wo nachgewiesen Jahrzehnte keine B-Zellen mehr zurückkamen?
Außerdem bestreite ich ja gar nicht, dass es so etwas geben kann, dass keine B-Zellen mehr nachkommen. Die Frage ist nur, was ist die Ursache? Die B-Zell-Depletion, die das Immunsystem entsprechend beschädigt hat oder ein bereits vorhandener Immundefekt, der zu Tage tritt, weil die B-Zellen einmal depletiert wurden und nun nicht mehr nachkommen?
Wenn der Körper ähnlich reagiert wie der hochgelobte “Freie Markt”, dann liegt es nahe, dass bei mangelnder Nachfrage nach B-Zellen die Produktion eingestellt wird.
Bei nicht nachgefragten Produkten nicht zu reagieren, wäre betriebswirtschaftlicher Selbstmord.
Ja, sicher hat man noch mit Werbemassnahmen versucht, den Umsatz wieder voranzubringen …
Verstehe ich jetzt nicht, wie das zusammenhängt, was Andy schreibt ist aber eine komplett falsche Vereinfachung eines hochkomplexes Systems. Auch weiß ich nicht, was er damit ausdrücken wollte.
Das Ablesen der DNA und auch das Herstellen von RNA hat z.B. gar nicht zwingend was mit Replikation zu tun. Zudem gibt es Rezeptoren auf Zellen und im Zytoplasma, welche diese Dinge regulieren. Solche Signale können zentral durch übergeordnete Systeme erfolgen oder ganz lokal im Gewebe… und auch das ist echt nur allgemein gefasst.
Laut der von Victoria oben verlinkten Studie reagiert der Körper aber genau anders herum, nämlich mit aktiveren B-Zellen, die sich schneller teilen bzw. schneller vermehren. Offenbar versucht der Körper einen Mangel auszugleichen, da eben Nachfrage nach B-Zellen besteht.
Abgefahrene Idee - vielleicht ist jeder Körper da anders?
Hat man schon öfter gehört
Biologische Vorgänge geschehen aber auch nicht grundsätzlich unlogisch oder chaotisch. Sonst wären komplexe Lebensformen kaum möglich.
Der Theorie nach werden Oberflächenproteine der Myelinscheiden als körperfremd erkannt. Dann ist ein Angriff des fehlgeleiteten Immunsystems logisch. Das EBV-Virus hat Oberflächenproteine, die einem Oberflächenprotein der Myelinscheiden stark ähneln. Gleiches gilt für bestimmte Proteine von Borrelien. Werden dagegen Antikörper gebildet, könnten solche der Theorie nach auch die Myelinscheiden als Zielobjekt markieren. Daher wird ja auch befürchtet, dass das kürzlich entdeckte, ribosomale Frameshifting der mRNA-Impfstoffe gegen Corona, das zur Bildung unbekannter Proteine im Körper führt, möglicherweise neue Autoimmunerkrankungen hervorbringt, sollten die falsch produzierten Proteine körpereigenen Proteinen ähneln (ist aktuell Thema in der kritischen Wissenschaft).
Ich glaube der Vorgang der Autoimmunität ist bekannt… die Frage ist nur wieso? Grundsätzlich gibt es im Körper Systeme, die das verhindern sollen.
MS ist aber keine Autoimmunkrankheit im eigentlichen Sinne, da es keine Antikörper gibt, die man bestimmen kann, was man bei anderen Autoimmunerkrankungen kann.
@Cosmo Die Theorie mit EBV und Ähnlichkeit der Oberflächenproteine mit Myelin ist nur eine Theorie und dazu sehr vereinfacht. Eigentlich stimmt das auch gar nicht wirklich, es geht um eine Überreaktion des Immunsystems, eine Fehlleitung, welche vom EBV eben getriggert wird. Und es scheint mit einigen Mutationen im Genom zu tun haben, die bestimmte Proteine kodieren, die wiederum an Immunprozessen beteiligt sind. Ich habe Mal dazu ein sehr schönes Paper, vom letzten Jah gefunden, muss ich Mal wieder raus graben.
Vielleicht nicht ganz vergessen, dass der Mensch keine Maschine ist, sondern auch Psyche, Geist, Seele hat.
Gute Frage. Leider habe ich im Gespräch mit den Ambulanzärzten nicht so weit gedacht und habe versäumt, da nachzuhaken.
Vielleicht hast du Lust, bei dir in der Ambulanz mal nachzufragen. Und auch ich frage beim nächsten Neurologenbesuch. Leider kommt - erfahrungsgemäß - nicht selten eine Antwort in der Richtung “Wir wissen es nicht, es gibt noch zuwenig Daten und Erfahrung” (oder so ähnlich).
In den verschiedenen Arztgesprächen war nie die Rede davon, daß ein Immundefekt, der schon vor der Behandlung bestand, ursächlich sei. Die Rede ging eher in die Richtung, daß der Mechanismus der B-Zell-Depletion selbst das in bestimmten Fällen macht. Aber das war nur eine Tendenz in den Antworten. Wer es genau wissen will, muss selbst noch recherchieren bzw. in den Arztgesprächen nachhaken.
PS Wenn du etwas interessantes herausfindest, bitte ich dich zu berichten. Das mache ich ebenso.
Die meisten Ärzte haben leider wenig Ahnung davon. Vermutlich auch, weil die Datenbasis hierzu noch nicht besonders ausgeprägt ist. Meine Erfahrung ist auch, dass sich die Krankenhaus-Ärzte zumindest noch etwas besser damit auskennen als die niedergelassenen Neurologen.
Das bedeutet, dass bei ausbleibenden B-Zellen der Schutz vor Multipler Sklerose besteht. In diesem Fall ist keine Medikation erforderlich, solange die B-Zellen inaktiv bleiben. Mein Neurologe erklärte mir, dass er dieses Vorgehen bereits bei sechs bis sieben Schwangeren angewendet hat. Diese Frauen konnten zwei bis drei Jahre lang auf Medikamente verzichten, und keine von ihnen erlitt einen Schub.
Du erhältst nur 6 Monaten eine B-Zell-depletierende Therapie. Ich habe Ocrelizumab (Ocrevus) für 5 Jahre genommen und hoffe, dass die B-Zellen so lange wie möglich inaktiv bleiben.
Und hier stellt sich auch die Frage, warum man über Jahre hinweg eine B-Zell-depletierende Therapie durchführt, anstatt die B-Zellen nach beispielsweise 6 Monaten zu kontrollieren. Wenn sie nicht mehr vorhanden sind, wäre dann keine weitere Therapie erforderlich, solange sie inaktiv bleiben!
Ein Schelm, der dabei Böses denkt …
Das verstehe ich jetzt nicht. Wie konnte er “dieses Vorgehen” denn anwenden? Welches Vorgehen? Es heißt doch, dass die B-Zellen nach dem Aufhören der Medikation eben lange aber stetig zurück kommen? Und nur bei einem Teil kann es passieren, dass es langsamer oder vielleicht auch gar nicht passiert. Kann man das bewusst steuern? Das wäre mir jetzt neu. Kannst du das bitte irgendwie erläutern? Kann man also problemlos die B-Zell Depletion stoppen für “paar Jahre” und dann wieder aufnehmen?
Schwangere Frauen ist ja nochmals eine andere Geschichte, da haben wohl viele keine Aktivität, weil das eine natürliche Immunsuppression ist. Aber eben nicht alle.
Weil das so einfach nicht stimmt, darum.